Aktuelles
  • Herzlich Willkommen im Balkanforum
    Sind Sie neu hier? Dann werden Sie Mitglied in unserer Community.
    Bitte hier registrieren

Eure Philosophen

Es erstaunt mich immer wieder, wieso gerade Faschismushteorien und die ganzen "Lehren", die von den Nazis aufgegriffen wurden und/oder teiweise entstellt wurden (nur um sie zu missbrauchen) oder wie in dem vorliegenden Fall der "Kronjurist des Dritten Reiches", so einen starken Widerhall in den Balkanhirnen finden.

Keine Ahnung, was man dir oder den anderen erzählt hat, aber Komplexe wird man dadurch nicht los, indem man vor lauter Bewunderung für die Nazis auf den Arsch fällt.

"Der Führer schützt das Recht", Carl Schmitt

...na dann!

:haha:

Carl Schmitt, ein glühender Bewunderer von Mussolini und selbst bei den Bolschewiken verblasste er vor Neid, da sie den "totalen Staat" errichtet hatten, den er sich auch so sehr für das "teusche Volk" wünschte.

Die parlamentarische Demokratie mag viele Schwächen haben und selbst "Linke" wie etwa Zizek, Chantal Mouffe, Habermas etc. haben seine Kritik aufgegriffen bzw. fruchtbar gemacht, indem sie selbstverständlich seine Ressentiments gegen die liberale parlamentarische Demokratie, gegen die USA, seinen kruden Antisemitismus weggelassen haben, um sie zu schützen.

Du musst dich halt selber fragen, ob du in so einem "totalen Staat" nach Schmittscher Prägung leben möchtest - zumal ja die technischen Möglichkeiten nunmehr viel ausgereifter sind als damals und eine Überwachung jedes einzelnen möglich ist.

Außerdem bis du mit dieser "Denke nicht so weit entfernt von so manchen westlichen Eliten, die in der liberalen parlamentarischen Demokratie (inkl. Menschenrechten, dem Schutz von Minderheiten etc.) auch bloß einen Hemmschuh sehen und immer mehr mit China liebäugeln, da offensichtlich Kapitalismus auch ohne Demokratie zu haben ist....

Also zunächst mal bin ich kein Balkanhirn, sondern eine sich hier beteiligende Kartoffel. Meine Weltanschauung widerspricht in mancherlei Hinsicht dem Denken klassischer wie auch populistischer Rechter. Würde man mich einordnenen wollen, wäre "kollektivistisch rechts" noch am treffendsten. Nicht treffend, aber am am treffendsten.
Deshalb, ja, ich kann einem System wie dem chinesischen durchaus etwas abgewinnen.
 
Außerdem bis du mit dieser "Denke nicht so weit entfernt von so manchen westlichen Eliten, die in der liberalen parlamentarischen Demokratie (inkl. Menschenrechten, dem Schutz von Minderheiten etc.) auch bloß einen Hemmschuh sehen und immer mehr mit China liebäugeln, da offensichtlich Kapitalismus auch ohne Demokratie zu haben ist....

Es ist eher genau andersrum. Die westlichen Eliten sind die Erfinder und Träger der modernen Menschenrechte. Diejenigen im Westen, die die Demokratie abschaffen wollen, sind die Populisten.
 
Selbst linke sagen, dass der Carl der letzte Rechte war, der intellektuell etwas bieten konnte. Hab mich trotzdem nie tiefer damit beschäftigt, bis auf 1-2 Aufsätze. Schon traurig, wenn man so gern rechts sein möchte aber da einfach keine Substanz ist und sie immer nur durch Fehler anderer gewählt werden.

Es kann nur einen geben

https://youtu.be/bwDrHqNZ9lo

er hat alles drauf, eckt an und scheißt auf sinnfreie Denkverbote.
 
Also zunächst mal bin ich kein Balkanhirn, sondern eine sich hier beteiligende Kartoffel. Meine Weltanschauung widerspricht in mancherlei Hinsicht dem Denken klassischer wie auch populistischer Rechter. Würde man mich einordnenen wollen, wäre "kollektivistisch rechts" noch am treffendsten. Nicht treffend, aber am am treffendsten.
Deshalb, ja, ich kann einem System wie dem chinesischen durchaus etwas abgewinnen.
Wie man sich als Europäer wünschen kann, ein Rädchen im Getriebe einer Diktatur zu sein, in dem die Freiheit des Einzelnen quasi nix wert ist, ist mir fremd. Wie findest du denn die Einführung des neuen orwellschen Punktesystems in China?
https://www.heise.de/newsticker/mel...ystem-fuer-den-besseren-Menschen-3983746.html

Btw Asien: was du über den Schmitt sagst, widerspricht ja komplett dem buddhistischen Denken. Der Mensch braucht keinen äußeren Feind um etwas zu erreichen. Das Leiden schafft er sich gerade durch das eigene Denken, und das kann man laut Buddha überwinden. Finde ich wesentlich sympathischer als das verkrampfte Festhalten an Feindbildern.
 
In China kann man immerhin einen Highscore knacken, hier kriegen wir von Amazon, Google und Facebook gar nichts dafür :( und ein weiterer Vorteil ist, dass man keine selfies mehr machen muss und Mann musss such nie wieder nachdenken darüber wo man nochmal diesen einen guten Wein getrunken hat. Einfach den zuständigen Beamten fragen und der sagt Dir sogar mit wem :thumb:
 
Wie man sich als Europäer wünschen kann, ein Rädchen im Getriebe einer Diktatur zu sein, in dem die Freiheit des Einzelnen quasi nix wert ist, ist mir fremd. Wie findest du denn die Einführung des neuen orwellschen Punktesystems in China?
https://www.heise.de/newsticker/mel...ystem-fuer-den-besseren-Menschen-3983746.html

Btw Asien: was du über den Schmitt sagst, widerspricht ja komplett dem buddhistischen Denken. Der Mensch braucht keinen äußeren Feind um etwas zu erreichen. Das Leiden schafft er sich gerade durch das eigene Denken, und das kann man laut Buddha überwinden. Finde ich wesentlich sympathischer als das verkrampfte Festhalten an Feindbildern.

Das Punktesystem geht deutlich zu weit. Die Massen sollten gelenkt, aber nicht vorgeführt werden.

Der Buddhismus ist für mich völlig uninteressant. Wenn er für sich alleine steht, ist er oftmals viel zu beliebig. Ich denke deshalb funktioniert er im größeren Ausmaß meist nur synkretisch.
Schmitts Thesen mögen weniger sympathisch sein, entsprechen aber meiner Meinung nach viel eher dem, was sich in der Geschichte beobachten lässt.
 
Es ist eher genau andersrum. Die westlichen Eliten sind die Erfinder und Träger der modernen Menschenrechte. Diejenigen im Westen, die die Demokratie abschaffen wollen, sind die Populisten.

Es geht hier nicht darum, welchen Ursprung oder wie Menschenrechte entstanden sind, sondern wer sie für oboslet erklären möchte.

Und eigentlich müsstest doch gerade du wissen, dass die westlichen Eliten kein monolitischer Block sind. Die Interessen von rd. 200 Familien überschneiden sich nicht immer und manchmal treten auch offen Widersprüche zu Tage. Insofern sehe ich die Populisten nicht als das Gegenteil von Eliten an - sondern vielmehr sind auch sie ein Teil davon. Ob Trump oder AfD, ihr gemeinsamer Nenner ist, dass sie den Unmut und Verzweiflung von vielen Menschen aufgreifen, die von den herrschenden Eliten verursacht worden sind. Ob Trump oder Alice Weidel...sind alles lediglich nützliche Idioten....

Biographie von Alice Weidel:
Alice Weidel wird 1979 im nordrhein-westfälischen Gütersloh geboren und wächst im Münsterland auf. Nach dem Abitur studiert sie in Bayreuth Volks- und Betriebswirtschaftslehre. Nach ihrem exzellenten Abschluss arbeitet sie für ein Jahr als Analystin bei Goldman Sachs und beginnt 2005 mit ihrer Doktorarbeit zum Thema „Das Rentensystem der Volksrepublik China“, die sie 2011 mit der Promotion abschließt. Danach ist sie zwei Jahre lang bei der Allianz Global Investors als Angestellte tätig. Seit 2013 ist Alice Weidel selbstständige Unternehmensberaterin.

https://www.faz.net/aktuell/politik/thema/alice-weidel

- - - Aktualisiert - - -

Es kann nur einen geben

https://youtu.be/bwDrHqNZ9lo

er hat alles drauf, eckt an und scheißt auf sinnfreie Denkverbote.

:haha:

Auch ihn haben sie abgestellt, es gibt kaum mehr Veröffentlichungen, weil er angeblich ein Trump-Befürworter ist.

Anlässlich seines 70sten hat Russian TV ein Birthday Special produziert:

Um diese Inhalte anzuzeigen, benötigen wir die Zustimmung zum Setzen von Drittanbieter-Cookies.
Für weitere Informationen siehe die Seite Verwendung von Cookies.
 
Wie man sich als Europäer wünschen kann, ein Rädchen im Getriebe einer Diktatur zu sein, in dem die Freiheit des Einzelnen quasi nix wert ist, ist mir fremd. Wie findest du denn die Einführung des neuen orwellschen Punktesystems in China?
https://www.heise.de/newsticker/mel...ystem-fuer-den-besseren-Menschen-3983746.html

Btw Asien: was du über den Schmitt sagst, widerspricht ja komplett dem buddhistischen Denken. Der Mensch braucht keinen äußeren Feind um etwas zu erreichen. Das Leiden schafft er sich gerade durch das eigene Denken, und das kann man laut Buddha überwinden. Finde ich wesentlich sympathischer als das verkrampfte Festhalten an Feindbildern.

Was Schmitt Feind nennt ist die Dialektik im staatsphilosophischen Gebiet. Ein Staat, der sich definiert (Staatsvolk, Staatsterritorium, Staatsgewalt), definiert damit automatisch auch, wer nicht dazugehört. Ein Staat, der keine Feinde hat, kann also gar nicht existieren, weil er sich dann entweder selbst aufgelöst hat oder vernichtet wurde. Diese Feinde müssen auch nicht Angehörige eines anderen Staates sein. Die AfD ist ein Staatsfeind der Bundesrepublik im Sinne von Schmitt.

Buddha ist übrigens in der Hinsicht nicht so ganz verschieden, denn die Dialektik ist im Zentrum der buddhistischen Lehre. Im Buddhismus heißt es nicht, dass es keine Feinde gibt, sondern, dass man jeden Feind gemäßigt angehen soll.

- - - Aktualisiert - - -

Es geht hier nicht darum, welchen Ursprung oder wie Menschenrechte entstanden sind, sondern wer sie für oboslet erklären möchte.

Eben, und das sind die Populisten.

Und eigentlich müsstest doch gerade du wissen, dass die westlichen Eliten kein monolitischer Block sind. Die Interessen von rd. 200 Familien überschneiden sich nicht immer und manchmal treten auch offen Widersprüche zu Tage. Insofern sehe ich die Populisten nicht als das Gegenteil von Eliten an - sondern vielmehr sind auch sie ein Teil davon. Ob Trump oder AfD, ihr gemeinsamer Nenner ist, dass sie den Unmut und Verzweiflung von vielen Menschen aufgreifen, die von den herrschenden Eliten verursacht worden sind. Ob Trump oder Alice Weidel...sind alles lediglich nützliche Idioten....

Du scheinst zu glauben, dass der Westen von einer dünnen Herrscherschicht gesteuert wird, und die Populisten von diesen gesteuert sind. Den monolitischen Blick vom Westen hast du.

Diese 200 Familien, von denen du sprichst, fußen ihre Macht auf die Staatsordnung, die nicht von ihnen ausgeht. Diese Staatsordnung, die auf Menschenrechten basiert, wurde erfunden von den Intellektuellen des Westens, und wird auch von diesen Aufrecht erhalten. Wenn in den Geheimbünden der Eliteuniversitäten der amerikanischen Ostküsten irgendetwas gepredigt werden würde, als demokratische Werte, dann gäbe es auch keine Menschenrechte im Westen. Die Bewährungsprobe der westlichen Demokratie geht eher vom einfachen Volk aus, und Aufwieglern, die es verführen könnten.
 
Zurück
Oben