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Eurovision Song Contest 2013 - Schweden/Sverige!

die hurensöhne die das dort organisieren, haben aber auch extra die balkanländer in das halbfinale gesteckt, in dem in den stimmberechtigten ländern viel wenig balkaner sind.
hätte deutschland da abgestimmt, wäre bestimmt zumindest einer weiter.
naja von mir aus mussten sie auch nicht ins finale einziehn, weil sowieso jeder versagt hätte.


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rona nishliu hätte meine ohren-op inkl. schmerzensgeld finanzieren sollen.
Na rate mal, weswegen die Türkei dieses Jahr am Contest nicht teilgenommen hat. ;)
 
Die Türkei hat dieses Jahr nicht teilgenommen, weil sie erwarten, dass sie jährlich gewinnen, sodass sie die Jury nicht mögen. :D
 
[h=1]EUROVISION SONG CONTESTEine Roma für Mazedonien[/h]Von Elmar Kraushaar





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MALMÖ – Esma Redzepova wurde vor fast 70 Jahren in einem mazedonischen Roma-Ghetto geboren. Heute ist sie die Königin des Roma-Gesangs und vertritt ihr Heimatland beim Eurovision Song Contest in Malmö: Eine schwierige Rolle.

Der Mann hat keine Chance. Ganz allein steht er da auf der großen Bühne, singt über den Sonnenaufgang und darüber, dass sie wieder beisammen sein werden, er und sie. Dann tritt Vlatko Lozano beiseite, Tempowechsel, und sie taucht auf aus dem Hintergrund, einer lodernden Flamme gleich: Esma Redzepova. Blutrot ist ihr bodenlanges Kleid, blutrot ihr Turban, ihr Schmuck glänzt rotgolden an Arm, Hals und an den Ohren. Weit breitet sie ihre Arme aus, schreitet nach vorne, ihre unverwechselbare Stimme erklingt.
Eine Powerballade trifft auf Roma-Folklore, ein 27-jähriger Castingstar trifft auf die 69-jährige „Queen of Gypsy Music“, wie sie weltweit genannt wird, die „Königin des Roma-Gesangs“. Für ein Lied, das nicht zusammenpasst, ein Duett, das auseinanderfällt, zwei Musiken, die nicht zueinanderfinden. „In dem Lied geht es um Lebensfreude“, wird sie später erzählen, „um gemeinsames Singen und Lachen, Tanzen und Lieben.“ Sie macht eine kleine Pause, dann sagt sie noch: „Das Duett ist ein Duell.“ Und grinst dabei. Esma Redzepova Teodosievska, so ihr voller Name, ist die tragende Größe in Mazedoniens Beitrag zum diesjährigen Eurovision Song Contest.
Hier im südschwedischen Malmö tritt sie am Donnerstagabend zusammen mit Vlatko Lozano im zweiten Halbfinale an, das erste fand bereits am Dienstagabend statt. Insgesamt 39 Länder gehen in diesem Jahr an den ESC-Start, die jeweils zehn besten aus den Halbfinals treten am Sonnabend zum Finale in der Malmö Arena gegen den Vorjahressieger Schweden und gegen die „Big Five“, die fünf reichsten Sender der European Broadcasting Union, an: Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und Großbritannien.
Als Schulmädchen entdeckt
Die ESC-Geschichte Mazedoniens ist noch jung, 1998 war die kleine Republik von der Balkanhalbinsel zum ersten Mal dabei. In diesem Jahr fiel die Vorauswahl auf Esma & Lozano, wie sich das Duo nennt. Sie wurden intern ausgewählt, der Sieger aus der Casting-Show „Mak Dzvezdi“ und die Roma-Legende. Die mazedonischen Verantwortlichen wollen endlich einmal auf einem der vorderen Plätze landen. Gleichzeitig erhoffen sie sich von der Kombination eines Castingtalents mit einer angesehenen Roma-Sängerin besondere Aufmerksamkeit im großen Teilnehmerfeld.
Der Titel „Pred da se razdeni“ – „Vor Sonnenaufgang“ – ist nicht die erste Wahl, zunächst wollten die beiden Musiker gemeinsam „Imperija“ singen, ein Lied, das beim mazedonischen Publikum nicht ankam. Der Titel wurde dann gewechselt; Wert legten die Verantwortlichen aber darauf, dass Esma Redzepova auf jeden Fall dabeibleibt. Ein politisches Signal an Europa soll das sein: Eine Vertreterin der Roma-Minderheit tritt für Mazedonien an.
Denn Esma Redzepova ist eine Legende in der Welt der Roma, seit über fünfzig Jahren steht sie auf der Bühne. Entdeckt wurde sie als Schulmädchen während einer Rundfunksendung bei Radio Skopje. In Skopje wurde sie geboren, sie wuchs auf in Shutka, dem Ghetto, in dem heute noch die Roma leben. Ihre Eltern waren türkisch und serbisch, mit romanischen und jüdischen Wurzeln.



Der Musiker und Komponist Stevo Teodosievski, Esmas Entdecker, holte sie raus aus dem Ghetto, ermöglichte ihr eine Gesangsausbildung an der Belgrader Musikakademie, engagierte sie für sein Ensemble, wurde schließlich auch noch ihr Ehemann. 1976 fand in Indien das erste Gypsy World Festival statt, und hier gewann sie ihren Titel, den der „Queen of Gypsy Music“. Die Konzerte, die sie seitdem in aller Welt gegeben hat, sind nicht mehr zu zählen, viele Tausend mögen es gewesen sein und noch ein paar mehr. Ein Drittel ihrer Gagen hat sie immer gleich weitergegeben für wohltätige Zwecke.
Zusammen mit ihrem Mann hat sie 47 Straßenkinder aus ihrer Heimat adoptiert, alles Jungs, bis auf die letzte, Eleonora, die jetzt in Malmö im Background mit ihr singt. Die Kinder sind längst erwachsen, Musiker allesamt, singen und spielen in Orchestern, ganz wie es sich gehört bei den Eltern. Sie ist stolz auf ihre Kinder, darauf, dass aus ihnen etwas geworden ist. „Ich habe ihnen alles finanziert, ihre Ausbildung, ihre Wohnungen, ihre Autos“, sagt Esma Redzepova.
Schon lange ist sie Großmutter, hat 123 Enkelkinder. Ihr musikalisches Wirken und ihr humanitäres Engagement haben Esma Redzepova viele Ehrungen eingebracht. Bei einem Roma-Festival in Moskau erhielt sie 2000 den Titel der „Roma-Sängerin des Jahrhunderts“, 2002 erhielt sie den „Mother Teresa Award“, zweimal stand sie auf der Vorschlagsliste für den Friedensnobelpreis.
Nach der Probe sitzt die Sängerin hinter einer langen Tischreihe im Malmöer Pressezentrum, vor sich die Mikrofone, links und rechts neben sich die mazedonische Delegation. Esma Redzepova sieht erschöpft aus, sie trägt jetzt ein schwarzes Kleid, darüber ein schwarzes Jackett und einen roten Turban. Fast schüchtern wirkt sie, wenn sie mit einem kleinen mazedonischen Fähnchen den Journalisten und Fotografen zuwinkt. Lozano, ihr Duettpartner, wird gefragt, wie es sich denn anfühle, neben einer solchen Legende auf der Bühne zu stehen: „Ich bin sehr dankbar, mit ihr zu singen. Sie ist ein nationales Kulturgut.“


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Im Zeichen der mazedonischen Sonne: Esma Redzepova und ihr Duettpartner Vlatko Lozano in Malmö.


Sie selbst spricht kurz über ihre Karriere und erzählt von Elena Luka, der mazedonischen Designerin, die ihr rotes Bühnenkleid entworfen hat. Bis einer der Journalisten sie auffordert, ihr Lied zu singen, „Chaje shukarije“, „Schönes Mädchen“, das bekannteste Roma-Lied der Welt. Sie hat es erstmals gesungen als Kind und singt es heute noch gerne. Völlig verwandelt sitzt sie jetzt da, hellwach, der Körper ist aufgerichtet, sie strahlt. Und gleich beim ersten Ton ihres Le-Le-Le-Gesangs klatschen die mehr als hundert Fans und Journalisten mit im Saal. Gänsehaut pur heißt ein solch magischer Moment im heutigen DSDS-Slang.
Anschließend müssen Esma und Lozano vor die Fotowand, ein Festival-Ritus, dem alle Künstler sich beugen müssen. Jetzt haben alle genügend Zeit, ihre Handys und Kameras zu zücken und zu fotografieren ohne Ende. Wieder winkt Esma mit dem Mazedonien-Fähnchen, der gelben Sonne auf rotem Grund, lächelt nach links, lächelt nach rechts, und hält sich dabei an ihrer Tochter fest, die neben ihr steht. Ein Pulk von Journalisten hat sich derweil um die Pressesprecherin der Delegation geschart, viele wollen einen Interview-Termin mit der Künstlerin. Die Sprecherin macht keine Hoffnung, sie hält einen Stapel voller Zettel und Visitenkarten in ihrer Hand: „Lauter Anfragen.“ Für wen man denn arbeite? „Eine deutsche Tageszeitung.“ Jetzt fragt sie: „Würden Sie auch in unser Hotel kommen?“ Natürlich.
Shutka, der Ort, an dem Esma Redzepova im August 1943 geboren wurde, liegt im Norden von Skopje, der Hauptstadt Mazedoniens. Rund 40.000 Menschen leben hier, es ist die größte zusammenhängende Roma-Siedlung. Europas größtes Roma-Ghetto, sagen die, die hier leben. Ein Ort ohne Kanalisation und fließend Wasser, es gibt kein eigenes Krankenhaus. Die Arbeitslosenrate liegt bei 80 Prozent. Die Menschen wollen hier nur weg, viele von ihnen nach Deutschland. Und sei es nur kurzfristig, um dort ein Kind zur Welt zu bringen oder eine medizinische Behandlung zu erhalten, die in Mazedonien unerschwinglich ist.
[h=3]Kein Ort für politische Statements[/h]Seit 2005 ist die ehemalige jugoslawische Teilrepublik offizieller Beitrittskandidat der Europäischen Union. Deshalb brauchen Mazedonier seit 2009 kein Visum mehr für Deutschland, die Zahl der asylsuchenden Roma ist angestiegen seitdem. In Deutschland schlägt man längst Alarm, von einem „Flüchtlingsstrom“ vom Balkan ist die Rede, und Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) spricht von Asylmissbrauch und will den „massiven Zustrom“ stoppen. Die EU solle die Visumfreiheit für Serbien und Mazedonien wieder aussetzen. Auch Mazedonien will die Roma im Land halten und hat deshalb die Grenzkontrollen verschärft. Für den geplanten EU-Beitritt ist es wichtig, sich als minderheitenfreundliche Demokratie anzubieten und nicht als ein Land, aus dem die Menschen fliehen.
Am nächsten Morgen im Foyer des Hotels ist von der Künstlerin nichts zu sehen, nur die Sprecherin ist da. „Sie ist noch nicht soweit. Kommen Sie in zwei Stunden wieder.“ Das Warten lohnt sich, gegen Mittag erscheint Esma Redzepova, wieder in einem bodenlangen Kleid, diesmal dunkel, dazu wieder das unvermeidliche Tuch um den Kopf. Sie schaut aus tiefbraunen Augen, umrahmt in vier verschiedenen Blautönen. Schmuck glitzert an ihren Händen und Ohren. Sie wirkt etwas gelangweilt und doch wie auf dem Sprung. Auf die Frage nach der Lage der Roma in Mazedonien und den schlimmen Lebensbedingungen, von denen zu hören ist, sagt sie, sie wolle nichts kleinreden.
„Ich will Ihnen nur eines sagen“, lässt sie dann ihre Sprecherin übersetzen, „wenn es den Roma überall so gut ginge wie bei uns, dann wären wir schon viel weiter in der Welt. Wir haben einen Rom-Minister im Kabinett, unsere Abgeordneten sitzen im Parlament, der Bürgermeister von Shutka ist Rom.“ Sie selbst sitzt seit ein paar Jahren für die Roma im Stadtrat, hat Erfahrung in der Kommunalpolitik. „Unsere Sprache ist anerkannt, unsere Rechte sind in der Verfassung verankert, wir sind Teil der Gemeinschaft.“
Ist sie selbst schon einmal als Roma diskriminiert worden? Sie hebt lächelnd an zu einer längeren Geschichte: „Als kleines Mädchen kam ich in eine angesehene Schule im Zentrum von Skopje. Und weil ich so anders aussah, wollte niemand neben mir sitzen in der Schulbank. Bis der Lehrer ein Machtwort sprach, er wollte, dass ich als menschliches Wesen von allen akzeptiert werde. Und so setzte sich ein Mitschüler, er hieß Alexander, neben mich. Stellen Sie sich vor, ein Junge, obwohl wir doch streng nach Geschlechtern sitzen mussten. Da war ich ein bisschen stolz, ich hatte meinen Platz, und dann noch neben einem Jungen. Zuhause erzählte ich meiner Tante davon, und sie sagte mir, dass ich nicht traurig sein solle nach solchen Erlebnissen. Wir sind anders, sagte sie mir, weil wir aus einem Land kommen, wo viel mehr Sonne scheint. Deshalb sehen wir so anders aus.“
Esma Redzepova weiß, dass sie als Botschafterin Mazedoniens in Malmö ist. Sie hält sich zurück mit ihrer Roma-Identität, vertritt offizielle Regierungsmeinungen. Das europäische Musikfestival ist kein Ort für politische Statements, das wird sie wissen. Jede politische Meinungsäußerung auf der Bühne würde sofort geahndet, der Ausschluss vom Wettbewerb wäre die Folge. Hier heißt es: keinen Anlass geben zur Beschwerde. So fallen alle Gespräche und Interviews, die in großer und die in kleiner Runde, immer wieder harmlos aus; hier vermengt sich Politik nicht mit der Unterhaltung. Natürlich weiß jeder, dass das eigentlich nicht funktioniert, und doch halten sich alle an die Spielregeln.
Der Orangensaft ist umsonst
So auch die Roma-Künstlerin aus Mazedonien. Immer wieder betont sie die Schönheit ihrer Heimat, und wie stolz sie darauf sei, dass die Menschen durch ihren Auftritt beim ESC ihr Land besser kennenlernen können. „Aber eines muss ich Ihnen sagen: Würde ich nicht in Mazedonien leben, wäre Deutschland das Land meiner Wahl.“ – „Das sagen Sie doch jedem Reporter, egal, woher er kommt!“ – „Nein, nein. Bei Ihnen in Deutschland ist alles so ordentlich und gut organisiert. Das mag ich. Sie haben dort so gute Lebensbedingungen und ein gut funktionierendes öffentliches Nahverkehrssystem.“
Hat sie einen Wunsch für ihren Auftritt hier in Malmö? Sie richtet sich zu voller Größe auf in ihrem Stuhl: „Natürlich, ich will gewinnen! Damit alle nach Skopje kommen, dort den schönen Wein trinken, das gute Essen genießen. Und da ist alles viel preiswerter als in Schweden. Und der Orangensaft ist ganz umsonst.“


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http://www.berliner-zeitung.de/euro...e-roma-fuer-mazedonien,22701070,22777222.html
 
Ich hab jetzt erst den Auftritt von Montenegro gesehen, au Backe ... ganz harter Tobak und dann diese nervig verstellte, tiefe Stimme von den Rappern.

Da fragt man sich, welcher Auftritt am lächerlichsten war von den Balkan-Nationen :facepalm: die Entscheidung wäre für mich echt schwer.
 
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