Das mit dem "einzigen richtigen Islam" ist so eine Sache- der Islam besteht, wie alle Religionen, aus der Gesamtheit seiner Deutungen und auch Fehldeutungen.
Und bei all den angesprochenen Kritikpunkten geht es ja in erster Linie, grob gesagt, darum, ob der Islam in einer kritisch-historischen Exegese gedeutet wird, oder wortwörtlich. Kritisch-historisch würde zum Beispiel bedeuten, daß man davon ausgeht, daß die Regelungen im Islam die Stellung der Frau VERBESSERN sollte, daß also eine wortwörtliche Deutung, die die Stellung der Frau verschlechtert, eine Fehldeutung ist.
Die extremsten wortwörtlichen Deutungen stellen den Versuch dar, eine mittelalterliche, nomadisch geprägte Stammesstruktur auf unsere heutige Lebenswirklichkeit zu übertragen.
Und die politischen Deutungen stellen oft eine Vermischung mit linksextremem und nihilistischem Gedankengut dar- siehe der Terrorismus und Selbstmordattentate, andere extreme Fehldeutungen resultieren aus einer Vermischung mit Traditionen.
Was man der islamischen Geistigkeit vielleicht vorwerfen muß, ist, daß extreme Fehldeutungen zu wenig öffentlich abgelehnt und bekämpft werden- siehe die beschneidung (es gibt eine Fatwa dagegen, aber sie wurde von einem deutscen Konvertiten initiiert) etc.
Es gibt Menschen, die verstehen den Koran als sprituelle Anleitung, andere lesen ihn wie eine Gebrauchsanweisung.