Religionen in Esslingen
Etwa 39 % (35.100) der Einwohner der baden-württembergischen Kreisstadt Esslingen sind evangelisch, rund 27 % (24.300) katholisch. Daneben gibt es unter anderem auch eine griechisch-orthodoxe Gemeinde, Moslems, Juden und viele kleinere Gemeinden in der Stadt.
Griechisch-Orthodoxe-Kirche
In Esslingen findet sich mit der Kirche Mariä Verkündigung die größte griechisch-orthodoxe Kirche Europas außerhalb Griechenlands. Die dreischiffige Basilika wurde 1995 fertiggestellt. Der massive Betonbau wurde kunstvoll verkleidet und in klassisch-orthodoxer Manier ausgemalt. Die Apsis zeigt die thronende Gottesmutter mit dem Jesuskind, an ihrer Seite die Erzengel Michael und Gabriel. Das Kuppelgemälde zeigt Christus als Pantokrator.
Die Muslime
Moschee (Rohbau) Esslingen
Zu Beginn der 2000er Jahre beantragte der Verein Diyanet den Bau einer Moschee in Esslingen. Der Antrag löste kontroverse Diskussionen um Christentum und Islam aus. In der Diskussion spielte nach dem 11. September 2001 auch die Angst vor Terrorakten islamischer Fundamentalisten eine große Rolle. Der Verein distanzierte sich jedoch bereits mehrmals vor dem Missbrauch des Korans für machtpolitische und gewalttätige Zwecke.
Für die Moschee in der Rennstraße 9 sind neben einem Gebetssaal (440 m²) ein Veranstaltungssaal, Teestube, Unterrichtsräume, Jugendraum, Besprechungsräume, Tiefgarage (32 Stellplätze) usw. geplant. Ein Minarett (25 m hoch) ist ebenfalls vorhanden.
Die Bahai
Es gibt auch eine kleine Bahai-Gemeinde, die im Stadtteil Krummenacker ihr Zentrum hat. Esslingen hat für sie eine besondere historische Bedeutung, weil Abdu’l Baha – der Sohn des aus Persien stammenden Religionsstifters Baha’u’llah – 1913 die Stadt besuchte. Ihm zu Ehren wurde damals im Alten Museum (heute die Gaststätte Reichsstadt) ein Kinderfest gefeiert. Im Januar 2003 organisierte die Bahai-Gemeinde zusammen mit der evangelischen und der katholischen Kirchengemeinde sowie der muslimischen Gemeinde eine multireligiöse Friedensandacht in der Frauenkirche.