Wie nach ihrer Identifikation am Sonntagabend mitgeteilt wurde, handelt es sich bei den Getöteten um Soldaten, Polizisten und Geheimdienstmitarbeiter, die bereits in den Jahren 2015/16 von der PKK entführt und seitdem gefangen gehalten wurden. Man habe Geheimdienstinformationen gehabt, so Akar, nach denen die Gefangenen in Gara festgehalten würden.
Nach Angaben der Armee wurden die Personen getötet, als ein Sonderkommando eine Höhle mit dem Ziel angriff, die Gefangenen zu befreien. Sie seien durch Schüsse in den Kopf hingerichtet worden, keiner überlebte.
HDP wollte vermitteln
Die PKK stellt den Vorgang anders dar. Nach ihren Angaben hat die türkische Luftwaffe ein Camp bombardiert, von dem sie wusste, dass dort auch Gefangene festgehalten würden. Das sei keine „Rettungsaktion“, sondern eine „Zerstörungsaktion“ gewesen, verbreitete die PKK-nahe Nachrichtenagentur
Firat News als Antwort auf die Mitteilung Akars.
Interessant ist eine Stellungnahme der kurdischen Parlamentspartei HDP, die diese in der Nacht auf Montag verbreitete. Darin behauptet die HDP, sie habe seit 2015 mehrfach angeboten, zwischen der Regierung und der PKK wegen der Freilassung der Gefangenen zu vermitteln. Auch Familien der Gefangenen seien auf die Partei mit der Bitte zugekommen, sich für die Freilassung einzusetzen.
Die HDP erinnert daran, dass es in früheren Fällen immer gelungen sei, gefangene Soldaten von der PKK lebend zurückzubekommen. Doch die Regierung habe trotz mehrfacher Anläufe der HDP nicht auf das Angebot reagiert.
Der Friedensprozess zwischen der türkischen Regierung und der PKK war 2015 zusammengebrochen. Seitdem halten die Kämpfe an. Es war nicht mehr die Zeit für Verhandlungen, auch weil die Regierungspartei AKP bei einer Neuwahl im November 2015 eine im Frühjahr verloren gegangene Parlamentsmehrheit zurückerobern wollte.