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Die verfeindeten Nato-Partner steuern auf einen neuen Rüstungswettlauf zu. Es ist das Letzte, was der Schuldenstaat Griechenland jetzt braucht.
Athen„Angelos und Dimitris: Alle Griechen wollen, dass Euer Golgota bald zu Ende ist“ – diesen Gruß sandte der griechische Premier Alexis Tsipras zum orthodoxen Osterfest, das an diesem Wochenende gefeiert wird, ins westtürkische Edirne.
Dort sitzen Oberleutnant Angelos Mitretodis (27) und Feldwebel Dimitris Kouklatzis (25) in der Zelle eines Hochsicherheitsgefängnisses – seit 38 Tagen. Sie waren am 1. März bei einer Patrouille an der griechisch-türkischen Grenze im dichten Nebel auf türkisches Staatsgebiet geraten – versehentlich, wie sie sagen.
Dass die beiden Soldaten immer noch in Haft sind, zeigt, wie zerrüttet die Beziehungen der beiden Nato-Partner sind. Türkischen Medienberichten zufolge prüft die türkische Staatsanwaltschaft eine Anklage wegen „Spionage“. Der griechische Verteidigungsminister Panos Kammenos fürchtet, dass die beiden jungen Männer die nächsten 15 Jahre in türkischer Gefangenschaft verbringen.
Seit Jahrzehnten streiten beide Länder um die Grenzziehung in der Ägäis, die Schürfrechte unter dem Meeresboden und die militärischen Kontrollbefugnisse im Luftraum. Der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan spekuliert öffentlich über eine Revision des Vertrages von Lausanne, der 1923 die Grenzen zwischen beiden Ländern festschrieb, und phantasiert von einer „Großen Türkei in den Grenzen unserer Herzen“. Oppositionsführer Kemal Kilicdaroglu träumt mit und will 18 griechische Ägäisinseln erobern.
In jüngster Zeit nehmen die Spannungen zwischen den beiden historisch verfeindeten Nachbarn gefährlich zu. Im Februar rammte die türkische Küstenwache in der Ägäis ein vor Anker liegendes griechisches Patrouillenboot – offenbar in der Absicht, es zu versenken, wie man in Athen glaubt. Am Ostermontag donnerten türkische Kampfflugzeuge im Tiefflug über die griechische Insel Farmakonisi. Griechische Abfangjäger stiegen auf, um die Eindringlinge zu vertreiben. Am vergangenen Donnerstag begegneten griechische Kampfpiloten bei der Insel Rhodos erstmals einer türkischen Drohne.
Athen beansprucht im Luftraum über der Ägäis eine Zwölfmeilenzone, die Türkei erkennt aber nur eine Sechsmeilenzone an, wie zur See. Fast täglich liefern sich deshalb Piloten beider Länder über der Ägäis Verfolgungsjagden und Scheingefechte – mit scharfer Bewaffnung. Militärexperten warnen, es sei nur eine Frage der Zeit, bis es bei diesen riskanten Manövern zu einem Absturz oder gar Abschuss komme.
Verteidigungsminister gießt Öl ins Feuer
Der griechische Verteidigungsminister Panos Kammenos, Chef der ultra-rechten Partei Unabhängige Griechen und Koalitionspartner von Premier Tsipras, gießt Öl ins Feuer: „Wir werden jeden zerschmettern, der unsere Souveränität infrage stellt“, so Kammenos vergangene Woche. Auch den türkischen Staatschef attackiert Kammenos: Erdogan sei „völlig verrückt geworden“, so der griechische Minister, „ein Wahnsinniger, mit dem man nicht reden kann.“
Bislang bleibt es bei Wortgefechten. Aber der US-Botschafter in Athen, Geoffrey Pyatt, warnt bereits vor der Gefahr einer „ungewollten Konfrontation“. Auch EU-Diplomaten fürchten einen „heißen Zwischenfall“. Erinnerungen an den Januar 1996 werden wach: Damals gerieten beide Länder im Streit um die Imia-Felseninseln (türkisch: Kardak) an den Rand eines Krieges. Auf dem Höhepunkt der Konfrontation standen sich in dem Seegebiet 33 Kriegsschiffe der Nato-Partner kampfbereit gegenüber. In nächtlichen Telefonaten mit Ankara und Athen gelang es dem damaligen US-Präsidenten Bill Clinton, den Konflikt in letzter Minute zu entschärfen und die Streitkräfte zum Rückzug zu bewegen.
Jetzt flammt der Streit wieder auf. Vergangene Woche unterstrich das türkische Außenministerium, die Kardak-Inseln gehörten zur Türkei. Bei einer Truppeninspektion auf der Insel Ikaria konterte der Rechtspopulist Kammenos am Donnerstag: Die Griechen würden die Türken „zerquetschen“, wenn sie ihnen auch „nur einen Millimeter“ ihres Hoheitsgebiets streitig machen. Am gleichen Tag gab Kammenos die Order, 7000 Soldaten an die Landgrenze zur Türkei und auf die Ägäisinseln zu verlegen.
Auch Vize-Außenminister Giorgos Katrougalos gibt sich unerschrocken: Die Türkei werde keinen Krieg in der Ägäis riskieren, „weil sie weiß, dass sie ihn nicht gewinnen kann“.
Doch ausgerechnet an der Ägäis rüstet Ankara jetzt auf. Erdogan hat russische Luftwahrraketen des Typs S-400 bestellt und in den USA 100 Tarnkappenflugzeuge des Typs F-35 geordert. Im nächsten Jahrzehnt soll auch der erste türkische Flugzeugträger im Mittelmeer aufkreuzen. Mit den neuen Waffensystemen hätte Ankara die Lufthoheit über der gesamten Ägäis, meinen Militärexperten.
Die Griechen haben dem bisher wenig entgegenzusetzen. Vergangene Woche billigte der Verteidigungsausschuss des Athener Parlaments im Eilverfahren ein Sofortprogramm von 1,1 Milliarden Euro. Damit sollen ältere F-16-Kampfflugzeuge der griechischen Luftstreitkräfte und Fregatten der Kriegsmarine modernisiert werden. Aber dabei soll es nicht bleiben. Verteidigungsminister Kammenos drängt auf die Beschaffung von modernen F-35-Kampfflugzeugen, um den Türken Paroli bieten zu können. Auch die Marine will Kammenos mit neuen Schiffen stärken. Mit Frankreich verhandelt Griechenland über die Beschaffung von bis zu vier Fregatten der Baureihe FREMM – Kostenpunkt: rund 600 Millionen Euro pro Stück.
Dabei ist ein neuer Rüstungswettlauf mit der Türkei das letzte, was das hoch verschuldete Griechenland jetzt braucht. Die immensen Rüstungsausgaben waren eine der Ursachen der Schuldenkrise. Seit den 1970er Jahren lieferten sich die beiden verfeindeten Nachbarn ein Wettrüsten, das für Griechenland ruinös war. Zeitweilig gab Athen fast sechs Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für das Militär aus, mehr als jedes andere Nato-Land außer den USA. Die Rüstungsausgaben wurden mit immer neuen Krediten finanziert.
Unter dem Druck der Krise musste Athen seinen Militäretat fast halbieren. Die Streitkräfte schrumpften von 128.000 auf 106.000 Soldatinnen und Soldaten. Gab Athen 2009 knapp neun Milliarden Dollar für das Militär aus, waren es im vergangenen Jahr nur noch 4,7 Milliarden. Das entsprach aber immer noch 2,36 Prozent des BIP – gegenüber 1,46 Prozent im Durchschnitt der europäischen Nato-Staaten.
Die Türkei ließ sich die Streitkräfte zwar 12,1 Milliarden Dollar kosten, was aber nur 1,5 Prozent des BIP entsprach. Die Zahlen zeigen, wie ungleich das Rüstungsrennen der beiden Länder ist – und dass Griechenland keine Chance hat, diesen Wettlauf jemals zu gewinnen.
Das dürfte auch Premier Tsipras wissen. Er versuchte diese Woche die wachsende Sorge seiner Landsleute vor einem drohenden militärischen Konflikt mit der Türkei zu zerstreuen: Griechenland sei „ein starkes und sicheres Land mit mächtigen Verbündeten“. Tsipras: „Wir bedrohen niemanden, aber wir haben auch keine Angst.“
https://www.handelsblatt.com/politi...and-und-die-tuerkei-ruesten-auf/21150948.html
Ich glaube tatsächlich, dass das auch die Russen schätzen. Am Ende sind die Waffenlieferungen die getätigt werden, für die Katz. Am Ende verlieren die Ukrainer und die Russen. Die, die nicht darunter leiden sind diejenigen, die ihr Frackinggas nun im großen Stil nach Europa verkaufen können. Bis heute konnte man mir nicht erklären warum jetzt Finnland und Schweden unbedingt in die Nato musste. Also ich wüsste nicht, was man damit bezwecken möchte, denn der Ukraine wird das definitiv mehr Schaden und der Krieg wird nicht weniger. Selbst wenn Russland wollte, könnten sie keinen Rückzug mehr machen. So wie ich das einschätze würde man die Ukraine sofort in die EU oder sogar in die NATO aufnehmen...
Ich freue mich, dass man die Russen nicht vollends verkauft hat, immerhin sind wir Nachbarn.
Im Übrigen gibt es immer mehr Stimmen, die sagen, dass im Kriegsfalle zwischen der Türkei und Griechenland die Mächte dahinter auch nicht eingreifen würden. Man würde lediglich mit Waffenlieferungen unterstützen. Die Zeiten wo sich ausländische Soldaten für ein anderes Land opfern sind rum. Einziger Grund wären die Sanktionen die die Türkei erleiden würde, das würde die Türkei schwächen.
Wir sind uns einig, dass die Ukraine früher oder später den Widerstand aufgeben wird. Da kann auch keiner wirklich helfen. Und Griechenlands Schicksaal wäre nicht sonderlich anders. Ein paar Abkommen, ein paar Rüstungsgüter verkauft...ja ja es geht nichts ums Geld.
Wie dem auch sei. Ich bin gegen Krieg und zu den Griechen wünsche ich mir eine bessere Beziehung.
Die ganzen Inseln aufzurüsten, wird halt niemandem was bringen außer vielleicht Krieg.
Die Türkei hat demnach nur noch zwei Möglichkeiten:
Entweder die Inseln in Eigenständigkeit "entmilitarisieren"
oder
einfach Diverse Abwehrraketen an der Ägais aufstellen. Hinzu noch ein paar Raketen in Richtung Athen richten. Man kann ja, so wie es scheinbar auch die EU duldet, mit der Bedrohung des eigenen Lebens, sowas wunderbar begründen. Finde zweiteres besser, das würde zur Abrüstung der Inseln führen, da man klar einsehen muss, wer damit angefangen hat. und die s400 auch am besten dorthin transportieren. dann ist die ägais wieder sicher (nach zazikifressermentalität).
jetzt ist der zeitpunkt, die aufrüstung auf diplomatischem weg zu lösen, ansonsten muss lösung eins oder 2 her. lösung 1 würde sogar innenpolitisch ganz gut ankommen...
Krieg dich wieder ein. Das sind doch erst mal nur KartenOder die Türkei hört auf ,Karten zu veröffentlichen wo alle Inseln bis Kreta als Türkisch dargestellt werden.
Und bevor jemand mit ,, nur die MPH macht sowas,, kommt, ja aber die sind Koalitionspartner von Erdowahn
Krieg dich wieder ein. Das sind doch erst mal nur Karten
Ja und?Ja sind nur Karten ist doch net schlimm von dem Koalitionspartner der Regierung .
Wie wen die FDP ne Karte postet mit halb Polen als Deutschem Gebiet.
Finde ganz gut erklär, kannte mich gar nicht so gut aus in den Details. Kann man hier noch was hinzufügen oder ist etwas falsch erklärt ?
Finde ganz gut erklär, kannte mich gar nicht so gut aus in den Details. Kann man hier noch was hinzufügen oder ist etwas falsch erklärt ?
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