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Gaddafis Testament
«Mein Körper soll ungewaschen bleiben»
TRIPOLIS - Gaddafis Leiche wird in Libyen zum Anziehungspunkt für Tausende, die den toten Diktator fotografieren wollen. Währenddessen ist sein Testament aufgetaucht.
Tagelang wurde die blutverschmierte, fast nackte Leiche von Muammar al-Gaddafi in einem Kühlraum in einer Kaufhalle von Misrata der Öffentlichkeit präsentiert. Und so zum Anziehungspunkt für Tausende. Jeder wollte ein Foto des toten Diktators machen. Kinder, selbst Babys, wurden mitgenommen. Viele wollten sich überzeugen, dass der Despot auch wirklich tot ist.
Die neue Führung des Landes will die Leiche nun den Familienangehörigen übergeben. Diese meldeten sich bereits zu Wort ob der Leichenschau. Das sei ein «grotesker Missbrauch», sagte Gaddafis Sohn Saadi aus seinem Exil im Niger. Die Tötung des Vaters nannte er laut seinem Anwalt eine «barbarische Hinrichtung».
«Möchte nach islamischem Ritus begraben werden»
In der Zwischenzeit wurde laut «Times» Gaddafis Testament veröffentlicht. Hier Auszüge daraus:
«Dies ist mein letzter Wille. Ich, Muammar bin Mohammed bin Abdussalam bi Humayd bin Abu Manyar bin Humayd bin Nayil al Fuhsi Gaddafi, schwöre wahrhaftig, dass es keinen Gott ausser Allah gibt und dass Mohammed der Prophet Gottes ist, Friede sei mit ihm. Ich versichere, dass ich als Muslim sterben werde.
Sollte ich getötet werden, möchte ich nach islamischem Ritus begraben werden, in den Kleidern, die ich zum Zeitpunkt meines Todes getragen habe, mein Körper soll nicht gewaschen werden. Er soll auf dem Friedhof von Sirte neben meiner Familie und meinen Verwandten begraben werden.
Familie soll gut behandelt werden
Ich will, dass meine Familie, vor allem meine Frau und Kinder, nach meinem Tod gut behandelt werden. Das libysche Volk soll seine eigene Identität, die Errungenschaften und seine Geschichte bewahren und mit seinen Vorwahren und Helden ehrenhaft umgehen. Die Libyer sollen nicht die Opfer des freien und besten Volkes vergessen.
An meine Unterstützer appelliere ich, den Widerstand fortzusetzen und jeglichen ausländischen Feind Libyens zu bekämpfen, heute, morgen und für alle Zeiten.»
Detaillierter Obduktionsbericht kommt heraus
Unklar ist derzeit noch immer, wie Gaddafi konkret ums Leben kam. In einigen Tagen soll der Obduktionsbericht veröffentlicht werden. Der Rechtsmediziner al-Sentani sagte laut «Spiegel.de», er habe Gaddafis Leiche in der Nacht auf Sonntag obduziert. Er habe Antworten auf alle Fragen, auch ob der Diktator bei Gefechten starb oder gelyncht wurde. Er erwarte, dass er in den nächsten Tagen grünes Licht für die Bekanntgabe des Obduktionsberichts erhalten werde. Darin werde nichts verborgen, so der Arzt.
Innerhalb von 30 Tagen soll in Libyen eine provisorische Regierung gebildet werden. Gestern hat sich das Land nach 42 Jahren Diktatur unter Gaddafi für unabhängig erklärt. Basis für das neue Libyen soll die islamische Rechtssprechung Scharia werden.
blick.ch
«Mein Körper soll ungewaschen bleiben»
TRIPOLIS - Gaddafis Leiche wird in Libyen zum Anziehungspunkt für Tausende, die den toten Diktator fotografieren wollen. Währenddessen ist sein Testament aufgetaucht.
Tagelang wurde die blutverschmierte, fast nackte Leiche von Muammar al-Gaddafi in einem Kühlraum in einer Kaufhalle von Misrata der Öffentlichkeit präsentiert. Und so zum Anziehungspunkt für Tausende. Jeder wollte ein Foto des toten Diktators machen. Kinder, selbst Babys, wurden mitgenommen. Viele wollten sich überzeugen, dass der Despot auch wirklich tot ist.
Die neue Führung des Landes will die Leiche nun den Familienangehörigen übergeben. Diese meldeten sich bereits zu Wort ob der Leichenschau. Das sei ein «grotesker Missbrauch», sagte Gaddafis Sohn Saadi aus seinem Exil im Niger. Die Tötung des Vaters nannte er laut seinem Anwalt eine «barbarische Hinrichtung».
«Möchte nach islamischem Ritus begraben werden»
In der Zwischenzeit wurde laut «Times» Gaddafis Testament veröffentlicht. Hier Auszüge daraus:
«Dies ist mein letzter Wille. Ich, Muammar bin Mohammed bin Abdussalam bi Humayd bin Abu Manyar bin Humayd bin Nayil al Fuhsi Gaddafi, schwöre wahrhaftig, dass es keinen Gott ausser Allah gibt und dass Mohammed der Prophet Gottes ist, Friede sei mit ihm. Ich versichere, dass ich als Muslim sterben werde.
Sollte ich getötet werden, möchte ich nach islamischem Ritus begraben werden, in den Kleidern, die ich zum Zeitpunkt meines Todes getragen habe, mein Körper soll nicht gewaschen werden. Er soll auf dem Friedhof von Sirte neben meiner Familie und meinen Verwandten begraben werden.
Familie soll gut behandelt werden
Ich will, dass meine Familie, vor allem meine Frau und Kinder, nach meinem Tod gut behandelt werden. Das libysche Volk soll seine eigene Identität, die Errungenschaften und seine Geschichte bewahren und mit seinen Vorwahren und Helden ehrenhaft umgehen. Die Libyer sollen nicht die Opfer des freien und besten Volkes vergessen.
An meine Unterstützer appelliere ich, den Widerstand fortzusetzen und jeglichen ausländischen Feind Libyens zu bekämpfen, heute, morgen und für alle Zeiten.»
Detaillierter Obduktionsbericht kommt heraus
Unklar ist derzeit noch immer, wie Gaddafi konkret ums Leben kam. In einigen Tagen soll der Obduktionsbericht veröffentlicht werden. Der Rechtsmediziner al-Sentani sagte laut «Spiegel.de», er habe Gaddafis Leiche in der Nacht auf Sonntag obduziert. Er habe Antworten auf alle Fragen, auch ob der Diktator bei Gefechten starb oder gelyncht wurde. Er erwarte, dass er in den nächsten Tagen grünes Licht für die Bekanntgabe des Obduktionsberichts erhalten werde. Darin werde nichts verborgen, so der Arzt.
Innerhalb von 30 Tagen soll in Libyen eine provisorische Regierung gebildet werden. Gestern hat sich das Land nach 42 Jahren Diktatur unter Gaddafi für unabhängig erklärt. Basis für das neue Libyen soll die islamische Rechtssprechung Scharia werden.
blick.ch