N
Nik
Guest
?...Kotzias führte als weiteres außenpolitisches Problem auch die Streitigkeiten mit Albanien an, welches sich mit der EU in Beitrittsverhandlungen befindet.
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Für die Griechen ist die duale Bedrohung aus Albanien und der Türkei ein Werk Erdogans.
Erstens empfinden eher die albanische Regierung, die albanischen Parteien und die albanische Zivilgesellschaft die hundertjährige Ignoranz der griechischen Regierung in der Çamen-Frage als Problem.
Und zweitens ist Griechenland deswegen von Albanien nicht «bedroht», ausser Athen hat «Angst», dass
– Albanien von Griechenland fordern könnte, die Gräber von çamischen Gefallenen während des Zweiten Weltkriegs zu exhumieren,
– Albanien von Griechenland fordern könnte, griechische Pässe und Dokumente an çamische Flüchtlinge auszustellen,
– Albanien von Griechenland fordern könnte, die Besitztümer und Grundstücke der çamischen Flüchtlinge zurückzugeben oder zu kompensieren,
– und Albanien von Griechenland fordern könnte, anderen Schadenersatzforderungen nachzukommen.
Johannes Hahn (ÖVP-Politiker) ist EU-Kommissar für Europäische Nachbarschaftspolitik und Erweiterungsverhandlungen. Er sagte vor einigen Tagen:
Die diplomatischen Beziehungen zwischen beiden Ländern haben sich intensiviert, auch der politische Dialog hat sich gut entwickelt. Die Kommission begrüsst den Umstand, dass beide Länder nun die Formierung eines gemeinsamen Mechanismus diskutiert, der sich für die Lösung der ungelösten Fragen periodisch versammeln wird. Dazu gehören auch die Bestimmung des Kontinentalschelfs und der albanisch-griechischen Meerzonen, die Rechte der Minderheiten, die ihnen zustehen, sowie die çamische Frage. Die Kommission beglückwünscht diese Anstrengungen, indem sie damit ihre Dankbarkeit für die Wiederholung eines solchen wichtigen diplomatischen, bilateralen Engagements ausdrückt.
Erhalten die çamischen Flüchtlinge nun doch, nach 100 Jahren, die Antworten, die ihnen zustehen?