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Generalstabschef Isik Kosaner tritt zurück!

  • Ersteller Ersteller TurkishRevenger
  • Erstellt am Erstellt am
Es wird garnichts passieren. Wenn das Militär putschen möchte, tut sie es ohne großartige Reden zu schwingen und ohne zu zögern.

Ach so ein quatsch. Wir leben nicht mehr in der Vergangenheit. VORALLEM ab jetzt ist ein Putsch in der Türkei so gut wie unmöglich! Das ganze fing mit der Ergenekon Geschichte an. Mit Konsaner´s Rücktritt heute hat man wieder gesehen ob die Regierung oder das Millitär stärker ist. Und dann lese ich noch sowas wie "Wenn das Millitär putschen möchte,tut sie es.." dazu haben sie nicht mehr die kraft..
 
die sind nicht zurückgetreten, sondern haben sich in die Rente verabschiedet.;)

Die hatten doch nur noch drei Wochen zur Pensionierung... drei Wochen... danach wären sie sowieso weg gewesen (bis auf Kosaner). Wegen drei Wochen (!) Unruhe rein zu bringen, ist das sinnvoll? für mich ist das eine komplette selbstinszenierung,die eigentlich keiner weiteren beachtung bedarf. warum sind diese inkompetenten leute nicht zurückgetreten als wir 13 soldaten unnötig verloren haben?es ist ja offensichtlich,dass einiges schlecht läuft in der armee..
die Türkei-Berichterstatterin des Europaparlaments Ria Oomen Ruijten habe zu den jüngsten Entwicklungen gesagt, die Türkei werde zu einem demokratischen Land, in dem Institutionen der Demokratie die Kontrolle über militärische Entscheidungen haben.
:masallah:
 
Wo riskieren die Generäle denn bitte ihr Leben? In ihren Villen in Ankara? Die sollten sich auf ihre Jobs konzentrieren anstatt zu versuchen in der Politik mitzumischen.

Wusstet ihr, dass wir 360 Generäle haben und China nur 190? Der Großteil von denen ist sowieso überflüssig...

Çin?de 190, Bizde 360 General Var haberi

Es sind nicht nur mehr als China,sondern auch mehr als USA usw. usf. Einfach zu viele!
 
Ein Sieg für die Demokratie in der Türkei

Von Reinhard Baumgarten, ARD-Hörfunkstudio Istanbul
Nicht Recep Tayyip Erdogan hat im Tauziehen mit den Militärs gewonnen. Der wichtigste und erste Sieger ist die Demokratie in der Türkei. Die Generäle haben nicht wie so oft in den fast 80 Jahren seit Bestehen der Republik Türkei mit den Säbeln gerasselt. Sie haben nicht wieder die Panzer rollen und die demokratisch gewählte Regierung absetzen lassen.


Sie wählten für ihren Protest die einzig legitime Form, die einem Militär in einem demokratischen Land gegenüber der Staatsführung in letzter Kon­sequenz zusteht: Sie treten von ihren Posten zurück. Generalstabchef Işik Kosaner sowie die Oberbefehlshaber von Heer, Luftwaffe und Marine beweisen demokratische Reife.
In den Offizierskasinos brodelt es

Sie haben viele Gründe, unzufrieden zu sein. 250 aktive und pensionierte Offiziere - darunter 40 hohe Militärs - sitzen hinter Gittern, weil sie Umsturzpläne geschmiedet haben sollen. Kürzlich erst wurde einem weiteren Verfahren gegen 22 Offiziere statt gegeben. Der Armeechef der Ägäis-Region sowie sechs Generäle und Admiräle werden verdächtigt, ein Komplott gegen die islamisch-konservative Regierung Erdogans geschmiedet zu haben. Von den rund 400 Generälen der türkischen Streitkräfte sitzt bald jeder zehnte in U-Haft.
Natürlich brodelt es mächtig in den Offizierskasinos. Die Türkei besitzt die zweitgrößten Streitkräfte innerhalb der NATO. Die türkischen Militärs haben sich seit Gründung der Republik als Garanten der Modernisierung, der Westbindung und der Säkularisierung verstanden. Sie haben ihre Wächterrolle viel zu häufig überinterpretiert, haben drei Staatsstreiche ins Werk gesetzt und mehrere Regierungen zum Abdanken gezwungen. Ihr starkes und häufig undemokratisches Auftreten war eines der großen Hindernisse für die türkische Annäherung an Europa.
Militär muss seine Rolle neu definieren

Die Armee muss nicht zwangsläufig geschwächt aus dem Ringen mit der AKP-Regierung unter Ministerpräsident Erdogan hervorgehen. Sie muss ihre Rolle neu definieren. Obristen können in einem demokratischen Land nicht definieren, wie Politiker zu denken und zu handeln haben. Soldaten sind in einem demokratischen Land Bürger in Uniform. Das muss auch für die Türkei gelten.
Offenbar bedurfte es eines Politikers vom Schlage eines Erdogan, um die Machtfülle der Militärs einzugrenzen. Nun gilt es, genau hinzuschauen, ob Erdogan die Schwächung der Militärführung nutzt, um seinen Einfluss auf die Streitkräfte auszudehnen. Die Versuchung ist groß, aber es wäre sehr unklug. Nach den Generälen ist es nun an Regierungschef Erdogan, politische und demokratische Reife zu demonstrieren.
Kommentar: Ein Sieg für die Demokratie in der Türkei | tagesschau.de

Endlich sind die Zeiten vorbei wie dieses mafiösen Sprüche für Angst und Schrecken gesorgt hatten:
Der Militärführer Kosaner hatte wohl gehofft, Erdogan lasse sich von der gemeinsamen Rücktrittsdrohung beeindrucken. Fehlanzeige: Der Ministerpräsident folgte dem Motto "Reisende soll man nicht aufhalten" - und ließ seinen Generalstabschef gnadenlos abblitzen. Daraufhin war die Militärspitze gezwungen, ihre Drohung wahrzumachen.
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Rücktritt der Armeeführung: Türkisches Militär kapituliert vor Erdogan - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Politik
 
Necdet Özel, 61, bisheriger Chef der paramilitärischen Gendarmerie, wurde noch am Freitagabend im Schnellverfahren zum Heereschef und stellvertretenden Generalstabschef ernannt. Nach einer gesetzlich vorgeschriebenen Schamfrist von 24 Stunden sollte Özel offiziell neuer Generalstabschef werden. Özel war zwar ohnehin für den Posten vorgesehen – aber erst in zwei Jahren. Nun kommt er früher an die Spitze der zweitstärksten Nato-Streitmacht. Diese Karrieresprünge im Rekordtempo hat der designierte neue Militärchef der Regierung zu verdanken, und nicht den Traditionen der militärischen Nomenklatura, wie das bei seinen Vorgängern stets der Fall war: Diese Tatsache dürfte in den kommenden Jahren das Verhältnis zwischen Militärs und Regierung zugunsten der Politiker prägen.

Der bisherige Generalstabschef Isik Kosaner und die drei anderen Kommandeure haben mit ihren überraschenden Rücktritten eine neue Ära eingeleitet. Viele Beobachter werten den Massenrücktritt als Eingeständnis einer Niederlage der Generäle im Machtkampf mit der politischen Führung. „Es handelt sich um einen ganz normalen Vorgang im Rahmen der De-Militarisierung der Türkei“, sagte der Istanbuler Politikwissenschaftler Cengiz Aktar am Samstag dem Tagesspiegel. „Die Militärs müssen der gewählten Regierung gehorchen, so wie das in jedem zivilisierten Land geschieht.“

Auch der angesehene Kolumnist Murat Yetkin urteilte, die Rücktritte seien eine Botschaft der Resignation der Militärs. Das Signal an die Regierung laute: „Wenn ihr die Armee unbedingt unter eure Fuchtel bekommen wollt, dann macht mal.“ Bei der Konfrontation zwischen Militärs und Politikern habe die Armee zurückstecken müssen, unterstrich Yetkin.

Dabei hatten sich die Generäle über Jahrzehnte als wahre Herren der Türkei betrachtet, an die sich kein Politiker heranwagte. Vier Regierungen wurden seit 1960 von den Militärs von der Macht verdrängt. Die EU fordert seit Jahren eine stärkere Unterwerfung der Militärs unter die Politik. Dieser Prozess hatte im Zuge demokratischer Reformgesetze in den vergangenen Jahren begonnen – nun erreichte er einen neuen Höhepunkt. Die Politik bemühte sich, alle Triumphgefühle zu unterdrücken. Man habe General Kosaner gebeten zu bleiben, beteuerte Gül. „Aber er entschied sich anders“. Im Übrigen sei die Türkei ein Rechtsstaat mit funktionierender Gewaltenteilung. Will heißen: Die Regierung regiert, nicht die Militärs. Die Türkei werde sich mit „Respekt“ an die Zurückgetretenen erinnern, ließ Erdogan kühl erklären. Aufhalten wollte er Kosaner offensichtlich nicht.
Nun wollen Erdogan und Gül um den neuen Generalstabschef Özel herum eine neue Militärführung aufbauen. Die wichtigsten Entscheidungen dazu werden in den kommenden Tagen bei einer planmäßigen Sitzung des Hohen Militärrats fallen. Diese Sitzung war der Auslöser für den Kollektiv-Rücktritt: Erdogan wollte keine Beförderungen von Offizieren akzeptieren, die unter dem Verdacht einer Beteiligung an Putschvorbereitungen gegen seine Regierung stehen. General Kosaner wollte unter diesen Bedingungen nicht im Amt bleiben. Insgesamt stünden 250 amtierende und pensionierte Offiziere wegen Putschvorwürfen vor Gericht, erklärte er in seiner Abschiedsbotschaft an die Truppe.

Nur wenige Stunden vor den Rücktritten hatte ein Istanbuler Gericht die Anklage gegen 22 weitere Soldaten angenommen, die Websites zur Verbreitung regierungsfeindlicher Propaganda eingerichtet haben wollen. Immer wieder habe er sich bei der Regierung über das Vorgehen der Justiz beschwert, die das Militär als „kriminelle Organisation“ hinstellen wolle, beklagte Kosaner. Doch die Regierung sei untätig geblieben. Dass den Offizieren keine Kleinigkeiten vorgeworfen werden, sondern Umsturzversuche gegen die demokratisch legitimierte Regierung, erwähnte Kosaner nicht.
Machtkampf mit Erdogan: Neuer Armeechef, neue Ära - Politik - Tagesspiegel

Kein Wort darüber , dass nicht die Regierung die Verbrecher und Terroristen anklagt sondern die Türkische Justiz ( nach solchen "Demokraten" soll die Regierung die Gesetze ändern damit Herrschaften , denen Gründung und Teilhabe an Terror-Organisationen vorgeworfen wird Immunität geniessen ) ...Ha Ha - Nelson
 
Wie schon an anderer Stelle gesagt: Im Moment sitzen in der Türkei mehr Journalisten im Gefängnis als in China oder im Iran. Wissen die Kollegen von Tagesschau.de das etwa nicht? Ist das die Demokratie, die hier gesiegt hat? Ist das die Meinungsfreiheit unter diesem Regime?
Die deutsche Presse hält die eigene Bevölkerung mal wieder im Tiefschlaf.


So, und jetzt schaut euch mal das an:
‪The Three Stooges ARE The A-TEAM!‬‏ - YouTube
 
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Türkische Generäle räumen das Feld Keine Schockwellen nach Militärrücktritt

In der Türkei sind die Reaktionen nach dem Rücktritt der Militärführung überraschend verhalten. Sowohl Präsident Gül als auch Regierungschef Erdogan versuchen, die Lage zu beruhigen, statt ihren Sieg auszukosten. Und schon bald sollen die neuen starken Männer beim Militär ernannt werden.

Von Reinhard Baumgarten, ARD-Hörfunkstudio Istanbul

Business as usual: Die türkische Staatsführung gibt sich alle Mühe, die Ereignisse vom Freitag als normalen Vorgang erscheinen zu lassen. Bereits am Samstag hatte Präsident Abdullah Gül vor Journalisten klargestellt: Niemand solle das als eine Art Krise oder Problem sehen. Zweifellos seien die Ereignisse ungewöhnlich, aber alles sei auf einem gu­ten Weg. Dann verabschiedete sich das türkische Staatsoberhaupt aus Ankara und flog nach Istanbul.
Im Streit mit der Regierung gab die Militärführung auf. Generalstabschef Kosaner (Mitte) und hohe Kommandeure der türkischen Armee (Archivbild 2010).
In den türkischen Zeitungen war hingegen noch von einem Vier-Sterne-Erdbeben die Rede, von einem einschneidenden Wendepunkt in den Beziehungen zwischen Militär und Politik."Gewisses Schuldeingeständnis"

Jetzt herrscht gespannte Erwartung. Die Türkei wird nicht von unkalkulierbaren Schockwellen gebeutelt. Die Zeit der Staatsstreiche sei zu Ende, schreibt die Zeitung "Taraf" und sieht in den Rücktritten der gesamten Militärführung ein gewisses Schuldeingeständnis, dass an den Putschvorwürfen gegen rund 250 Offiziere wohl doch etwas dran sein müsse.

Business as usual. Regierungschef Recep Tayyip Erdogan erwähnte die Rücktritte des Generalstabchefs sowie der Oberbefehlshaber von Heer, Luftwaffe und Marine öffentlich mit keinem einzigen Wort. Er und Präsident Gül hatten bereits am Freitag mit Necdet Özel einen neuen Generalstabschef auserkoren. Erdogan gibt sich derweil als visionärer Staatsmann, der über die Niederungen gewöhnlicher Machtkämpfe erhaben zu sein scheint. Er spricht in Anspielung auf die von den Militärs diktierte - gegenwärtig noch gültige - Verfassung über die neu zu schreibende Verfassung: "Wir erleben eine Zeit, in der wir große Umbrüche in Politik, Wirtschaft, Justiz und Soziales ebenso erfahren wie kulturelle Reformen. Wir brauchen jetzt dringend eine zivile Verfassung, die diese Umbrüche genauso widerspiegelt wie den Willen des Volkes nach Freiheit."
Kein lauter Triumph

General Isik Kosaner (l.) und Premierminister Tayyip Erdogan Business as usual? Weit gefehlt! Erdogan triumphiert nicht laut. Mit ihrem Rücktritt haben die Militärs eine bemerkenswerte demokratische Reife bewiesen und dem AKP-Chef einen nie für möglich gehaltenen Sieg ermöglicht. Erdogan denkt nicht in Schritten, er denkt in Etappen. "Mit der neuen Verfassung sollten wir deutlich machen", betont der Regierungschef, "dass wir die Demokratie und die Achtung der Gesetze verbessern wollen." Er glaube, "bis zum Ende dieser Legislaturperiode werden wir die bestmögliche Verfassung für die Türkei haben".

Ab Montag kommt turnusgemäß der Oberste Militärrat zusammen. In den kommenden Tagen werden dann die neuen starken Männer der türkischen Streitkräfte von Erdogan ernannt und von Staatspräsident Gül bestätigt.
Türkei: Keine Schockwellen nach Militärrücktritt | tagesschau.de
 
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