Wozu so viele Prozesse die zu nichts führen? Wir sind hier bei einem Gericht welches über genozidäre Verbrechen urteiltm nicht beim Buxderhuder-Kreisgericht bei welchem ein Nachbarschaftstreit verhandelt wird. Haager Urteile haben eine politische Tragweite und keine Instanz üer sich stehen.
Gerade genozidäre Verbrechen schreien danach, sauber, ordentlich und ohne jeden Zweifel juristisch aufgearbeitet zu werden. Diese Urteile haben weniger eine politische (Welche denn überhaupt?), als eine geschichtliche Tragweite, da sie als Grundlage für eine ehrliche Aufarbeitung dienen sollten.
Ein stattgefundenes Verbrechen kann also niemals Grundlage für eine Vorverurteilung sein, "nur" weil es besonders schlimm oder menschenverachtend ist. Oder anders gesagt: Nehmen wir mal an Du wirst mit einem Namensvetter verwechselt, der sich im Krieg durch ganz besondere Abscheulichkeiten hervorgetan hat. Nennen wir Dich einfach mal Milan Lukic, ein Name der ja so selten nicht sein dürfte. Der Mann hat über 100 Menschen zwischen 2 Wochen und 60 Jahren bei lebendigem Leibe verbrannt, er hat ein hilfesuchendes Kind von der Brücke geschmissen und Frauen bestialisch vergewaltigt. Sollst Du nun aufgrund der Abscheulichkeit der verbrechen verurteilt werden ? Ist es nicht sinniger den "echten" Milan Lukic zu finden um den Opfern auch eine echte Gerechtigkeit zukommen zu lassen, anstatt mit einem Quasi-Urteil für "Ruhe in der Kiste" zu sorgen ?
Das Verurteilen einer unschuldigen Person, bzw. einer Person der man die Verbrechen nicht nachweisen kann, weil es berechtigte Zweifel an den Beweisen und meinetwegen auch den zeugen gibt, ist einer ehrlichen Aufarbeitung wohl kaum zuträglich.
Insofern ist das was Du hier offensichtlich forderst nichts anderes als eine Rechtsbeugung und so etwas kennen wir......von den zweifelhaften Urteilen von NAZI-Richtern im 3. Reich. Das kann es ja wohl nicht sein...
Dein Threadtitel deutet im ürbigen wirklich darauf hin, dass es Dich um Afrika nicht geht. Vielmehr willst Du Deinen Frust hier niederschreiben in der Hoffnung dass das Tribunal wirklich so unfair ist wie Du (und viele Serben) es gerne haben wollt. Ich glaube auch, dass es Dir & vielen Deinesgleichen doch um Gerechtigkeit gar nicht geht, sondern vielmehr darum so eine Art Ausgleich zu schaffen.
Krieg ist schlimm, wie haben alle gleich viel Scheisse gebaut, jedes Opfer ist zuviel, blabla....und jetzt haben wir uns wieder lieb.
Das wird leider kaum möglich sein, wenn man sich die EX-YU Kriege mal ansieht. Serben hielten 1/3 Kroatiens und 2/3 Bosniens besetzt. Die meisten Greultaten geschahen -speziell in BiH- in einer von Serben kontrollierten Situation an Zivilisten. 2/3 der zivilen Opfer BiH´s sind Nichtserben und auf dem zeitweise gerade mal 30% kontrollierten Territorium kam es sicher zu Übergriffen an serbischen zivilisten, die aber bei weitem nicht vergleichbar sind mit dem was zwischen Prijedor, Brcko und Visegrad geschah. Und genau diese Quantität und Qualität reflektiert sich von dem Haager Tribunal.
Und hinzu kommt noch ein ganz gewichtiger Faktor: Offensichtlich ging die politische Führungsspitze Serbiens in den 90-ern mit diesen Fakten auch entsprechend um. Wohlwissend das man selbst die Hauptverantwortung trug, beschloss man die Flucht nach vorne und verweigerte die Zusammenarbeit mit dem Haager Tribunal um eigene Kriegsverbrecher zu schonen. Das führte aber auch dazu, dass für die Aufdeckung an Kriegsverbrechen an Serben kaum etwas getan wurde, denn letzteres hätte zwangsläufig zu Ersterem verpflichtet.
Also beschloss man die Dämonisierung, Satanisierung, Verschwörung gegen Serben blabla Nummer in Richtung des Haager Tribunals. Die Nummer hiess: Serben sind Opfer, alles Humbug. Als sich die politschen Kräfte in Serbien änderten, gab es an diesem Kurs keine grundlegende Änderung bis auf die, dass man zwar nun eine gewisse Schuld anerkennt, aber statt ehrlicher Aufarbeitung nun auf Gleichmacherei setzt. Das ist aber ebenfalls aufgrund der beschriebenen Umstände nicht möglich.
Man kann also (leider) sagen, dass durch die Propagandaindoktrination, die serbische Passivität auch im Hinblick auf Aufklärung der eigenen Opfer bzw. dem versuch das sogar propagandistisch auszuschlachten, weite Teile der serbischen Bevölkerung eine echte Wahrnehmungsstörung haben die nur dadurch behoben werden kann, dass man sich dort endlich mal dazu aufrafft und klar sagt: Die Art und Weise wie "wir" uns in den 90-er verhalten haben, war ein Fehler.
Da das aber noch in weiter Ferne zu liegen scheint bleibt nur eines: Weiter versuchen über eine Opferrolle auf "Gleichmacherei" zu setzen und wenn dann reale Urteile gefällt werden, welche die militärische Situation in den Kriegen reflektieren, rumzunölen....