Genfer Forscher finden Hinweise auf dunkle Materie
Aktualisiert um 11:16
Ein Experiment auf der Raumstation ISS ist kurz davor, eines der grössten Rätsel des Universums zu entschlüsseln.
Das Alpha-Magnet-Spektrometer hat erste Spuren jener Materie gefunden, die den Kosmos zusammenhält.
Hier ist das Alpha-Magnet-Spektrometer (AMS) angebracht: Aufnahmen der Raumstation ISS. (Bild: Nasa)
Die Raumfähre Endavour hat bei ihrem letzten Flug das tonnenschwere Alpha-Magnet-Spektrometer (AMS) ins All gebracht. Seit zwei Jahren wird damit nach Antiteilchen im Weltraum gefahndet. Nun haben Wissenschaftler offenbar erstmals Hinweise auf die Existenz von dunkler Materie entdeckt, die noch nie zuvor direkt beobachtet wurde.
Damit steht ein milliardenschweres Experiment auf der Raumstation ISS kurz davor, einen der rätselhaftesten Bausteine des Universums zu entschlüsseln. Das AMS habe die ersten Spuren jener Materie gefunden, welche den Kosmos zusammenhält, berichtete ein internationales Team von Wissenschaftlern.
1,5-Milliarden-Projekt
Der Detektor habe ein physikalisches Phänomen nachgewiesen, bei welchem es sich um die unbekannte Materie handeln könnte. Der Physiknobelpreisträger Samuel Ting, welcher das rund 1,5 Milliarden Euro teure Projekt im Europäischen Labor für Teilchenphysik bei Genf leitet, sagte, er rechne innerhalb von Monaten mit einer umfassenderen Antwort.
Das Alpha Magnetic Spectrometer (AMS-02) ist an einer Aussenseite der Internationalen Raumstation ISS angebracht und registriert Partikel aus dem All. Der Teilchendetektor analysiert jenen Strom aus Elementarteilchen und Atomkernen, die durch die Tiefen des Weltalls schiessen: die kosmische Strahlung.
Herzstück des 8,5 Tonnen schweren Detektors ist ein mannshoher Magnet, der mit flüssigem Helium auf 1,8 Grad über dem absoluten Nullpunkt gekühlt wird. Mit ihm können Forscher die Ladung der aufgefangenen Partikel bestimmen und so Materie von Antimaterie unterscheiden. Seit Beginn der Messungen vor knapp zwei Jahren hat der Detektor über 30 Milliarden Teilchen aufgefangen. (wid/sda)
http://www.tagesanzeiger.ch/wissen/Genfer-Forscher-finden-Hinweise-auf-dunkle-Materie/story/11535640
Aktualisiert um 11:16
Ein Experiment auf der Raumstation ISS ist kurz davor, eines der grössten Rätsel des Universums zu entschlüsseln.
Das Alpha-Magnet-Spektrometer hat erste Spuren jener Materie gefunden, die den Kosmos zusammenhält.
Hier ist das Alpha-Magnet-Spektrometer (AMS) angebracht: Aufnahmen der Raumstation ISS. (Bild: Nasa)
Die Raumfähre Endavour hat bei ihrem letzten Flug das tonnenschwere Alpha-Magnet-Spektrometer (AMS) ins All gebracht. Seit zwei Jahren wird damit nach Antiteilchen im Weltraum gefahndet. Nun haben Wissenschaftler offenbar erstmals Hinweise auf die Existenz von dunkler Materie entdeckt, die noch nie zuvor direkt beobachtet wurde.
Damit steht ein milliardenschweres Experiment auf der Raumstation ISS kurz davor, einen der rätselhaftesten Bausteine des Universums zu entschlüsseln. Das AMS habe die ersten Spuren jener Materie gefunden, welche den Kosmos zusammenhält, berichtete ein internationales Team von Wissenschaftlern.
1,5-Milliarden-Projekt
Der Detektor habe ein physikalisches Phänomen nachgewiesen, bei welchem es sich um die unbekannte Materie handeln könnte. Der Physiknobelpreisträger Samuel Ting, welcher das rund 1,5 Milliarden Euro teure Projekt im Europäischen Labor für Teilchenphysik bei Genf leitet, sagte, er rechne innerhalb von Monaten mit einer umfassenderen Antwort.
Das Alpha Magnetic Spectrometer (AMS-02) ist an einer Aussenseite der Internationalen Raumstation ISS angebracht und registriert Partikel aus dem All. Der Teilchendetektor analysiert jenen Strom aus Elementarteilchen und Atomkernen, die durch die Tiefen des Weltalls schiessen: die kosmische Strahlung.
Herzstück des 8,5 Tonnen schweren Detektors ist ein mannshoher Magnet, der mit flüssigem Helium auf 1,8 Grad über dem absoluten Nullpunkt gekühlt wird. Mit ihm können Forscher die Ladung der aufgefangenen Partikel bestimmen und so Materie von Antimaterie unterscheiden. Seit Beginn der Messungen vor knapp zwei Jahren hat der Detektor über 30 Milliarden Teilchen aufgefangen. (wid/sda)
http://www.tagesanzeiger.ch/wissen/Genfer-Forscher-finden-Hinweise-auf-dunkle-Materie/story/11535640