Scholl-Latour sprach auch über die religiöse Lage. Die Welt befinde sich „in einer religiösen Gärung“. Eine Ausnahme bilde Europa. Scholl-Latour: „Machen wir uns keine Illusionen: Europa wendet sich vom Christentum ab, wird agnostisch, aggressiv aufklärerisch, atheistisch. Die Frömmigkeit wird weiter nachlassen und die Verhöhnung der Religion weiter zunehmen.“ Es sei eine Schwäche Europas, das in ihm immer mehr bekennende Atheisten lebten. Viele evangelische und katholische Geistliche hätten die Jenseitsbestimmung ihres Glaubens und die kirchlichen Lehren dem Zeitgeist geopfert. Sie neigten dazu, das Christentum auf eine humanitäre Philosophie oder auf eine Soziallehre zu reduzieren. Scholl-Latour: „Ich fürchte nicht die Stärke des Islam, sondern die Schwäche des Abendlandes. Das Christentum hat teilweise schon abgedankt. Es hat keine verpflichtende Sittenlehre, keine Dogmen mehr.“ Zur Frage, welchen Rat er den Kirchen gebe, sagte Scholl-Latour: „Sie sollten bei ihren ursprünglichen Lehren bleiben.“
(idea.de)
„Das Böse steckt tief im Menschen“
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