Grizzly
Problembär
P.S.
zum Tunnel-Museum in Sarajevo:
Der Tunnel war natürlich ca. 1,50 und nicht 150 Meter hoch - sorry !
(immer noch 28.7.2010, Jaice)
Soweit es meine Höhenangst zulässt, spaziere ich ein bissl auf der Burgmauer entlang.
Unter mir buddeln Archäologiestudenten aus Sarajevo
(deretwegen in "unserer" Pension kein Platz mehr war).
Ich gehe langsam wieder in die Stadt zurück
vorbei an der kleinen "Moschee ohne Minarett", die leider geschlossen ist.
Gemessen daran, dass nach Aussagen unserer Gastgeber Jajce 1995 fast völlig zerstört war, sind die seitherigen Aufbauleistungen gewaltig. Manchmal jedoch baut man erstmal nur so viel, wie man unbedingt braucht,
wie diese winzige Anwaltskanzlei -
das um ein mehrfaches größere Restgrundstück rechts davon dient als Ausstellungsfläche für einen Gartenmarkt.
Dieser nicht unsympathisch wirkende Herr gehört eigentlich ganz woanders hin ...
es ist der ehemalige Bürgermeister von Zagreb, der kroatischer Präsident werden wollte und bei den - in Kroatien wahlberechtigten - bosnischen Kroaten (oder: kroatischen Bosniern, oder: dem Namen nach katholischen Bürgern von Bosnien und Herzegowina ...) in Jajce Wahlkampf machte.
Genützt hat's ihm nicht, gewonnen hat sein Konkurrent.
Jajce ist ja nicht nur die alte bosnische Königsstadt mit der Burg, sondern hier wurden auch entscheidende Grundlagen für das befreite Jugoslawien geschaffen. Vom 21. bis 29. November 1943, als große Teile Europas noch von den Armeen der Hitlerfaschisten unterjocht waren, tagte hier unter Leitung Titos der Antifašisticko vijece narodnog oslobodjenja Jugoslavije (AVNOJ) = Antifaschistischer Rat der Nationalen Befreiung Jugoslawiens.
Seit 1953 ist der damalige Versammlungsort - vormals eine Turnhalle - Museum.
1995 war es verwüstet, vor der Renovierung und Wiedereröffnung 2008 sah es so aus (nach unten scrollen):
Manifestacija "Avnojevski dani u Jajcu"
Inzwischen ist hier viel gemacht worden in der Absicht, die Atmosphäre von 1943 wieder herzustellen.
(Tod dem Faschismus - Freiheit dem Volk)
Dreimal dürft Ihr raten, für wen der braune Polstersessel in der Mitte reserviert war :grins:
"Es leben unsere Verbündeten SSSR (Sowjetunion), England und Amerika"
(Bild links Churchill, rechts Tito)
"Es lebe die brüderliche Rote Armee"
(links Stalin, rechts Roosevelt)
"Es lebe unsere heldenhafte nationale Befreiungsarmee"
Es geht den Museumsbetreibern (laut Trescher: Reiseführer Bosnien und Herzegowina) nicht um sogenannte Jugo-Nostalgie, sondern, v.a. vor dem Hintergrund des vergangenenen Krieges, um ein Zeichen gegen den Nationalismus und für ein fiedliches Zusammenleben der Völker.
zum Tunnel-Museum in Sarajevo:
Der Tunnel war natürlich ca. 1,50 und nicht 150 Meter hoch - sorry !
(immer noch 28.7.2010, Jaice)
Soweit es meine Höhenangst zulässt, spaziere ich ein bissl auf der Burgmauer entlang.
Unter mir buddeln Archäologiestudenten aus Sarajevo
(deretwegen in "unserer" Pension kein Platz mehr war).
Ich gehe langsam wieder in die Stadt zurück
vorbei an der kleinen "Moschee ohne Minarett", die leider geschlossen ist.
Gemessen daran, dass nach Aussagen unserer Gastgeber Jajce 1995 fast völlig zerstört war, sind die seitherigen Aufbauleistungen gewaltig. Manchmal jedoch baut man erstmal nur so viel, wie man unbedingt braucht,
wie diese winzige Anwaltskanzlei -
das um ein mehrfaches größere Restgrundstück rechts davon dient als Ausstellungsfläche für einen Gartenmarkt.
Dieser nicht unsympathisch wirkende Herr gehört eigentlich ganz woanders hin ...
es ist der ehemalige Bürgermeister von Zagreb, der kroatischer Präsident werden wollte und bei den - in Kroatien wahlberechtigten - bosnischen Kroaten (oder: kroatischen Bosniern, oder: dem Namen nach katholischen Bürgern von Bosnien und Herzegowina ...) in Jajce Wahlkampf machte.
Genützt hat's ihm nicht, gewonnen hat sein Konkurrent.
Jajce ist ja nicht nur die alte bosnische Königsstadt mit der Burg, sondern hier wurden auch entscheidende Grundlagen für das befreite Jugoslawien geschaffen. Vom 21. bis 29. November 1943, als große Teile Europas noch von den Armeen der Hitlerfaschisten unterjocht waren, tagte hier unter Leitung Titos der Antifašisticko vijece narodnog oslobodjenja Jugoslavije (AVNOJ) = Antifaschistischer Rat der Nationalen Befreiung Jugoslawiens.
Seit 1953 ist der damalige Versammlungsort - vormals eine Turnhalle - Museum.
1995 war es verwüstet, vor der Renovierung und Wiedereröffnung 2008 sah es so aus (nach unten scrollen):
Manifestacija "Avnojevski dani u Jajcu"
Inzwischen ist hier viel gemacht worden in der Absicht, die Atmosphäre von 1943 wieder herzustellen.
(Tod dem Faschismus - Freiheit dem Volk)
Dreimal dürft Ihr raten, für wen der braune Polstersessel in der Mitte reserviert war :grins:
"Es leben unsere Verbündeten SSSR (Sowjetunion), England und Amerika"
(Bild links Churchill, rechts Tito)
"Es lebe die brüderliche Rote Armee"
(links Stalin, rechts Roosevelt)
"Es lebe unsere heldenhafte nationale Befreiungsarmee"
Es geht den Museumsbetreibern (laut Trescher: Reiseführer Bosnien und Herzegowina) nicht um sogenannte Jugo-Nostalgie, sondern, v.a. vor dem Hintergrund des vergangenenen Krieges, um ein Zeichen gegen den Nationalismus und für ein fiedliches Zusammenleben der Völker.
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