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Eurovision Song Contest 2009 Moskau + Musik

Achja an alle die es nicht wissen

Albanien hat eines der besten Lieder sagen die meisten auch auf Euovision.de steht es dann muss es weiter kommen


Meine Halbfinalprognose - garantiert ungerecht!

Recht gezählt gingen meine Wünsche beim ersten Halbfinale ja solide in Erfüllung. Kein Full Strike, aber die meisten fand ich in Ordnung, Israel vor allem, Portugal, auch Island oder Malta. Rumänien - das ist das Rätsel der ESC-Community hier in Moskau, wo es aus Kübeln schüttet - ist Gerüchten zufolge die Kandidatin der Jurys gewesen. Niemand kann sich sonst hier einen Reim darauf machen, was eine Sängerin mit sichtlicher Betonung der sogenannten weiblichen Reize, ohne erheblich weiteres Talent, ins Finale gebracht hat.
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Meine Sicht auf die Dinge heute Abend sind insofern natürlich subjektiv:
1. Kroatien: Ein Sänger, dem etliche stark geschminkte Jungdamen auf sehr hochhackigen Schuhen umgarnend zur Verfügung stehen. Sein Lied hat nichts von dem, was man braucht, um es als angenehm zu erinnern. Es klingt wie Karel Gott, aber ohne Biene Maja und dessen Charme.
2. Irland: Junge Frauen, die den Beweis erbringen, dass man auf der grünen Insel nicht in der Tradition von Dana und Linda Martin verharren will, sondern rockt und rockt, dass es eine Freude ist. Okay, vielleicht etwas zu geleckt, aber es bleibt im Ohr hängen.
3. Lettland: Der junge bärtige Mann guckt am Ende seines mehr geschrieenen denn gesungenen Vortrags sehr enttäuscht, ja, erbittert. Die Bilder der Bühnendeko mit gedacht, könnte er vom Elend der Welt singen oder von Liebeskummer oder jedenfalls etwas sehr traurigem. Schade für ihn!
4. Serbien: Ein Mann, der rundlich aussieht, auf dem Kopf trägt er eine Art Fön-Minipli-Mob-Kreation – und dazu tanzt er eine Art Soft-Rap. Unterstützt wird er von drei Männern, die einem Homo-Style-Skinhead-Magazin entsprungen sein könnten. Irgendwie ohne viel Belang.
5. Polen: Mariah Carey aus Tschenstochau? Eine Elfe aus Danzig, die diese Schmusehitballade mehr wimmert als singt? Polen hat einst (1995, 1996, 1997) sehr feine Stücke zum ESC entsandt - dieses wirkt bei den Proben fadenscheinig-stimmlos.
6. Norwegen: Über Alexander Rybak ist alles gesagt. Er ist favorisiert, er hat wunderbar sportliche Tänzer zur Seite, er lächelt und buhlt und lockt. Er wirkt schmissig. Gut - ein Weckruf für den ganzen Abend, der nötig war.
7. Zypern: Noch eine Elfe, diesmal aber ohne rechte Melodie. Alles an dieser jungen Frau atmet den Geist von Tori Amos, aber sie traut sich nicht, das Mikro für sich in Anspruch zu nehmen – sie wirkt wie von der großen Bühne verschluckt.
8. Slowakei: Eine hohe, heisere, dauertonhafte Stimme, hinter sich ein Cello. Dazu ein empört-erschreckender junger Mann … Ein Duett? Nie gucken sie sich an – wüsste gern warum. Armes Bratislava!
9. Dänemark: Es ist nicht Ronan Keating, der da singt, sondern ein Herr Brinck, der aber klingt wie der Ire. Das wundert nicht, denn Brinck wurde ausgesucht, Keating zu ersetzen. Die Komposition ist nämlich von letzterem. Smörgasbord-Pop ohne Tiefsinn, aber unangestrengt und nett.
10. Slowenien: 2.20 Minuten Intro, dann kommt hinter einer spanischen Wand eine Sängerin zum Vorschein. Bislang hatte sie sich versteckt. Sie wäre es besser geblieben.
11. Ungarn: Dieses Shirt! Diese Muskeln! Dieses falsche Gelächel auf der Bühne! Diese Atemlosigkeit am Mikro – so sehr wird der Act zum stimmlosen Gulasch verrührt. Roh und nur im Notfall genießbar.
12. Aserbaidschan: Eine folkloristisch anmutende Popnummer aus Baku, gesungen von einem Mann und einer Frau, die wirklich etwas Eingängiges bringen. Eine Art Supernummer vom Kaspischen Meer, vom Look her das Gegenteil der beiden schwer bemalten armenischen Schwestern im ersten Halbfinale.
13. Griechenland: Wer in Moskau auf Hellenen trifft und nicht sofort diesen Sakis Rouvas anfeuert, riskiert eine ähnliche Strafe wie Irene Papas in „Alexis Zorbas“ – Steinigung wegen Hochverrat. Kurzum: Diese Nummer ist glatt und übermuskuliert, sie entzückt routiniert; dieser Mann will partout gewinnen – und hat seine Seele darüber verloren.
14. Litauen: Fraglich, ob es nicht letztlich am Hut des Sängers scheitert. Soll die Kopfbedeckung ein verbeultes Gesicht verhüllen oder ein schönes Antlitz so verstecken, dass wir uns keinen Reim auf sein Lied machen können? Schade!
15. Moldawien: Irgendwann hat man diesen Osteuropabauernethnofolkplunder satt. Immer für die Kleinen sind wir, klar, auch für die Schwachen in finanzieller Hinsicht. Aber dieses Lied geht über das Zumutbare hinaus. Alles zu laut und hoch!
16. Albanien: Es wird genügend migrantische Albanier über Tirana und Umgebung hinaus geben, die allein deshalb für dieses Lied anrufen, weil die Sängerin so unbeholfen albanisch aussieht. Das ist bedauerlich, denn das Lied ist ja nicht so ganz schlecht, wenn auch Kneipenschrubberpop, der in einem würdigen Finale nichts verloren haben sollte.
17. Ukraine: Frau Loboda macht sich für die Sache missbrauchter und misshandelter Frauen stark – „Valentines“ können böse sein. Dafür lässt sie sich von drei muskelbepanzerten Männern tragen und herumwirbeln. Warum bloß? Eitel Haschen nach Wind?
18. Estland: Flüchtiger Gesang einer schönen, dunkelhaarigen Frau, die sich dann selbst etwas fiedelt auf der Fiedel. Geschmackvolle, weiche Wellness-Harmonien. Stimme im Übermaß!
19. Niederlande: Das Land der Corry Brokken, Teddy Scholten, Lenny Kuhr und Teach-In … im Jammertal? Ja. Und nein. Dieser Act ist wie Flippers auf Ecstasy plus Karnevalsfiguren auf ganz füllig. Außenseiter!
Tendenzen? Viele Geigen, etliche Trommeln, fast immer ist die Windmaschine im Einsatz, viele Balladen, in vokaler Hinsicht ist es das Jahr der lang ausgesungenen Töne, des Vibratos in höchsten Höhen.
Geht es nach den Wetten in Moskau, ginge es gerecht und gütig zu in den 19 Ländern, kämen folgende Länder ins Halbfinale: Irland, Polen, Norwegen, Dänemark, Aserbaidschan, Griechenland, Albanien, Ukraine, Estland und die Niederlande. Slowenien ist in Gefahr, zum schlechtesten Lied des ESC-Jahrgangs erklärt zu werden
 
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