Aktuelles
  • Herzlich Willkommen im Balkanforum
    Sind Sie neu hier? Dann werden Sie Mitglied in unserer Community.
    Bitte hier registrieren

Forscher entdecken bislang älteste Galaxie

DZEKO

Besa Bese
Forscher entdecken bislang älteste Galaxie

Sie ist fast so alt wie das Universum: 13,2 Milliarden Jahre hat die Galaxie auf dem Buckel, die die Astrophysiker mittels des Weltraumteleskops Hubble entdeckt haben. Die Forscher vermuten aber noch ältere Galaxien.

Mit Hilfe des Weltraumteleskops Hubble hat ein internationales Astronomenteam die bislang älteste und am weitesten entfernte Galaxie entdeckt. Wie die Wissenschaftler der University of California in Santa Cruz am Mittwoch (26.01.2011, Ortszeit) auf einer Pressekonferenz der US-Weltraumbehörde NASA mitteilten, ist die kleine Sterneninsel mit dem relativ unspektakulären Namen UDFj-39546824 rund 13,2 Milliarden Jahre alt und damit fast so alt wie das Universum selbst.

Hubble lieferte das entscheidende Bild

0,,4998044_1,00.jpg


Die Forscher kamen dem äußerst schwachen Glimmen des Sternensystems im sogenannten "Hubble Ultra Deep Field" (HUDF) auf die Spur. Dabei handelt es sich um eine unter Langzeitbelichtung entstandene Aufnahme eines besonders sternenleeren Himmelsbereichs. Die hierfür benötigte Infrarotkamera war erst im vergangen Frühjahr von Astronauten der NASA am Hubble-Teleskop angebracht worden.

Eine Belichtungszeit von 87 Stunden enthüllte zahlreiche ferne Galaxien in einem Weltraumausschnitt, der von der Erde aus gesehen gerade einmal so groß ist wie ein Zehntel des Mondes. Unter den Sterneninseln fand sich auch die jetzt vorgestellte Uralt-Galaxie als kaum wahrzunehmender Lichtfleck.

Das Licht der Galaxie verrät ihr Alter

Um das Alter der Galaxie zu bestimmen, untersuchten die Forscher das von dem Sternensystem ausgestrahlte Licht und machten sich dabei die sogenannte Rotverschiebung der Lichtwellenlängen zunutze. Je weiter entfernt eine Galaxie von der Erde ist, desto länger braucht ihr Licht, um bis zu uns zu gelangen. Ähnlich wie eine Zugpfeife ihre Tonlage ändert, wenn der Zug auf den Beobachter zu- und wieder von ihm wegfährt, so ändert auch das Licht seine Farbe. Dies zeigt sich im Wellenlängenbereich der Lichtstrahlen. Untersucht man diesen, so sieht man: Je länger das Licht unterwegs ist, umso stärker ist die Verschiebung der Wellenlängen in den Rotbereich des Lichtspektrums.

Aufgrund ihrer Untersuchungen konnten die Forscher berechnen, dass das Licht der jetzt entdeckten Galaxie bereits seit 13,2 Milliarden Jahren unterwegs ist und damit nur 480 Millionen Jahre nach dem Urknall startete.

Einblicke in die Vergangenheit unseres Universums

0,,4662855_1,00.jpg


Die Entdeckung der Uralt-Galaxie markiert für die Forscher nicht nur einen neuen Altersrekord, sondern liefert ihnen darüber hinaus auch wichtige Erkenntnisse über die Entstehung und die frühe Phase des Universums. "Wir haben rund 47 Galaxien gefunden, als das Universum 650 Millionen Jahre alt war. Aber für 170 Millionen Jahre früher entdeckten wir nur einen Kandidaten", sagte der Astrophysiker Garth Illingworth bei der Präsentation der Ergebnisse. Die Forscher schließen daraus, dass die Zahl der Sterne relativ plötzlich rapide anstieg und sich im Zeitraum von 480 bis 650 Millionen Jahren nach dem Urknall etwa verzehnfachte. Das Universum änderte sich demnach in sehr kurzer Zeit sehr schnell, so Illingworth.

Darüber hinaus scheint der Fund der Uralt-Galaxie die Theorie zu bestätigen, dass die frühen Galaxien noch sehr klein waren und erst im Laufe der Jahrmilliarden miteinander zu größeren Sternensystemen verschmolzen. So ist die entdeckte Uralt-Galaxie mehr als hundertmal kleiner als unsere Milchstraße.

Noch ältere Galaxien sind wahrscheinlich

Die Forscher vermuten, dass sich die ersten Galaxien etwa 200 bis 300 Millionen Jahre nach dem Urknall gebildet haben. Um dies auch belegen zu können, bedarf es jedoch neuer Technik. Mit der Entdeckung des Sternensystems UDFj-39546824 sind die Wissenschaftler nach eigenen Angaben an der Grenze ihrer derzeitigen technischen Möglichkeiten gelangt. Eine endgültige Bestätigung ihrer jetzigen Beobachtung und die Entdeckung von noch älteren Galaxien soll mit dem neuen "James Webb Space Telescope" der NASA möglich werden, das in drei Jahren die Nachfolge von Hubble als "Auge im All" antreten soll.

Forscher entdecken bislang älteste Galaxie | Wissenschaft | Deutsche Welle | 27.01.2011
 
Was ich nicht so genau verstehe ist, wieso ist alles Älter umso weiter weg es ist, gehen die Forscher davon aus das wir der Mittelpunkt sind?
 
Nein, das hat mit der Rotlichverschiebung zu tun.

Mit deren Hilfe kann man feststellen ob sich ein Objekt relativ zum Beobachter bewegt.
Entfernt sich das Objekt, so verschiebt sich die Frequenz des lichtes in den roten Bereich, kommt es auf einen zu in den blauen.

Stellt man sich das Universum nun wie eine Kugel die sich ausdehnt vor, dann kann man annehmen dass die Objekte am ältesten sind, die am meisten rotverschoben sind, denn:

Je höher die Rotverschiebung eines astronomischen Objekts, desto länger war das von ihm ausgesandte Licht unterwegs und desto weiter zurück in der Vergangenheit sehen wir es. Aus der Rotverschiebung kann auch die Entfernung des Objekts bestimmt werden, allerdings ist diese in einer sich ausdehnenden Raumzeit nicht mehr eindeutig definiert. Es gibt verschiedene Entfernungsmaße, die sich aus der Rotverschiebung ableiten lassen. In der Kosmologie werden Betrachtungen und Rechnungen deshalb immer im Rotverschiebungsraum angestellt.

Man weiß also dass das Licht eine gewisse Zeit gebraucht hat um die Entfernung zu überwinden, wir sehen also Quasi die Vergangenheit. (Man kann quasi das "Alter" des Lichts bestimmen)

Aber ist dir das ganze nicht zu Haram? :p
 
Zuletzt bearbeitet:
Was ich nicht so genau verstehe ist, wieso ist alles Älter umso weiter weg es ist, gehen die Forscher davon aus das wir der Mittelpunkt sind?
wichtig dabei ist, auch bei der Kugelvorstellung, dass es keinen Mittelpunkt im Universum gibt, im Durchschnitt sieht es von jedem Standpunkt in jeder Richtung etwa gleich aus ... und alle sehen das etwa gleiche Bild, nämlich dass sich fast alles voneinander wegbewegt, das Universum also offenbar immer noch expandiert
 
das sind auch ganz phantastische Bilder, verschmelzende Galaxien ...

m51.jpg


Verschmelzung7.jpg


20100105_Nasa_Galaxienverschmelzung.jpg


Man vermutet in jeder Galaxie ein gewaltiges schwarzes Loch im Zentrum, mit millionen- oder gar milliardenfacher Masse unserer Sonne ... unvorstellbar was sich abspielen könnte bei der Verschmelzung zweier so gewaltiger schwarzer Löcher, Raum und Zeit erbeben, die Hölle tut sich vlt. auf ... :-)
 
Was ich nicht so genau verstehe ist, wieso ist alles Älter umso weiter weg es ist, gehen die Forscher davon aus das wir der Mittelpunkt sind?


Ich erklärs dir kurz mal.

Das Licht braucht für die Distanz Zeit.
Das Licht von der Sonne, braucht 8min. Also ist die sonne von uns 8Lichtminuten entfernt. Wenn wir in die Sonne schauen, dann sehen wir sie, wie sie vor 8min war.
Der nächste Stern des Sonnensystems (Proxima Centauri) ist ca. 4 Lichtjahre von uns entfernt. Wenn wir ihn also durch ein Teleskop sehen, sehen wir ihn, wie er vor 4 Jahren also war.

Zusammengefasst:
Je weiter weg die Dinge sind, die wir beobachten,
desto älter ist dieses Bild, dass sie von sich geben!
Ergo: Man kann also mit einem Teleskop zurück in die Vergangenheit blicken!






Und deine zweite Frage ist etwas komplexer, und nein... es gibt keinen Mittelpunkt!!! Der Mittelpunkt ist überall!!! Aber ich versuche es dir zu erklären.

Viele Menschen haben eine falsche Vorstellung vom Urknall. Es ist nicht wie der Knall einer Bombe die in einem Raum detoniert und ihre Knallteile sind dann mir der Wucht in den Raum kugelförmig verteilen. Sonst würde sich eine hohle Kugel bilden, wie eine Seifenblase: Das innere leer und die Schicht mit Materie bzw. Galaxien,..etc...

Doch das ist nicht so!!!

Das Problem ist!!!! Es gibt keinen Mittelpunkt! Und bei dem Urknall gab es keinen Raum!!! Der Mittelpunkt ist überall und dieser Mittelpunkt wächst in alle Richtungen. => Der Raum wächst und dehnt sich aus und mit dem die Galaxien.

Stell dir ein quadratisches 2D Gitter vor (wie einen Maschendrahtzaun).... und jetzt stell dir ein quatradisches 3D Gitter mit vielen Knoten und jedes von diesen hat eine X,Y und Z ausrichtung (also ein normales 3D-Gitter).

Und jetzt stell dir vor, das Gitter deht sich in alle Richtungen aus. Was passiert?.... Die Abstände zwischen den Knoten werden grösser. Und das bizarre: Von jedem Knotenpunkt aus gesehen driftet ein anderer Knotenpunkt von ihm weg, je weiter er von ihm entfernt ist. Und dieses Schauspiel ist von jedem beliebigen Punkt zu beobachten.

Du kannst dir naiv vostellen, dass an jedem solchen Knotenpunkt eine Galaxie ist.
1148353.jpg


Der berühmte Astronom Edwin Hubble entdeckte, dass jeweiter eine Galaxie von uns entfernt ist, desto schneller bewegt sie sich von uns weg.

Aus diesem Zusammenhang sah man, dass es nicht nur einen Urknall gab, sondern dass es beim Urknall auch keinen Raum gab. Die Expansion des Universums ist die Expansion des Raumes und der Mittelpunkt ist sozusagen überall, weil jeder Raumpunkt früher (als der Raum dichter war) im Mittelpunkt war.

Hier ein Video und spule bis zur 4:30min vor!!! Dann wird dir das seeeeeehr gut erklärt!!! Oder die siehst dir die ganze Doku ganz ans (sind 3 Teile auf Youtube)
YouTube - Die Schöpfung : Der Urknall - Vergangenheit & Zukunft des Universums - Teil 1 (Weltraum-Doku)
 
Zurück
Oben