Genetische Untersuchungen haben jedenfalls bei Albanern einen sehr hohen Grad an lokaler Kontinuität festgestellt. Diese liegt zu einem gewissen Teil auch in anderen Teilen des Balkans vor, vor allem in Griechenland. Bei den Albanern ist diese alte DNA von vor 5.000 Jahren in signifikanter Menge nachweisbar. Man hat da jetzt die Möglichkeit genetisches Material aus Ausgrabungen etc. mit heutigen Proben zu vergleichen und kann daher sehr viel rekonstruieren. Man sollte das natürlich alles rein wissenschaftlich betrachten und keine politischen Sachen daraus folgern, aber anders herum sollten bestimmte Leute vorsichtig sein mit historischen „Vorrechten“, wie das hier der Threadersteller und Typen wie
@Maradona versuchen. Daraus kann schnell ein Bumerang werden.
Tatsächlich habe ich mich auch mit diesem Thema befasst, ist spannend was dabei so rauskommt aber vor allem wichtig, wie man dies liesst und daraus interpretiert.
Ein kurzes Beispiel. Hier ist das Verhältnis für Serben und Albaner (im Durchschnitt) von Frühslawen, Illyrern (Albanisch-Kinamak-Eisenzeit), Thrakern, Griechisch-Anatolischen usw. autosomale Komponenten gemäß einem autosomalen Modell:
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Sowohl Serben als auch Albaner verfügen über illyrische Gene bzw. es handelt sich um einen Einfluss/eine Vermischung, nicht um eine dominante Genetik. Genetik und Archäogenetik zeigen, dass die heutigen Serben nicht überwiegend illyrischen Ursprungs sind, wie manche serbische Autochthonisten glauben.
Und nein, Albaner haben keine kaukasische Genetik, wie einige serbische Propagandisten gerne verbreiten. Aber gemäss diesem oberem autosomallen Modell, haben 18 % der Albaner anatolische Gene, aber auch die Serben haben diese Gene, wenn auch in etwas geringerem Maße (15–16 %). Es handelt sich um eine Genetik, die hauptsächlich während der Römerzeit mit Einwanderern aus Anatolien und dem Levante-Gebiet auf den Balkan gelangte. Wie aus dem Anhang ersichtlich, ist die stärkste individuelle autosomale Komponente bei Albanern die thrakische/ostbalkanische, die genau 1/3 ihrer autosomalen Genetik ausmacht. Bei den Serben hingegen ist mit etwa 54 % die slawische autosomale Komponente am stärksten ausgeprägt.
Wie ich bereits mehrfach erwähnt habe, stehen die Ergebnisse der genetischen Forschung derzeit im Widerspruch zu den Aussagen von Geschichte und Archäologie.
Was genetische Tests im Allgemeinen betrifft: Wenn man seine autosomale Abstammung testen ließen ist es wichtig zu betonen, dass solche Interpretationen auf der Übereinstimmung genetischer Daten mit bestehenden historischen Darstellungen beruhen. Diese Interpretation ist nicht absolut, sondern relativ und kann sich aufgrund neuer Erkenntnisse aus diesem Bereich ändern.
Was die Glorifizierung einzelner genetischer Ergebnisse angeht, die aus einer Bevölkerung stammte, die keine Einäscherung praktizierte, halte ich einen solchen Ansatz für konzeptionell problematisch. Genetische Tests sind meiner Meinung nach vor allem für die Untersuchung der Bevölkerungsstruktur von Wert. Sollten sich einige prominentere Mitglieder meiner Familie (darunter Experten und ein General) nicht zu einem Test entschließen, könnte ich in Erwägung ziehen, selbst an einer Studie teilzunehmen, allerdings mit Vorsicht hinsichtlich der Organisation und der Motive derjenigen, die solche Projekte durchführen.
Möchte noch hinzufügen, eine autosomale Studie wurde aus 6–7 antiken vorrömischen Proben vom westlichen Balkan durchgeführt, die auf das Jahr 1500 v. Chr. datiert werden. auf die Zeit wenige Jahrhunderte vor Christus zurück. Keine dieser Stichproben hat autochthone Ähnlichkeiten mit den Serben oder Albanern. Von allen modernen Völkern sind die Spanier, Portugiesen und Norditaliener die autosomal ähnlichsten.