Signale an extreme Rechte
Wer von "Umvolkung" redet, wenn er sagen will, dass er keine migrantischen Menschen im Land haben will, spielt entweder für das Hohe Haus unwürdige Wortspiele, um Signale an die extreme Rechte zu senden – oder merkt gar nicht mehr, wovon sein Sprachschatz und damit sein Weltbild durchsetzt sind. Beides ist für einen Abgeordneten, der seine "unverbrüchliche Treue" auf unsere Republik geloben musste, inakzeptabel.
Ein Nationalratspräsident müsste auf so eine Wortwahl binnen Sekunden mit einem Ordnungsruf reagieren. Dass Walter Rosenkranz dies verweigerte, obwohl er von allen anderen Fraktionen dazu aufgefordert wurde, ist ein Skandal. Dass er behauptete, es sei nicht sicher, woher der Begriff komme, erbärmlich.
Rosenkranz und FPÖ beleidigen mit Wortspielchen die Würde des Parlaments
Politisch Interessierte wissen genau, dass "Umvolkung" eine NS-Vokabel ist. Sie im Nationalrat zu verwenden, ist 80 Jahre nach der Befreiung eine Schande
Am Donnerstag sagte FPÖ-Mandatar Peter Wurm im Parlament, es sei alles eingetreten, wie einst von Jörg Haider vorhergesagt: "Von der Kriminalität, von der Umvolkung, aber auch vom Kollaps des Sozialsystems." Von der was?! Mit "Umvolkung" bezeichneten die Nationalsozialisten – das waren die, die das Parlament als "Quatschbude" verunglimpften – ihre rassistische Umsiedelungspolitik. Heute verwenden es Neonazis und Rechtsextreme, um damit ihre haarsträubenden Verschwörungsmythen gegen multikulturelle Gesellschaften zu propagieren. Sie verzerren das Wort also, um zu insinuieren, dass Geflohene, die Schutz suchen, in Wahrheit bewusst irgendwo angesiedelt würden.
Signale an extreme Rechte
Wer von "Umvolkung" redet, wenn er sagen will, dass er keine migrantischen Menschen im Land haben will, spielt entweder für das Hohe Haus unwürdige Wortspiele, um Signale an die extreme Rechte zu senden – oder merkt gar nicht mehr, wovon sein Sprachschatz und damit sein Weltbild durchsetzt sind. Beides ist für einen Abgeordneten, der seine "unverbrüchliche Treue" auf unsere Republik geloben musste, inakzeptabel.
Ein Nationalratspräsident müsste auf so eine Wortwahl binnen Sekunden mit einem Ordnungsruf reagieren. Dass Walter Rosenkranz dies verweigerte, obwohl er von allen anderen Fraktionen dazu aufgefordert wurde, ist ein Skandal. Dass er behauptete, es sei nicht sicher, woher der Begriff komme, erbärmlich.
Politisch Interessierte wissen genau, dass "Umvolkung" eine NS-Vokabel ist. Sie im Nationalrat zu verwenden, ist 80 Jahre nach der Befreiung eine Schande
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