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Frankreich muss seine Verbrechen in Ruanda und Algerien anerkennen

Katana

TEK-BiR
Nachdem Sarkozy Armenien besucht und die Türkei dazu aufgefordert hatte, die armenische Tragödie als "Völkermord" anzuerkennen, hat der türkische Außenminister Ahmet Davutoglu dunkle Kapitel der französischen Geschichte wieder aufgeschlagen, mit den Worten:

"Jeder kehre vor seiner eigenen Tür"

Fakt ist, französische Politiker und Soldaten waren an dem Völkermord in Ruanda 1994 gegen Tutsi und gemäßigten Hutus aktiv beteiligt bei dem ca. 800.000 - 1.000.000 Menschen umgebracht wurden:

Ruanda: Frankreich war aktiv am Völkermord beteiligt
14 Jahre nach dem Völkermord an der Tutsi-Minderheit durch Hutus erhebt Ruandas Regierung schwere Vorwürfe gegen Frankreich. Französische Soldaten hätten nicht nur von den Vorbereitungen zu den Ermordungen gewusst, sie selber sollen getötet und vergewaltigt haben.
Ruanda wirft Frankreich eine "aktive Rolle" im Völkermord an der Tutsi-Minderheit im Jahr 1994 vor. Nach einem am Dienstag veröffentlichen Bericht einer Untersuchungskommission der Regierung, die zwei Jahre lang Überlebende und Augenzeugen befragt hatte, war den französischen Behörden klar, dass es Vorbereitungen für den Völkermord gab. Außerdem habe Frankreich eine Rolle bei der Ausbildung der Hutu-Milizen gespielt, die in nur 100 Tagen rund 800.000 Tutsi und gemäßigte Hutus ermordeten, zitierte der britische Rundfunksender BBC aus dem Bericht. Französische Soldaten sollen zudem an den Verbrechen in dem ostafrikanischen Land direkt beteiligt gewesen sein.

Sie hätten Tutsis ebenso getötet wie Hutus, die Tutsis versteckt haben sollen. Zudem hätten französische Soldaten überlebende Tutsis vergewaltigt.

In dem Bericht werden 33 Offiziere und Politiker aus Frankreich aufgeführt, die nach Ansicht der Verfasser wegen ihrer Rolle strafrechtlich verfolgt werden sollten. Unter anderem werden in dem Bericht der damalige französische Staatspräsident François Mitterrand und der ehemalige Premierminister Dominique de Villepin genannt.

Beweise für eine Verbindung Frankreichs zum Hutu-Regime

Präsident Paul Kagame hatte bereits in der vergangenen Woche von "schwerwiegenden Beweisen" für eine Verbindung Frankreichs zu dem Hutu-Regime, das für den Völkermord verantwortlich war, gesprochen. Die ruandische Regierung hatte den Bericht der Untersuchungskommission bereits im November erhalten. Er wurde aber erst jetzt veröffentlicht.

Frankreich hat in der Vergangenheit "politische Irrtümer" eingeräumt, eine Verwicklung in den Völkermord aber bestritten. Die heutige ruandische Regierung, die von Tutsi dominiert wird, hatte im November 2006 die diplomatischen Beziehungen zu Frankreich abgebrochen, nachdem ein französischer Richter Haftbefehl gegen enge Mitarbeiter des Präsidenten wegen der Ermordung des damaligen Staatschefs Juvenal Habyarimana erlassen hatte. Nach dem Tod Habyarimanas hatten radikale Hutus das Morden begonnen. Die französische Armee war unter einem UN-Mandat in der Region und hatte eine Sicherheitszone in Teilen Ruandas errichtet. Tutsi-Ermordungen: Ruanda: Frankreich war aktiv am Völkermord beteiligt - International - Politik - Tagesspiegel




Leugnen, (Spuren) verwischen und (Völkermord) vertuschen:
Frankreich und Ruanda


Frankreich versucht seine Rolle beim Völkermord in Ruanda 1994 offensiv unter den Tisch zu wischen. Eskalation des diplomatischen Konflikts zwischen Paris und Kigali.

Von Bernard Schmid, Paris

Frankreich und der ostafrikanische Staat Ruanda haben sämtliche diplomatischen Beziehungen abgebrochen, auf Initiative der ruandischen Regierung hin. Ursächlich dafür ist die seit nun über einer Woche anhaltende, äußerst heftige Polemik um die Rolle Frankreichs, aber auch der damaligen Rebellenbewegung und jetzigen Regierungspartei RPF (Rwandan Patriotic Front) während des Völkermords im Frühjahr 1994. Frankreich wolle seine Mitwisserschaft und Mitschuld leugnen, indem es die Verantwortung auf die seinerzeitigen Rebellen abwälzt, so lautet der Vorwurf aus Ruanda. Nicht grundlos.

Von April bis Juni 1994 in Ruanda ereignete sich der vierte und letzte Genozid im 20. Jahrhundert, der in wissenschaftlichen Debatten als solcher anerkannt wird (nach jenen an den Herero in Namibia, an den Armeniern in der Türkei und an den Juden und Jüdinnen sowie Sinti und Roma im NS-beherrschten Europa). Damals fielen, innerhalb von nur einhundert Tagen, in dem relativ kleinen ostafrikanischen Land über 800.000 (nach anderen Angaben bis zu eine Million) Menschen den systematischen Tötungen durch Milizen der extremistischen "Hutu Power"-Bewegung zum Opfer. Die Ermordeten gehörten größtenteils der Tutsi-Minderheit an, unter ihnen waren aber auch politische Oppositionelle oder schlicht Gegner des Völkermords innerhalb der Mehrheitsbevölkerung der Hutu. Die Rebellenbewegung RPF wiederum kämpfte, zunächst als Vertreterin der Tutsi, gegen das damalige Regime in der ruandischen Hauptstadt Kigali, bevor sie die politische Macht dort übernehmen konnte.

Das offizielle Frankreich wiederum führte damals Krieg: gegen die RPF und an der Seite der regimetreuen ruandischen Streitkräfte in Gestalt der FAR (Forces armées rouandaises). Ihm wird deshalb seit längerem aus Kigali, aber auch aus einem wachsenden Teil der französischen kritischen Öffentlichkeit eine Mitschuld und Mitwisserschaft am Völkermord vorgeworfen. Paris konterte nun vorige Woche, indem es insgesamt neun internationale Haftbefehle gegen führende Persönlichkeiten der aktuellen ruandischen Spitze erließ, die aus der damaligen RPF kommen. Vorwurf: Diese hätten den Völkermord ausgelöst. Eine Ungeheuerlichkeit, antwortete man in Ruanda, wo heute eine gemischte Regierung aus Tutsi und Hutu amtiert, deren harter Kern jedoch aus der damaligen Tutsi-Rebellenbewegung (RPF) hervor ging. Hier würden Opfer zu Tätern gemacht, und Paris wolle von seiner Mitverantwortung offensiv ablenken. Ein Vorwurf, der auch innerhalb Frankreichs bei kritischen Geistern Unterstützung findet.

Auch eine Erinnerung, und auch ein Geschichtsrevisionismus

Am vergangenen Mittwoch (29. November) publizierte die Pariser linksliberale Wochenzeitung 'Charlie Hebdo' ein Interview mit dem Historiker Marcel Kabanda, in welchem die Argumentation, mit der die Haftbefehle begründet werden, als "geschichtsrevisionistisch und negationistisch" bezeichnet werden. Der Begriff des "Negationismus" bezeichnet in Frankreich bisher die bewusste Leugnung des Holocaust. Derselbe Marcel Kabanda hatte 14 Tage vorher bei einer Konferenz über Geschichtsrevisionismus und Negationismus, die das Mémorial de la Shoah (das Pariser Holocaust-Erinnerungszentrum) organisiert hatte, gesprochen. Eine daneben stehende Karikatur der Wochenzeitung 'Charlie Hebdo' zeichnet den Untersuchungsbericht des Richters Bruguière, der den Haftbefehlen zugrunde liegt, als Wischpapier, an dem die Völkermörder sich das Blut von ihren Händen wischen.

Am folgenden Tag (30. November) erschien die jüdische Wochenzeitung 'Actualité juive' mit einer beigelegten DVD, die eine Bildreportage von der Reise der Jüdische Studentenunion Frankreichs (UEJF) nach Ruanda im Februar dieses Jahres enthält. Die UEJF schreibt dazu auf dem beiliegenden Papier, man müsse der "Opfer- und Erinnerungskonkurrenz" entgegen trete, derzufolge es bedeute, "den Kolonialismus, die Sklaverei, Ruanda verschweigen zu wollen, wenn man von der Shoah spricht" (der durchgeknallte schwarze Antisemit Dieudonné lässt grüßen...). Eine Delegation der UEJF hielt sich deswegen zehn Tage in Ruanda auf, und sie veranstaltet nunmehr jährlich am 7. April eine Gedenkfeier zum Beginn des Genozids in Ruanda am siebten April 1994. Umgekehrt, so berichtet die Jüdische Studentenunion Frankreichs, werden auch die ruandischen Studenten, die den Genozid überlebt haben, in Kigali und Butaré am kommenden 27. Januar eine Gedenkfeier anlässlich des Jahrestags der Befreiung der überlebenden Insassen von Auschwitz veranstalten.

Aber worum dreht sich der aktuelle politische Streit genau ?
weiter:Leugnen, (Spuren) verwischen und (Vlkermord) vertuschen: Frankreich und Ruanda


  • Fakt sind auch die Massaker - wobei die algerische Regierung von Völkermord spricht - an den Algeriern in den Algerienkriegen 1954-1962

    Die Algerische Seite spricht von über 1 Mio. Opfer während die Französische Seite von ca. 350.000 Opfern spricht

Während des siebeneinhalb Jahre andauernden Krieges starben nach französischen Angaben 17.459 Soldaten (davon 5.966 nicht im Gefecht getötet), darunter fast 2.000 Fremdenlegionäre. Die FLN schätzte ihre Verluste 1962 auf etwa 300.000. Die Gesamtzahl getöteter algerischer Bürger wurde von Frankreich später mit 350.000, von algerischen Quellen mit bis zu 1,5 Millionen angegeben. Offizielle französische Angaben bezifferten die Zahl der getöteten Gegner auf 141.000, dazu weitere 12.000, die bei Kämpfen innerhalb der FLN ums Leben kamen, sowie 5.000 bei Auseinandersetzungen rivalisierender algerischer Gruppen im französischen Mutterland. Weitere 70.000 muslimische Zivilisten sollen bei Aktionen der FLN getötet worden sein. Die Opferzahl nicht-muslimischer Zivilisten wurde auf 4.000 Tote und 7.000 Verletzte geschätzt. Anfang 1962 wurde die Bevölkerung Algeriens mit 11.020.000 Einwohnern angegeben, davon 1.033.000 Nicht-Muslime, die das Land im Verlauf des Jahres aufgrund der Androhung der FLN sie alle zu ermorden, fluchtartig verließen. Gleichzeitig gab es bis zu zwei Millionen muslimische Flüchtlinge während des Krieges.
150.000 Muslime, die so genannten Harkis, die während des Krieges in der französischen Armee und in milizähnlichen Selbstschutzeinheiten (beispielsweise zum Schutz von Dörfern) dienten oder den Franzosen als Dolmetscher bei der Befragung von eigenen Landsleuten geholfen hatten, wurden nach dem Krieg von französischen Soldaten entwaffnet und ihrem Schicksal überlassen. Ein großer Teil dieser Gruppe wurde unter furchtbaren Umständen ermordet. Die angegebene Zahl der Opfer schwankt sehr stark zwischen 30.000 und 150.000. Einigen Zehntausenden gelang die Flucht nach Frankreich, wo sie zu wichtigen Vertretern des Islam in Frankreich wurden.Algerienkrieg

  • Die Massaker von Paris:

Massaker von Paris 1961
Erinnerungsplakette für das Massaker. Text: "Zur Erinnerung an die zahlreichen Algerier, die Opfer der blutigen Unterdrückung einer friedlichen Demonstration wurden"
Als Massaker von Paris 1961 ging ein Massaker in Paris am 17. Oktober 1961 während des Algerienkriegs (1954–1962) in die Geschichte ein. Die Pariser Polizei unter Maurice Papon ging brutal gegen eine nicht genehmigte, aber friedliche Demonstration mehrerer zehntausend Algerier vor, zu der die algerische Unabhängigkeitsbewegung FLN aufgerufen hatte. Man schätzt, dass etwa 200 Nordafrikaner ums Leben kamen. Sie wurden erschossen, erschlagen und in der Seine ertränkt. Die blutig verlaufene Massendemonstration wurde in den französischen Medien seinerzeit nahezu flächendeckend totgeschwiegen und erst mit großem zeitlichen Abstand zum Gegenstand einer öffentlichen Diskussion in Frankreich.
Bereits zwei Wochen vor dem 17. Oktober war eine nächtliche Ausgangssperre für Franzosen algerischer Herkunft in der Region Paris erlassen worden. Diese war eine Reaktion auf die kurz davor begonnenen Angriffe der FLN auf Polizisten und Gendarmen in Frankreich selbst (bis dahin waren die Kampfhandlungen auf Algerien beschränkt gewesen), bei denen mehrere Beamte getötet wurden. Entsprechend gereizt war die Stimmung bei der Polizei und der französischen Öffentlichkeit. Obwohl die Demonstration friedlich verlief (wenn auch unter Missachtung der Ausgangssperre), gingen Kräfte der Pariser Polizei, Gendarmerie und Bereitschaftspolizei CRS unter dem Kommando des ehemaligen Vichy-Politikers Maurice Papon - nach anderen Berichten auch Einheiten der Armee [Belegstelle fehlt] - äußerst brutal vor und töteten zahlreiche Demonstranten. Papon erteilte der Polizei auch den Schießbefehl.
Die genaue Zahl der Toten ist unbekannt, wird aber von Historikern auf bis zu 200 geschätzt. Polizeiliche Angaben sprechen lediglich von drei Toten. Tausende Menschen wurden verletzt, etwa 14.000 festgenommen. Die Festgenommenen wurden teilweise über mehrere Tage hinweg unter freiem Himmel interniert, ca. 500 von ihnen im Anschluss nach Algerien deportiert. Noch Wochen später wurden Leichen in der Seine gefunden. Über das Massaker wurde damals in den Medien praktisch nicht berichtet (die erhaltenen Fotos stammen fast alle von Élie Kagan), und bis heute handelt es sich um ein in der französischen Gesellschaft teilweise tabuisiertes Ereignis.
Am 17. Oktober 2001 wurde vom sozialistischen Bürgermeister von Paris, Bertrand Delanoë, eine Gedenktafel am Pont Saint-Michel eingeweiht, die an das Ereignis erinnert. Die konservative Opposition im Stadtrat von Paris boykottierte die Zeremonie. Auch in Aubervilliers (Foto) und Saint-Denis befinden sich Gedenktafeln für das Massaker.Massaker von Paris 1961


  • Kritik an der französischen Regierung wurde durch alle rechtsaatlichen und nicht rechtstaatlichen Mittel unterbunden:

Reaktion der Franzosen und des französischen Staates [Bearbeiten]
Zunehmend wirkten sich die Spannungen auch auf die Franzosen selbst aus. Während in Frankreich eine Mehrheit der Bevölkerung eine Beendigung des Krieges wünschte und die Unabhängigkeit Algeriens akzeptieren wollte, drohten Teile des Militärs und der Siedler mit einem Putsch. Am 8. Januar 1961 wurde in einem Referendum sowohl im Mutterland wie auch in Algerien über die zukünftige Situation abgestimmt. 75 Prozent der Wähler entschieden sich für die Algerienpolitik des Präsidenten Charles de Gaulle, die auf ein unabhängiges Land abzielte. In Algerien waren nur 40 Prozent der Wähler dafür.[3] Nach dem Referendum für einen Rückzug aus Algerien verübten die französischen Siedler bzw. ihre Geheimorganisation OAS verstärkt Terrorakte, die von der FLN mit Gegenterror beantwortet wurden. Die systematische Anwendung von Folter wurde schon bald in der Öffentlichkeit bekannt und durch die politische Linke sowie von Intellektuellen wie dem in Algerien geborenen Albert Camus und Jean-Paul Sartre öffentlich angeprangert. Der französische Staat reagierte auf die Kritik mit Berufsverboten und Zensur von mehr als 250 Filmen, Büchern und anderen künstlerischen, journalistischen und wissenschaftlichen Werken, die sich mit der Thematik auseinandersetzen. Betroffen davon waren Werke wie das Chanson Der Deserteur von Boris Vian, der Film Der kleine Soldat von Jean-Luc Godard oder der 1958 erschienene Essay La Question des französischen Journalisten Henri Alleg.
Am 11. April 1961 hatte Charles de Gaulle erklärt, dass er eine algerische Unabhängigkeit nicht ablehnen würde. Etwa zwei Wochen später, am 22. April 1961 putschten daraufhin in Algier mehrere Militäreinheiten unter Leitung der vier Generäle Maurice Challe, Raoul Salan, Edmond Jouhaud und André Zeller gegen ihren Staat, um eine algerische Unabhängigkeit zu verhindern. Der Putsch scheiterte jedoch bereits nach vier Tagen an mangelnder Unterstützung und die Generäle, die der OAS nahe standen, wurden teilweise zu langjährigen Haftstrafen, teilweise zum Tode verurteilt, später jedoch begnadigt.[4]http://de.wikipedia.org/wiki/Algerienkrieg







  • Sowie die französischen Atombombentests in Algerien zwischen 1960-1966
Frankreich nutzte die algerische Sahara (Reggane und in In Ekker) während des Algerienkrieges als Testgelände für ober- und unterirdische Atomwaffenversuche, welche nach heutigen Schätzungen ca. 30.000 Algerier gesundheitlich schädigte und zum Tod vieler führte. Bis heute leidet vor allem die Landwirtschaft unter den Folgen der Atomtests.[5]http://de.wikipedia.org/wiki/Massaker_von_Paris_1961

Es gibt zwei ehemalige französische Atomtestgelände, auf denen Frankreich zwischen 1960 und 1966 insgesamt 17 Atombombentests durchgeführt hat:
bei Reggane: 1960–1961: 4 Tests, oberirdisch
bei In Ekker: 1961–1966: 13 Tests, unterirdisch
Am 13. Februar 1960 testete Frankreich seine erste Atombombe (mit 70 kt) in der Nähe von Reggane. Es war dies die stärkste Bombe, die bei einem ersten Test je zur Detonation gelangte. Zum Vergleich: Der erste US-Test (Trinity) hatte eine Stärke von 20 kt, der erste UdSSR-Test (RDS-1) hatte 22 kt, der erste britische Test (Hurricane) hatte 25 kt.
Die Hiroshima-Bombe (Little Boy) hatte 13 kt, die Nagasaki-Bombe (Fat Man) 22kt. Die weiteren drei oberirdischen Bomben bei Reggane hatten jeweils weniger als 5 kt.
Am 7. November 1961 erfolgte der erste von 13 unterirdischen Tests bei In Ekker im Hoggar. Bei dem zweiten Test (Béryl) am 1. Mai 1962 hielt der Verschluss des Tunnels nicht stand. Radioaktive Gase, Staub und Lava wurden ausgestoßen. Die Beobachter des Tests wurden kontaminiert (darunter auch anwesende französische Minister). Drei andere Tests verliefen ebenfalls nicht plangemäß, jedoch nach Angaben des Verteidigungsministeriums ohne Austritt von radioaktiven Substanzen: 30. März 1963 – „Amethyst“ / 20. Oktober 1963 – „Rubin“ (Stärke 100 kt) / und 30. Mai 1965 – „Jade“.
Der stärkste Test in In Ekker war am 25. Februar 1965 „Saphir” mit 150 kt.
Mit dem Test am 16. Februar 1966 endeten die Versuche in Algerien. Die Tests wurden nach Französisch Polynesien (Mururoa und Fangataufa-Atoll) verlegt, wo oberirdisch (erst ab 1974 wieder unterirdisch) weitergetestet wurde.[27]
Zu beachten ist, dass es zwischen Großbritannien, USA und der UdSSR ein Verbot von atmosphärischen Atomwaffentests gab (am 5. August 1963 zur Unterzeichnung freigegeben, trat am 10. Oktober 1963 in Kraft), an das sich diese hielten (letzter atmosphärischer Test: GB: 23. September 1958 / USA: 9. Juni 1963 / UdSSR: 25. Dezember 1962). Frankreich und China hielten sich nicht daran, testeten oberirdisch weiter: Frankreich: 2. Juli 1966 – 14. September 1974: 41 Tests, China: 16. Oktober 1964 – 16. Oktober 1980: 22 Tests.
Auf Wunsch Algeriens untersuchte die IAEA das Gelände bei Reggane und stellte in ihrem Bericht von 2005 fest, dass aufgrund der sehr schwachen restlichen Radioaktivität nichts zu veranlassen sei, lediglich im Fall größerer menschlicher Aktivitäten in der Gegend sollte der Zutritt zu den vier Explosionsorten untersagt werden.[28]
Der Ort des Béryl-Unfalls bei In Ekker scheint nach wie vor kontaminiert zu sein und zumindest in der Vergangenheit schlecht gesichert gewesen zu sein, so dass die Reststrahlung eine Gefahr für uninformierte Einheimische und Touristen darstellen kann.SDA-Dokument (ab Seite 10).
Die Regionen werden auch touristisch genutzt, wobei vermutlich nicht jeder Tourist über die Vergangenheit und die Strahlensituation der Gelände informiert ist.Algerien


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ALGERIE - Les Auschwitz de la France en Algerie - YouTube



Ein Krieg, der keiner sein durfte

Frankreich und der Algerienkrieg

Vor bald 40 Jahren, am 1. Juli 1962, wurde Algerien von Frankreich unabhängig . Lange Zeit wurde um diese Unabhängigkeit gekämpft. Der militärische Befreiungskampf der AlgerierInnen begann am 1. November 1954 - in ganz Algerien explodierten etwa zwanzig Sprengsätze. Das Datum gilt als Beginn des militärisch geführten algerischen Befreiungskampfs durch die FLN (Front de Libération National/Nationale Befreiungsfront Algeriens) gegen die Kolonialherrschaft Frankreichs.

Im November 1954 waren etwa 57.000 französische Soldaten in Algerien stationiert. Die französische Regierung Mendès-France lehnte Verhandlungen ab und verstärkte die Truppen, fünfzehn Monate später waren es schon über 400.000 Mann. Bis zur Unabhängigkeit des Landes 1962 verbrachten rund 1,7 Millionen Wehrdienstpflichtige Teile ihrer 27 Monate dauernden Dienstzeit in Algerien - fast 25.000 von ihnen starben, 60.000 wurden verletzt. Weitaus höher war die Zahl der Toten auf algerischer Seite. Nach Schätzungen starben etwas eine Million Menschen in den acht Jahren. Ab August 1955 weitete sich der Konflikt aus. Die FLN erhielt Waffen und Geld von den arabischen Nachbarstaaten, die auch die in Kairo sitzende provisorische Regierung Algeriens anerkannten.

Die Unterdrückung hatte bis dahin eine lange Geschichte. In den 30er Jahren des 18. Jahrhunderts hatte Frankreich Algerien zur Kolonie erklärt und später ein Departement daraus gemacht, ohne jedoch den „Einheimischen“ BewohnerInnen die Staatsbürgerschaft und andere Grundrechte zu gewähren. Schon seit den 40er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde von AlgerierInnen verstärkt die Unabhängigkeit gefordert – jedoch war Algerien französisches Siedlungsgebiet – zehn Prozent der Einwohner Algeriens waren französische Siedler (etwa 800.000 Menschen). Diese wiederum kontrollierten ein Viertel der landwirtschaftlichen Nutzfläche und die gesamte, wenn auch wenig ausgebaute Industrie des Landes. Für die weitere Entwicklung Algeriens zeigte sich die Stärkung des Militärs während des Krieges entscheidend. Die Position wurde so gestärkt, dass es fortan bis heute nicht mehr möglich ist, ohne seine Erlaubnis zu regieren

Foltern, aber richtig

Die französische Armee hatte in Algerien umfassende Sondervollmachten, am 7. Januar 1957 übertrug man ihr die „Polizeigewalt“, die sie zur Errichtung von Lagern und zur Folterung von Zivilisten nützte, um aus diesen die Namen von UntergrundkämpferInnen herauszupressen. Die pensionierten Generäle Massu und Aus-saresses haben zugegeben, dass Gefangene systematisch gefoltert, misshandelt und „ohne Formalitäten“ exekutiert worden wären. Aussaresses räumte ein, dass er persönlich 24 algerische Widerstandskämpfer liquidiert habe und dass rund 3.000 „verschwundene“ Gefangene in Wirklichkeit „eliminiert“ worden waren – gleichwohl sehen sie noch heute die Notwendigkeit für die damals begonnenen Gräuelta-ten. Für den ehemaligen Militärgeistlichen Maurice Cordier ist die generelle Verurteilung der Folter während des Algerien-kriegs „leider nicht realistisch“. Zur Bekämpfung von Terroristen eingesetzt, sei sie nur „ein Übel, das der Vermeidung eines schlimmeren Übels dient.“ Auch der Führer der rechtsextremen FN, Le Pen, war nach Berichten der Zeitung Le Ca-nard enchaîné, als Fallschirm-jägerleutnant in Algerien aktiv an Folterungen beteiligt.

Psychologie

Zur psychologischen Kriegsführung gegen die Bevölkerung bediente sich die Armee der SAS („Sections administratives spéciales“), den ausser-halb legaler Kontrolle operierenden „administrativen Son-dereinheiten“. 1958 - der Krieg dauerte schon vier Jahre lang – wurde nach fünf Jahren Unterbrechung General De Gaulle wieder französischer Präsident und versprach „den Moslems“ (um das Wort Algerier, die es offiziell nicht geben durfte, zu umgehen) Selbstbestimmung, „gleiche Rechte und Pflichten als Franzosen“, Frieden und Gerechtigkeit. Er sprach nicht von „Krieg“, sondern vom „Bruderkampf“, und „kolonialer Strafaktion“ und dankte „der Armee, die hier ein großartiges Werk der Verständigung und Befriedung vollbringt“. Um die Unabhängigkeit zu umgehen, bemühte sich de Gaulle um Verhandlungen. Am 8.1.1961 lies er ein Referendum zur Einführung der Selbstbestimmung für Algerien in Frankreich abhalten, bei dem 75,2% mit „Ja“ stimmten.

Um eine Eskalation des auch in Frankreich geführten Kampfes (Bombenattentate) der FLN zu vermeiden, beugte er sich schliesslich der FLN. Algerien wurde gestattet, einen unabhängigen, souveränen Staat in den Grenzen der bisherigen französischen Verwaltung zu gründen – jedoch wurden den ehemaligen Kolonialherren Öl-konzessionen sowie das Recht auf Atomversuche im algerischen Teil der Sahara gestattet und den Algerien-FranzösIn-nen der Erhalt ihres Eigentums und der politischen Freiheit. Trotzdem verließen die meisten von ihnen fluchtartig das Land.

Französische Ignoranz

Über 40 Jahre lang blieb es für das offizielle Frankreich bei dieser Sprachregelung, obwohl der allgemeine Sprachgebrauch und selbst jener der Schulbücher die vernebelnde Redeweise bereits in den 70er Jahren aufgaben. Offiziell durfte der Krieg nach wie vor keiner gewesen sein. Erst vor kurzem beschloss die französische Nationalversammlung einstimmig ein Gesetz, in dem erstmals in einem offiziellen Dokument von „Algerienkrieg“ gesprochen wird. In der Sache werden durch das Gesetz die Veteranen des Algerienkriegs mit ehemaligen Teilnehmern an anderen Kriegen gleichgestellt. Faktisch genossen die Veteranen des Kriegs in Algerien freilich schon bisher gleiche Rechte wie alle anderen Veteranen. Aber die Lobby der Algerien-FranzösInnen („pieds -noirs“) vermochte die Lebenslüge vom Nichtkrieg lange Zeit erfolgreich als offizielle Sprachregelung aufrechtzuerhalten.

Die Sprache des offiziellen Frankreich weigerte sich also bis vor zweieinhalb Jahren, diese geradezu bilderbuchmäßige Eskalation des kolonialen Konflikts zum richtigen Krieg einzugestehen. Statt dessen sprach man verschleiernd von „antiterroristischen Kampf-massnahmen“, „Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Ordnung“, von „Operationen gegen Rebellen“ oder, besonders verlogen, von „Befriedungsoperationen“. Faktisch führte die französische Armee, durchdrungen von ihrer Ideologie der „mission civilisatrice“ („zivilisatorische Sendung“) einen Krieg gegen die FLN, aber auch gegen das algerische Volk – immer mehr kommen die schon oben angesprochenen von der französischen Armee verbro-chenen Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu Tage. Auch sind etliche Parallelen zu heutigen Militäraktionen sichtbar. Ausschlaggebend dafür waren auch einige Abgeordnete, die selbst zum Wehrdienst nach Algerien eingezogen worden waren und dort plötzlich merkten, dass sie „lernten, wirklich zu töten“ (so der Sozialdemokrat Jacques Floch).

Frankreich unternimmt immer noch alles, um die Wahrheit nicht ganz ans Tageslicht kommen zu lassen. Das Nationalarchiv und das über Charles de Gaulle bleiben weiterhin für Geschichtsforscher gesperrt, ebenso die Dokumentation der französischen Armee. Paradoxerweise hat jedoch die Französische Nationalversammlung den Völkermord der Türkei an den Armeniern anerkannt. Mit einer Bestrafung muss dabei sowieso keine beteiligte Person mehr rechnen, erließ de Gaulle 1962 schon eine vollständige Amnestie für alle Taten französischer Soldaten.


Deutschland: die andere Front

Der Krieg wurde nicht nur in Afrika ausgefochten, die FLN agierte auch in Europa. Franzosen und Deutsche bauten UnterstützerInnennetze für die FLN auf, sammelten Geld und schleusten Untergrundkämpfer über die Grenzen. AlgerierInnen fanden Zuflucht in Deutschland, der europäische Arm der FLN verlegte seine Führung in die Bundesrepublik, französische Geheimdienstler organisierten in Deutschland Attentate auf Unterstützer und Waffenlieferanten der FLN. Französische Wehrpflichtige, die nicht länger an dem grausamen Kolonialkrieg teilnehmen wollten, desertierten. Deutsche nahmen direkt am Krieg teil, denn in der Fremdenlegion, die die Hauptlast der Kämpfe trug, dienten damals zu 70 Prozent Deutsche. Der Grund dafür: Nach dem Krieg warb die Fremdenlegion intensiv gefangene Deutsche an, um sich für die bevorstehenden Kolonialkriege zu rüsten. Ein Deutscher organisierte aber auch ein Netz, das rund 4.000 Legionären zur Flucht und zur Rückkehr in die Heimat verhalf.
Frankreich und der Algerienkrieg
 
Wieso wird in den deutschen Medien und in den Schulen über diese Verbrechen nicht wirklich viel berichtet und erzählt? Ich kann mich nicht erinnern in der Schule etwas über diese Geschehnisse gelernt zu haben.
Wieviele von euch wussten von den Massakern und den wi andere es nennen "Völkermorden" ?
 
Ich würde mal grob schätzen, dass kein Land dieser Welt völlig frei von solch dunklen Kapiteln ist. Die Frage ist, wie man damit umgeht. Und offenbar nehmen sich da Frankreich und die Türkei nichts.
 
Da hat er recht. Wieso entschuldigen sich die ehemaligen Kolonialmächte nicht für ihre Verbrechen?
 
davutoglu hat gut gekontert bevor man ein land beschuldigt sollte er erstmal seine eigene nase anfassen was sol dieser misst eigentlich.ich hasse sarkozy der typ muss weg asoziales stück scheiße.
 
Wieso wird in den deutschen Medien und in den Schulen über diese Verbrechen nicht wirklich viel berichtet und erzählt? Ich kann mich nicht erinnern in der Schule etwas über diese Geschehnisse gelernt zu haben.
Wieviele von euch wussten von den Massakern und den wi andere es nennen "Völkermorden" ?

ich habe auch darüber nichts gewusst finde schon heftig aber wenn ein moslem das gemacht hat zeigen alle drauf aber ein christ ist immer unschuldig und kann tun und lassen was er will.:rolleyes:
 
ich habe auch darüber nichts gewusst finde schon heftig aber wenn ein moslem das gemacht hat zeigen alle drauf aber ein christ ist immer unschuldig und kann tun und lassen was er will.:rolleyes:
Ein Christ ist per Definition unschuldig, das kann nicht angezweifelt werden. Jemand, für den der stärkste Prophet Jesus am Kreuze gestorben ist (also alle Sünden auf sich genommen hat) hat keine Sünden, ist also blütenrein
 
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