Wir werben Shaqiri nicht ab!»
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BLICK trifft Fadil Vokrri. Der Präsident von Kosovos Fussball-Verband sagt: «Wir werden Shaqiri, Xhaka und Behrami nie ein Aufgebot schicken!»
Gestern Mittag in Rümlang ZH. Fadil Vokrri (52) sitzt im Hotel Park Inn. Der Präsident des Kosovo-Verbands weilt in Zürich, da die
Fifa über sein Land berät. Vokrri hofft, dass sein Verband bald Fifa-Mitglied werden kann.
Er sagt offen: «Es ist vieles in der Schwebe. Aber mein persönliches Ziel ist es, dass wir zur Qualifikation für die Europameisterschaft 2016 in Frankreich antreten können.»
Diese Ausscheidung startet im Herbst 2014. Die grosse Frage: Werden uns dann kosovostämmige Spieler wie Xherdan Shaqiri, Granit Xhaka oder Valon Behrami abgeworben?
Vokrri schliesst Bemühungen seines Verbandes kategorisch aus. «Wir werden sie nie abwerben. Wir werden ihnen kein Aufgebot für ein Länderspiel schicken und sie so ködern.»
Fifa müsste erst entscheiden
Und weiter: «Die Fifa muss erst noch entscheiden, ob die Spieler überhaupt wechseln dürfen. Wir werden uns nicht offensiv um sie bemühen. Die Entscheidung treffen sie natürlich selbst.»
Neben Vokrri sitzt Flamur Bunjaku. Er wohnt seit 20 Jahren in Rümlang, ist ein Cousin von Nati-Spieler Albert Bunjaku. Er ist Exekutivkomitee-Mitglied des kosovarischen Verbandes und betreut die Kosovo-Albaner, die im Ausland spielen.
Er sagt über Shaqiri, Xhaka und Co: «Man muss sich hier keine Sorgen machen. Ich mache jede Wette, dass sie weiter für die Schweiz spielen. Es ist besser für den Kosovo, wenn sie weiter für die Schweiz auflaufen. Denn sie sind tolle Vorbilder für eine gelungene Integration.»
«Das können wir alle niemals gutmachen»
Und Bunjaku ergänzt: «Die Schweiz hat so viel Gutes für uns getan. Das können wir alle niemals gutmachen. Es ist schön, wenn diese Spieler mit kosovarischen Wurzeln nun der Schweiz mit guten Leistungen etwas zurückgeben.»
Vokrri und Bunjaku waren vor dem Albanien-Spiel (2:0) im Schweizer Teamhotel in Feusisberg. Shaqiri, Xhaka und Behrami unterschrieben einen Unterstützungsbrief an die Fifa. «Mehmedi auch», ergänzt Vokrri. «Und sieben kosovostämmige Spieler der albanischen Nati.»
Dabei ging es nicht um erste Abwerbungsversuche. «Die Schweiz hat diesen Spielern die Karriere geschenkt. Ohne die Schweiz wäre ihr Marktwert tiefer. Wir kämpfen um ein eigenes Nationalteam. Auch ohne Shaqiri, Xhaka und Behrami haben wir genügend gute Spieler.»