Es ist zu erwarten, dass man in Deutschland die Muslimen immer mehr als "Ersatz-Juden" entdeckt, also als neues Hassobjekt. Gegen die Juden zu hetzen geht heute nicht so gut, erstens weil nur wenige geblieben sind, und zweitens weil das wegen der Holokaust nicht mehr so gut verkauft werden kann. Die größte Minderheit sind heute die Muslimen, und deswegen ist leider keine Überraschung, dass der Hass auf sie konzentriert wird.
Ich finde es auch interessant, wie diese rechten geistlichen Nachfolger der Antisemiten heute so stark pro-zionistisch sind. Nach dem Motto "so lange die Juden weg von Deutschland sind, und irgendwo weit weg andere Untermenschen (Araber) töten, und selbst getötet werden, sind sie schon in Ordnung". Das zeigt vielleicht auch die oft besprochene Nähe des Zionismus zum Antisemitismus.
Was mir aber mehr Sorgen macht, sind nicht solche sehr radikale Hassprediger wie dieser Michael Stürzenberger, sondern die viel subtilere Islamophobie, die auch bei "politisch korrekteren" Personen und Gruppen zu beobachten ist. Damit kann der Antimuslimismus viel leichter in die Mitte der Gesellschaft gelangen, und das ist eins der größten Gefahren, mit denen heute Deutschland begegnet wird.