Intracom: Neueste Technik
Das Leben von Firmengründer Sokratis Kokkalis als schillernd zu bezeichnen ist eine Untertreibung. Als Kind zog er nach Ostberlin. Kokkalis studierte Physik, soll für die Stasi gearbeitet haben, war in dubiose Deals mit der DDR-Regierung verwickelt und in den Siemens-Skandal in Griechenland. Seine unternehmerische Leistung steht allerdings außer Frage. Der heute 72-Jährige gründete mit Intracom eines der größten Technikunternehmen Südosteuropas.
Zur der Holding, die an der Athener Börse notiert ist, gehören Intrasoft International, ein Softwarehersteller, der europäische EU-Institutionen beliefert. Intracom Telecom, die zu 51 Prozent der russischen Sitronics gehört, produziert Telekomsoftware. Intracom Defense Electronics baut Komponenten für Rüstungsgüter, unter anderem für amerikanische Patriot-Raketen und deutsche Leopard-Panzer.
Seine politischen Kontakte mögen Milliardär Kokkalis in der Anfangszeit geholfen haben, heute beklagt das Management, dass der Staat einen Technologiekonzern wie Intracom wenig unterstützt habe.
Keine Unterstützung
„Deutsche Telekomanbieter haben traditionell bei deutschen Unternehmen gekauft und so deren nationales Wachstum ermöglicht“, sagt Intracom-Telecom-Chef Alexandros Manos. „Griechische Unternehmen haben leider keine vergleichbare stetige Unterstützung bekommen.“ Auch bei Intracom Defense beklagt CEO Georgios Troullinos, dass der Staat als Abnehmer ausfiel: „Mit jedem neuen Minister kam eine neue Strategie.“
Daher ist Intrasoft erst seit Kurzem mit dem Staat im Geschäft. Das Unternehmen mit Sitz in Luxemburg hat der griechischen Regierung Software verkauft, mit der sie Betrug in der Sozialversicherung auf die Spur kommt. Da die EU auf eine Verwaltungsreform in Griechenland drängt, erhofft sich Intrasoft weitere Aufträge.
Fähig zu Höchstleisutngen
Zähe Ausschreibungsprozeduren haben öffentliche Aufträge für Intrasoft bisher wenig attraktiv gemacht. „In Griechenland dauern Ausschreibungen ewig, und jeder Mitbewerber kann Einspruch einlegen und Verzögerungen auslösen“, beklagt Intrasoft-Chef Kotsis. „Für Unternehmen ist so etwas tödlich.“
Die Intracom-Töchter haben überlebt, weil sie sich auf das Ausland konzentriert haben. Dem Unternehmen hilft, dass Ingenieure in Griechenland niedrigere Gehälter bekommen als in Nordeuropa. Intracom Telecom lässt in Rumänien fertigen, auch das senkt die Kosten. Manos: „Wenn man uns lässt, dann sind wir Griechen zu Höchstleistungen fähig.“
Schuldenkrise: Intracom: Neueste Technik
Erinnert mich sehr stark an die Anfagszeiten des türkischen Hightech- Unternehmens AselSan in den 70 Jahren, daß sich auf Telekommuniationstechnik spezialisierte.
Heute gehört AselSan mittlerweile zu den globalen Top-Unternehmen mit Milliardenumsätzen und stetigem Wachstum.
Die Vorraussetzung für das griechische Rüstungsunternehmen waren bei weitem viel besser als die von AselSan. Der Zugang zum eurpäischen Binnenmarkt& Forschungsinstituten und Kooperationenen mit europäischen Ländern, deren Systeme in der EU- und innerhalb der Nato kompatibel sind, hätte dauerhaft Intracom stützen müssen. Von diesen günstigen Voraussetzungen konnten türkische Unternehmen nur träumen.
Vor allem die Innovation und Qualifikation fand ich bemerkenswert.
Trotz allem wird die griechische Perle im Hightech-Bereich gegen die Wand gefahren, eine Kunst die Ihresgleichen sucht.
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Intracom: Neueste Technik
Das Leben von Firmengründer Sokratis Kokkalis als schillernd zu bezeichnen ist eine Untertreibung. Als Kind zog er nach Ostberlin. Kokkalis studierte Physik, soll für die Stasi gearbeitet haben, war in dubiose Deals mit der DDR-Regierung verwickelt und in den Siemens-Skandal in Griechenland. Seine unternehmerische Leistung steht allerdings außer Frage. Der heute 72-Jährige gründete mit Intracom eines der größten Technikunternehmen Südosteuropas.
Zur der Holding, die an der Athener Börse notiert ist, gehören Intrasoft International, ein Softwarehersteller, der europäische EU-Institutionen beliefert. Intracom Telecom, die zu 51 Prozent der russischen Sitronics gehört, produziert Telekomsoftware. Intracom Defense Electronics baut Komponenten für Rüstungsgüter, unter anderem für amerikanische Patriot-Raketen und deutsche Leopard-Panzer.
Seine politischen Kontakte mögen Milliardär Kokkalis in der Anfangszeit geholfen haben, heute beklagt das Management, dass der Staat einen Technologiekonzern wie Intracom wenig unterstützt habe.
Keine Unterstützung
„Deutsche Telekomanbieter haben traditionell bei deutschen Unternehmen gekauft und so deren nationales Wachstum ermöglicht“, sagt Intracom-Telecom-Chef Alexandros Manos. „Griechische Unternehmen haben leider keine vergleichbare stetige Unterstützung bekommen.“ Auch bei Intracom Defense beklagt CEO Georgios Troullinos, dass der Staat als Abnehmer ausfiel: „Mit jedem neuen Minister kam eine neue Strategie.“
Daher ist Intrasoft erst seit Kurzem mit dem Staat im Geschäft. Das Unternehmen mit Sitz in Luxemburg hat der griechischen Regierung Software verkauft, mit der sie Betrug in der Sozialversicherung auf die Spur kommt. Da die EU auf eine Verwaltungsreform in Griechenland drängt, erhofft sich Intrasoft weitere Aufträge.
Fähig zu Höchstleisutngen
Zähe Ausschreibungsprozeduren haben öffentliche Aufträge für Intrasoft bisher wenig attraktiv gemacht. „In Griechenland dauern Ausschreibungen ewig, und jeder Mitbewerber kann Einspruch einlegen und Verzögerungen auslösen“, beklagt Intrasoft-Chef Kotsis. „Für Unternehmen ist so etwas tödlich.“
Die Intracom-Töchter haben überlebt, weil sie sich auf das Ausland konzentriert haben. Dem Unternehmen hilft, dass Ingenieure in Griechenland niedrigere Gehälter bekommen als in Nordeuropa. Intracom Telecom lässt in Rumänien fertigen, auch das senkt die Kosten. Manos: „Wenn man uns lässt, dann sind wir Griechen zu Höchstleistungen fähig.“
Schuldenkrise: Intracom: Neueste Technik
Erinnert mich sehr stark an die Anfagszeiten des türkischen Hightech- Unternehmens AselSan in den 70 Jahren, daß sich auf Telekommuniationstechnik spezialisierte.
Heute gehört AselSan mittlerweile zu den globalen Top-Unternehmen mit Milliardenumsätzen mit stetigem Wachstum.
Die Vorraussetzung für das griechische Rüstungsunternehmen waren bei weitem viel besser als die von AselSan. Der Zugang zum eurpäischen Binnenmarkt& Forschungsinstituten und Kooperationenen mit europäischen Ländern, deren Systeme in der EU- und innerhalb der Nato kompatibel sind, hätte dauerhaft Intracom stützen müssen. Von diesen günstigen Voraussetzungen konnten türkische Unternehmen nur träumen.
Vor allem die Innovation und Qualifikation fand ich bemerkenswert.
Trotz allem wird die griechische Perle im Hightech-Bereich gegen die Wand gefahren, eine Kunst die Ihresgleichen sucht.
Die " griechische Tragödie " der Intracom Aktie spiegelt sich sehr anschaulich am Kursverlauf.