TheddoNi
Top-Poster
Noch etwas zum Beitragg von Komandant: Wenn man es so bezeichnen will, dann gibt es schon eine EU 1.Kl. und EU 2. Klasse. -> EU Mitglieder mit - und solche ohne Euro.
Eine gemeinsame Identität kann und darf man nicht anordnen. Niemand braucht auch nur ein kleines Stück auf seine Nationalität verzichten. Warum sollte z. B. ein Albaner nach einem EU-Beitritt plötzlich kein Albaner mehr sein? Er ist nur ZUSÄTZLICH auch Europäer. Und zwar in erster Linie. Das ist wie bei Google Earth: Zuerst siehdt Du die Welt, dann zoomst Du Dich rein - siehst EUROPA, dann Dein Heimatland, Deinen Bezirk, Dein Dorf und zuletzt Dein Haus. Was geht da an Nationalität oder Identität verloren? Nix. Warum also die große Angst vor Nationalitätenkonflikten im Zusammenhang mit EU-Beitritt?
Mit Solidarität ist es das Gleiche. Entweder man hat sie tief im Herzen, oder man hat sie nicht. Auch Solidarität kann man nicht verordnen. Zuversichtlich stimmt mich jedoch, dass es im täglichen Leben sehr auf einen Konkurrenzkampf gibt, und die Ellbogen ausgefahren werden. Und das geht lange so. Aber wenn es WIRKLICH HART (z. B. Naturkatastrophen), dann rücken die Menschen zusammen.
Ja, ich meine ja auch, dass man sich in erster Linie als Europäer sehen soll, aber nicht mal das ist im Moment vorhanden und so wie die Leute derzeit eingestellt sind, sehe ich auch zukünftig keine Verbesserung. Die Leute aus meinem Jahrgang beispielsweise, alle so um die 17-19 Jahre alt. Die können sich mit Europa überhaupt nicht identifizieren, die sehen sich nicht als Europäer, die wissen mit der EU nichts anzufangen. Und ich glaube nicht, dass es anderswo in Deutschland besser aussieht. Klar, darf man keinen dazu zwingen sich als Europäer zu sehen, aber man könnte eine gemeinsame Identität fördern, indem man beispielsweise das Erasmus-Programm noch weiter ausbaut, auch auf Schulen erweitert etc. Es gibt solche Projekte, aber die werden kaum gefördert. Wie soll sich denn da der Wille entwickeln die EU weiter zu erhalten? Wenn dazu noch weitere wirtschaftliche Probleme entstehen, wird der Wunsch der einzelnen Völker, aus der EU auszutreten, der ja jetzt schon teilweise da ist, noch größer werden, und wenn das Volk nicht mitzieht, wird das Projekt EU auf lange Sicht scheitern.