Die EU ist genauso mangelhaft wie jedes einzelne ihrer Mitgliedsländer! Wenn jedes Land der Union massive politische Unzulänglichkeiten aufweist - wie soll denn dann die Summe der Länder besser sein?
Alle Krisen auf dem Kontinent, seien es Schuldenkrise, Bankenkrise, Sozialkrise, Immobilienblasen, Arbeitslosigkeit, Ausländerfeindlichkeit, Nationalismus, usw. haben ihre eigentliche Ursache in der Unfähigkeit der jeweiligen Regierungen und Politiker aller Ideologien. Und diese Unfähigkeit wiederum ist ein Spiegel der Gesellschaft, welche diesen Politikern ja ihre Stimme gegeben, und sie dadurch erst am festhalten ihrer falschen, z.T. auch verbrecherischen Linie, ermutigt haben.
NUR mit einem Mehr an Kompetenz für das EU-Parlament und eine weitgehende Auflösung der Nationalstaaten und deren Kompetenzen ist eine Änderung möglich! Oder wohnt jemand in einem Land, welches über Politiker und eine Regierung verfügt, die man als Musterbeispiel für andere Länder oder die Gemeinschaft nennen kann?
Jeder schimpft über linke, rechte, korrupte, oder fundamental religiöse Politiker. Aber wenn es darum geht, diesen Figuren Entscheidungsgewalt zu entziehen und nach Brüssel verlagern, dann wird sofort gemauert und es werden gleich wieder die alten Mythen und Killerargumente von Gurkenkrümmung, Glühbirnenverbot und Beamtenapparat aufgefahren. Die nationalen Regierungen schicken natürlich einen möglichst schwachen Kommisar nach Brüssel. Schließlich will man ja keine Konkurrenz im Land haben, der womöglich noch das Versagen der eigenen Regierungsmannschaft in Brüssel öffentlich macht...
Nein, nein. Die Fehler werden schon "zuhause" im eigenen Land gemacht. Die EU-Institutionen können nichts dafür. Österreich hatte bisher nur einen einzigen guten Mann in Brüssel, nämlich den ehem. Agrar Kommisar Franz Fischler. Und der ist der damaligen Regierung "passiert". Die ÖVP wollte seinerzeit einen unbequemen Mann nach Brüssel "entsorgen". Dass der gute Mann dann den europäischen Gedanken gelebt hat, und sich nicht als Vertreter Österreichs, sondern als Vertreter der Sache gesehen hat, hat man ihm zuhause oft vorgeworfen, vornehmlich aus Ecken, die Europa bis heute nicht kapiert haben.