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Hellenische Demokratie (Republik) oder Byzanz?

Aufklärung in hellenischer Schule

:-({|=
Liebe Bruni,
weil ich diesen Teil als sehr wichtig erachte, will ich es zusätzlich, deine Einwilligung annehmend, hier kurz erwähnt haben.

Du schreibst sinngemäß, wir "wissen (von den Inhalten, die ich vertrete) davon nichts ...".

Dazu würde ich sehr gerne von einem Erlebnis der dritten Art berichten, welches sich hier in der BRD abspielte, in meiner Stadt, und zwar letztes Jahr.

Ich hatte eine rege Diskussion mit einer kleinen griechischen Gruppe, darunter eine Griechin als Lehrerin der griechischen Schule (Gymnasion!!!), eine Beauftragte der Eltern, ihren Kindern Bildung beizubringen.

Du kannst dir also vorstellen, daß das Thema aufkochte.
Bevor ich ging sagte ich als Abschlußformulierung, ich erwarte von den griechischen Lehrern, daß sie im Sinne des Geistes der griechischen Bildung und Aufklärung alles dran setzen müssen, und den Schülern ein genaues Bild ihrer Umwelt vorstellen, sie sollen also die Bildung erhalten, die ihnen zustehe.

Daraufhin sagte sie voller Innbrust und stolz, sie als Lehrerin werde alles dransetzen und ihren griechischen Schülern alles beibringen, nur NIE das, was sich gegen die Kirche richten könnte, auch wenn es sich hundertmal als bewiesene Wahrheit bzw. als Lügen der Kirche herausgestellt haben sollte.

Mache dir dein Bild, übernimm nicht meines, selber essen macht fett (soll heissen: selber prüfen bringt die eigene Sicherheit)

Gruß
 
Tut mir Leid, ich meinte was Krifo Scholeio ist. Also eine Erklärung für einen Nichtgriechen.

In der Griechischen Geschichte, Krifó scholió oder Kryfo scholeio ( "Geheime Schule") bezieht sich der Begriff auf die angeblich illegalen U-Schulen für den Unterricht der Griechischen Sprache und der christlichen Lehren, die von der griechisch-orthodoxen Kirche während der Zeit der osmanischen Besetzung in Griechenland zwischen dem 15. und 19. Jahrhundert. Die Existenz solcher Schulen ist heute der Ansicht von Wissenschaftlern zu einem nationalen Mythos geworden.
 
In der Griechischen Geschichte, Krifó scholió oder Kryfo scholeio ( "Geheime Schule") bezieht sich der Begriff auf die angeblich illegalen U-Schulen für den Unterricht der Griechischen Sprache und der christlichen Lehren, die von der griechisch-orthodoxen Kirche während der Zeit der osmanischen Besetzung in Griechenland zwischen dem 15. und 19. Jahrhundert. Die Existenz solcher Schulen ist heute der Ansicht von Wissenschaftlern zu einem nationalen Mythos geworden.
Alles klar, danke ;)
 
Tut mir Leid, ich meinte was Krifo Scholeio ist. Also eine Erklärung für einen Nichtgriechen.
:-({|=
Die Frage zu beantworten ist einfach, den sich inzwischen gebildeten (langen) Rattenschwanz zu erfassen dagegen nicht.

Ausgehend davon, daß der griechischer Künstler Nikolaos Gyzis (google mal) ein Bild gemacht hat, welches seiner Phantasie entsprungen war, hat sich die unrühmliche christlich-orthodoxe Kirche des Themas ankommen und die Inhalte des Künstlers zu ihren eigenen Pseudo-Inhalten erklärt.

Hier zuerst das Bild:

Gyzis_Kryfo_sholio.jpg


Es zeigt, wie ein christlich-orthodoxer (falsche Formulierung so: griechisch-orthodoxer) Priester den Schülern zur Nachtzeit etwas beibringt.

Nach der Pseudo-Ansicht der orthodoxen Kirche haben wir ihr es zu verdanken, daß das griechische Volk und die Kultur weiterhin existiert, und nicht vollends als Moslems untergegangen sei.

Diese Ansicht ist insoweit verwerflich und völlig falsch, als wir zur Kenntnis nehmen müssen, daß die orthodoxe Kirche seit dem 4. Jahrh. mit aller ihr zur Verfügung stehenden Macht alles dran setzt, das Hellenische zu unterdrücken, am besten aus Hellas zu verbannen, es auszulöschen. Während der Osmanischen Zeit existierten griechische Schulen durchaus, sollte es mal Spannungen mit dem osmanischen Verwalter gegeben haben, so ist das so zu sehen, wie heute: Spannungen auf politischem Gebiet, mehr nicht. Nie waren sie verboten.

Überall dort, wo keine Einsicht, da immer streit.
Das schlimme ist, daß die Orthodoxen unfähig sind, Kritik zu akzeptieren, Änderungen einzuleiten, wir hätten so manche Inhalte zum besseren verändern können. Also geht es oftmals nur über den Weg, daß sie gezwungen werden.
etc.
 
Hellas und das Verhältnis zu den Nachbarn aus religiöser Sicht

:-({|=

Zitat von Opala:

Gut okay
du sagst: Die Griechische Religion ist ANTHROPOzentristisch?
Aber wozu dan die 12 Götter?

Lieber Freund Opala, sei nicht so schnell, denke dabei an meinen Großvater, der stets sagte: "Ich gehe bewußt langsam, damit ich schnell und sicher mein Ziel erreiche"; du könntest dir ein Bein brechen, somit wäre dein Ziel nie erreichbar. Onassis sagte auch ähnliches "siga siga".

Bevor du dich mit den herrlichen Inhalten des griechischen Gottesbegriffes auseinandersetzt, solltest du das Umfeld besser kennengelernt haben.

Hier bringe ich einen Beitrag ein, der in voller Länge einer jüdischen Zeitung aus Österreich entnommen wurde. Der Autor gibt gewisse Inhalte wieder, die die damalige Situation der Zeit, in der das hellenische Denken, welches immer ein Ausdruck der hellenischen Religion an den Pantokrator und Königs aller Könige (Βασιλεύς Βασιλέων Βασιλεύων Βασιλευόντων) Zeus war und auch heute ist, keinen aber auch wirklich keinen Konkurrenten hatte, gut beschreiben, teils zwischen den Zeilen.

Auch heute gibt es dafür keine Konkurrenten, der heutige Humanismus basiert auf diesem Denken und Glauben, nicht irritieren lassen, das gestehen hochangesehene Philosophen ein, es ist ganz und gar nicht mit dem Christentum vergleichbar, sowas wie Licht des Apoll ("die Erleuchtung") zu Vollmond.

Vordergründig geht es um das Channukka-Fest der Juden, das sog. Licherfest. Lies hier, warum es das Channukka-Fest tatsächlich gibt, und binde die neuen Informationen zu dem Puzzle deiner vorhandenen Informationen, welches sich ständig wandelt und ergänzen muß.

Um die Zusammenhänge besser zu verstehen daran denken, daß das Judentum teils in das reformierte Judentum überging, dieser wieder unter Paulus sich von den ganz alten jüdischen Inhalten teils trennte, aber das Gottesbild und alles drum und dran behielt (leichte Änderungen erfolgten, z.B. brauchten die Nichtjuden sich nicht beschneiden zu lassen, keine grossen Änderungen also aus unserer Sicht) und seinen neuen Club Christentum nannte, um dadurch auch Nichtjuden fischen zu können, er wollte sie also an seinen Köderhaken damit locken, indem er hellenische Inhalte übernahm, nach dieser Übernahme die Originale verfälschte, etc.

Dieser Beitrag soll nur des Informationszuwachsen dienen, und da derselbige von einer jüdischen Hand geschrieben wurde, kann er nicht judenfeindlich sein und als solches auch nich als judenfeindlich kategorisiert werden.


Artikel Beginn:



Gedanken zum Lichterfest

Alfred Bodenheimer

Traditionsrettung und Traditionsbruch


«Weshalb Chanukka?» fragt der Talmud im Traktat Schabbat. Während das einzige andere nach der Niederschrift der Thora geschaffene Fest, Purim, ein eigenes Traktat erhalten hat, wird Chanukka im Talmud nur sehr diskret erwähnt und scheint sogar legitimierungsbedürftig. Kaum ein anderes Fest aber hat in der jüdischen Geistes- und Kulturgeschichte ähnlich starke Konsequenzen gezeitigt.

Man kann heute Juden aller Schattierungen nach dem Sinn von Chanukka fragen. Die Antwort lautet praktisch konstant übereinstimmend im Grundtenor so: Chanukka drückt aus, dass die Juden zu dieser Zeit der geistigen Unterdrückung und Erdrosselung des Judentums Widerstand geleistet haben. Die einen werden das Element der Chanukkawunder stärker hervorheben, die anderen dasjenige der Kampfbereitschaft der Hasmonäer. Doch darin, dass es in Chanukka ums geistige Überleben eines Volkes ging, sind alle sich einig. Chanukka liefert die einschlägige Botschaft, dass nicht nur das psychische, sondern auch das geistige Überleben des jüdischen Volkes einen Kampf auf Leben und Tod wert ist.

Der Schriftsteller Arnold Zweig schrieb 1927 (im selben Jahr, als sein Antikriegsroman und Weltbestseller «Der Streit um den Sergeanten Grischa» erschien) über Chanukka, die Geschichte vom «Kulturkrieg zwischen einer Minorität innerhalb eines Provinzialvolkes gegen die Majorität dieses Volkes und den Geist einer prachtvollen Weltkultur voll höchster Werte, den Hellenismus» mute zwar auf den ersten Blick an wie einer der unzähligen anderen bornierten Religionskriege der Weltgeschichte.

Sollte man, so musste sich ein aufgeklärter, säkularer, der europäischen Zivilisation tief verpflichteter Jude wie Arnold Zweig fragen, einen solchen Religionskrieg wirklich feiern? Seine Antwort in dem kurzen Artikel fällt eindeutig aus: «Dieses Fest feiern wir, nicht, weil diesmal eine universelle von einer nationalen Kultur besiegt worden ist, sondern weil ein Volk seine eigene, zukunftsträchtige, jugendvolle und menschenformende Gestalt verteidigte gegen den auflösenden, vernichtenden und impotenten Geist einer greisen und starren Ungeistigkeit.»

Leugnung jüdischer Werte

Weniger als «Ungeistigkeit» denn als scharfe geistige Rivalität hatte das Judentum den Hellenismus seit der talmudischen Zeit bekämpft. Stand Rom für die unüberwindlich scheinende weltliche Macht, so verkörperte Hellas eine Versuchung zur philosophischen Leugnung und Unterwanderung jüdischer Urwerte, die im Begriff des «Apikores» (Epikureer) als desjenigen, der die Grundlagen des Judentums in Frage stellte ihren deutlichsten Ausdruck fanden. Anders als der Konstrast Israels zu Ägypten, der vor allem noch einer scharfen Ablehnung des Polytheismus gegolten hatte, erscheint der Antihellenismus eher als Pfeilspitze gegen die Relativierung des Glaubens an sich.

Wie Zweig dabei zu Recht feststellt, lag ja die Hauptgefahr zur Zeit der Chanukka-Ereignisse nicht in der Existenz einer fremden, judentumsfeindlichen Macht, sondern darin, dass die pharisäische Tradition im Volk selbst gegenüber der hellenisierten Position nur noch eine Minderheit darstellte. Das Chanukkafest, die «Verbreitung des Wunders», welche das Entzünden der Lichter an gut sichtbarer Stelle bewirken soll, dient also letztlich der Schaffung einer Tradition, die ihrerseits auf das Retten der Tradition hinweist.

Der Kampf des Judentums gegen den Hellenismus, der durch das Chanukkafest am deutlichsten symbolisiert und perpetuiert worden ist, zählt zu den überaus brisanten historischen Herausforderungen für das Judentum. Das griechische Denken hat sich aus Europa nie verabschiedet, und ein Denker wie Maimonides hat auch erkannt, dass es keine vergleichbar deutliche Definition des Monotheismus gibt wie diejenige, die sich an Aristotelischer Philosophie geschult hat.

Allerdings war es die implizite Folge des griechischen Einflusses bei Maimonides, dass sein Verständnis des Menschen, der zu wirklichen Dienst an Gott vordringt, ein extrem elitistisches war. So geschätzt und bekannt deshalb Maimonides‘ Lehre im Laufe der Jahrhunderte auch wurde, sie war nicht das geeignete Instrument, um eine mögliche Versöhntheit von jüdischem und griechischem Denken als möglich, ja vielleicht sogar zukunftsweisend im Bewusstsein breiterer Massen durchzusetzen.

Mit der Aufklärung und den Bemühungen um Emanzipation wurde die Frage, ob Judentum durchgehend antihellenistisch definiert sein solle, neu gestellt. Eine breitere Schicht (auch orthodoxer) jüdischer Zeitgenossen, die an Universitäten ausgebildet wurden, sahen die Notwendigkeit, sich mit diesem Problem als einer zentralen Frage ihres Judentums auseinanderzusetzen. Interessant ist, um unter unzähligen ein einziges Beispiel zu nennen, etwa ein Chanukka-Artikel des letzten Rabbiners von Altona und Hamburg, Joseph Carlebach, aus dem Jahr 1934.

Carlebach verwies auf das Beispiel Alexandrias, um zu zeigen, dass es durchaus eine schöpferische Koexistenz von Judentum und Hellenismus, auch eine produktive Verarbeitung der hellenistischen Kultur im Judentum selbst, geben konnte. Den Grund dafür, dass «gerade in Eretz Jisrael die Alternative zwischen Hellenismus und Judentum zu einer Frage von Sein und Nichtsein wurde», trugen die dortigen jüdischen Vertreter des Hellenismus, die einen auf Arroganz und Hedonismus basierenden aggressiven Hellenismus gegen das Judentum mobilisierten.

In Chanukka sah Carlebach den Untergang einer von «Halbgebildeten» und «Oberflächlichen» innerhalb der jüdischen Gemeinschaft getragenen Assimilationskultur. Indem er Chanukka als «das Fest der Selbstweihe des jüdischen Menschen» bezeichnete, gelang es ihm damit, aus der ganz anders gearteten Beendigung der Assimilationskultur im Dritten Reich eine Dimension jüdischer Selbstbesinnung zu ziehen, wie sie bei den deutschen Juden nach 1933 eingesetzt hatte.

Maccabi und die Makkabäer

Während die prinzipielle Unversöhnlichkeit der zwei jahrhundertelangen Rivalen Judentum und Hellenismus aus der Sicht des Judentums in der Moderne zunehmend hinterfragt und teilweise bestritten wurde, entstand just aus dem originär jüdischen Inventar der Chanukka-Heroen ein neuer Mythos. Was man heute gleichmütig und achtlos zur Kenntnis nimmt, nämlich die Benennung unzähliger jüdischer Sportvereine als «Maccabi», bezeugt, dass der Makkabäer-Aufstand zu Beginn des 20. Jahrhunderts vornehmlich als Referenzereignis für das von Max Nordau propagierte «Muskeljudentum» interpretiert, bzw. instrumentalisiert wurde.

Der amerikanisch-jüdische Kulturhistoriker Daniel Boyarin hat darauf hingewiesen, dass diese neue Zentralität der Makkabäer, die im Mittelalter von christlicher Seite als Vorbilder der Ritterlichkeit verehrt worden waren, einen vehemente Bruch mit der rabbinischen Tradition darstellte. Das Chanukkawunder erhielt damit eine ganz neue Lesung, ja es wurde eigentlich als Wunder eliminiert. Nicht mehr die fast hoffnungslose Ausgangslage eines Kampfes von wenigen gegen viele und die daraus zu ersehende Gotteshilfe stand im Zentrum der Betrachtung, sondern das Resultat: Dass Juden die seleukidischen Streitkräfte überwunden hatten.

Aus der Rettung der Differenz zwischen Judentum und Fremdem wurde die Glorifizierung eines Heldentums, das auf physischer Stärke beruhte und damit gerade diese qualitative Differenz einebnete. Die Makkabäer wurden an die Umstände einer Turnvater-Jahn-Gesellschaft assimiliert, unter welchen sich zeitgenössische Juden im Wettbewerb der körperlich Tüchtigen bewähren mussten. Bedenkt man, dass gerade die griechischen Sportveranstaltungen in der Antike eines der roten Tücher der pharisäischen Welt waren, mutet die Entstehung der Maccabi-Sportvereine tatsächlich wie eine Ironie der Geschichte an.

Chanukka und Weihnachten

Und Chanukka in der heutigen Zeit? Es ist, zumindest in der westlichen Diaspora, wohl vor allem zur Gegenposition einer vollkommen durchkommerzialisierten Weihnachtswelt geworden. Wohl gibt es für Kinder auch die Chanukkageschenke, aber wer Chanukka feiert, ist im Prinzip der Aufgabe enthoben, inmitten einer vollkommen überdrehten Warenumsatzmaschinerie noch den inneren Sinn seines Festes zu suchen. In diesem Sinne wiederholt Chanukka auf überraschende, keineswegs offensive oder kämpferische, sondern einfach durch sein Dasein überzeugende Weise eine jüdische Differenz zur nichtjüdischen Umwelt. Es ist die Selbstvergewisserung, nicht einfach den Gesetzen der Umwelt zu gehorchen, und sei es durch ein Sichentziehen aus dem allgemeinen Kaufzwang, ohne deshalb auf das Feiern zu verzichten.

Wo die überwältigende Botschaft der christlichen Weihnachtsgeschichte als universales Ereignisse von einer in jeder Hinsicht vollkommen diversifizierten Welt innerlich nur noch sehr schwer nachvollzogen werden kann, ist das Chanukkafest mit seiner begrenzt und klar definierten Bedeutung, als Wahrung einer Tradition der Traditionalität und der geistigen Eigenständigkeit, für die kleine jüdische Minderheit von ungebrochener Inspiration.

(c) Jüdische Rundschau

"die jüdische" 15.12.2006 11:35

Artikel Ende


Τὸ «οὐκ ἔνι Ἕλλην καὶ Ἰουδαῖος» ποὺ διεκήρυξε ὁ Παῦλος δὲν ἦταν εὔκολο νὰ γίνη ἱστορικὴ πραγματικότητα [...]
 
Mit Buch und Schwert verlasse ich mein Gebiet,
meine Kleider sind rot, damit mans Blut nicht sieht.
Denn ich bin ein Kreuzritter und kenne kein Erbarmen,
drum schlage ich meinem Feind den Kopf ab. Amen!
 
Hellas und das Verhältnis zu den Nachbarn aus religiöser Sicht

:-({|=

Zitat von Opala:

Gut okay
du sagst: Die Griechische Religion ist ANTHROPOzentristisch?
Aber wozu dan die 12 Götter?

Lieber Freund Opala, sei nicht so schnell, denke dabei an meinen Großvater, der stets sagte: "Ich gehe bewußt langsam, damit ich schnell und sicher mein Ziel erreiche"; du könntest dir ein Bein brechen, somit wäre dein Ziel nie erreichbar. Onassis sagte auch ähnliches "siga siga".

Bevor du dich mit den herrlichen Inhalten des griechischen Gottesbegriffes auseinandersetzt, solltest du das Umfeld besser kennengelernt haben.

Hier bringe ich einen Beitrag ein, der in voller Länge einer jüdischen Zeitung aus Österreich entnommen wurde. Der Autor gibt gewisse Inhalte wieder, die die damalige Situation der Zeit, in der das hellenische Denken, welches immer ein Ausdruck der hellenischen Religion an den Pantokrator und Königs aller Könige (Βασιλεύς Βασιλέων Βασιλεύων Βασιλευόντων) Zeus war und auch heute ist, keinen aber auch wirklich keinen Konkurrenten hatte, gut beschreiben, teils zwischen den Zeilen.

Auch heute gibt es dafür keine Konkurrenten, der heutige Humanismus basiert auf diesem Denken und Glauben, nicht irritieren lassen, das gestehen hochangesehene Philosophen ein, es ist ganz und gar nicht mit dem Christentum vergleichbar, sowas wie Licht des Apoll ("die Erleuchtung") zu Vollmond.

Vordergründig geht es um das Channukka-Fest der Juden, das sog. Licherfest. Lies hier, warum es das Channukka-Fest tatsächlich gibt, und binde die neuen Informationen zu dem Puzzle deiner vorhandenen Informationen, welches sich ständig wandelt und ergänzen muß.

Um die Zusammenhänge besser zu verstehen daran denken, daß das Judentum teils in das reformierte Judentum überging, dieser wieder unter Paulus sich von den ganz alten jüdischen Inhalten teils trennte, aber das Gottesbild und alles drum und dran behielt (leichte Änderungen erfolgten, z.B. brauchten die Nichtjuden sich nicht beschneiden zu lassen, keine grossen Änderungen also aus unserer Sicht) und seinen neuen Club Christentum nannte, um dadurch auch Nichtjuden fischen zu können, er wollte sie also an seinen Köderhaken damit locken, indem er hellenische Inhalte übernahm, nach dieser Übernahme die Originale verfälschte, etc.

Dieser Beitrag soll nur des Informationszuwachsen dienen, und da derselbige von einer jüdischen Hand geschrieben wurde, kann er nicht judenfeindlich sein und als solches auch nich als judenfeindlich kategorisiert werden.


Artikel Beginn:



Gedanken zum Lichterfest

Alfred Bodenheimer

Traditionsrettung und Traditionsbruch


«Weshalb Chanukka?» fragt der Talmud im Traktat Schabbat. Während das einzige andere nach der Niederschrift der Thora geschaffene Fest, Purim, ein eigenes Traktat erhalten hat, wird Chanukka im Talmud nur sehr diskret erwähnt und scheint sogar legitimierungsbedürftig. Kaum ein anderes Fest aber hat in der jüdischen Geistes- und Kulturgeschichte ähnlich starke Konsequenzen gezeitigt.

Man kann heute Juden aller Schattierungen nach dem Sinn von Chanukka fragen. Die Antwort lautet praktisch konstant übereinstimmend im Grundtenor so: Chanukka drückt aus, dass die Juden zu dieser Zeit der geistigen Unterdrückung und Erdrosselung des Judentums Widerstand geleistet haben. Die einen werden das Element der Chanukkawunder stärker hervorheben, die anderen dasjenige der Kampfbereitschaft der Hasmonäer. Doch darin, dass es in Chanukka ums geistige Überleben eines Volkes ging, sind alle sich einig. Chanukka liefert die einschlägige Botschaft, dass nicht nur das psychische, sondern auch das geistige Überleben des jüdischen Volkes einen Kampf auf Leben und Tod wert ist.

Der Schriftsteller Arnold Zweig schrieb 1927 (im selben Jahr, als sein Antikriegsroman und Weltbestseller «Der Streit um den Sergeanten Grischa» erschien) über Chanukka, die Geschichte vom «Kulturkrieg zwischen einer Minorität innerhalb eines Provinzialvolkes gegen die Majorität dieses Volkes und den Geist einer prachtvollen Weltkultur voll höchster Werte, den Hellenismus» mute zwar auf den ersten Blick an wie einer der unzähligen anderen bornierten Religionskriege der Weltgeschichte.

Sollte man, so musste sich ein aufgeklärter, säkularer, der europäischen Zivilisation tief verpflichteter Jude wie Arnold Zweig fragen, einen solchen Religionskrieg wirklich feiern? Seine Antwort in dem kurzen Artikel fällt eindeutig aus: «Dieses Fest feiern wir, nicht, weil diesmal eine universelle von einer nationalen Kultur besiegt worden ist, sondern weil ein Volk seine eigene, zukunftsträchtige, jugendvolle und menschenformende Gestalt verteidigte gegen den auflösenden, vernichtenden und impotenten Geist einer greisen und starren Ungeistigkeit.»

Leugnung jüdischer Werte

Weniger als «Ungeistigkeit» denn als scharfe geistige Rivalität hatte das Judentum den Hellenismus seit der talmudischen Zeit bekämpft. Stand Rom für die unüberwindlich scheinende weltliche Macht, so verkörperte Hellas eine Versuchung zur philosophischen Leugnung und Unterwanderung jüdischer Urwerte, die im Begriff des «Apikores» (Epikureer) als desjenigen, der die Grundlagen des Judentums in Frage stellte ihren deutlichsten Ausdruck fanden. Anders als der Konstrast Israels zu Ägypten, der vor allem noch einer scharfen Ablehnung des Polytheismus gegolten hatte, erscheint der Antihellenismus eher als Pfeilspitze gegen die Relativierung des Glaubens an sich.

Wie Zweig dabei zu Recht feststellt, lag ja die Hauptgefahr zur Zeit der Chanukka-Ereignisse nicht in der Existenz einer fremden, judentumsfeindlichen Macht, sondern darin, dass die pharisäische Tradition im Volk selbst gegenüber der hellenisierten Position nur noch eine Minderheit darstellte. Das Chanukkafest, die «Verbreitung des Wunders», welche das Entzünden der Lichter an gut sichtbarer Stelle bewirken soll, dient also letztlich der Schaffung einer Tradition, die ihrerseits auf das Retten der Tradition hinweist.

Der Kampf des Judentums gegen den Hellenismus, der durch das Chanukkafest am deutlichsten symbolisiert und perpetuiert worden ist, zählt zu den überaus brisanten historischen Herausforderungen für das Judentum. Das griechische Denken hat sich aus Europa nie verabschiedet, und ein Denker wie Maimonides hat auch erkannt, dass es keine vergleichbar deutliche Definition des Monotheismus gibt wie diejenige, die sich an Aristotelischer Philosophie geschult hat.

Allerdings war es die implizite Folge des griechischen Einflusses bei Maimonides, dass sein Verständnis des Menschen, der zu wirklichen Dienst an Gott vordringt, ein extrem elitistisches war. So geschätzt und bekannt deshalb Maimonides‘ Lehre im Laufe der Jahrhunderte auch wurde, sie war nicht das geeignete Instrument, um eine mögliche Versöhntheit von jüdischem und griechischem Denken als möglich, ja vielleicht sogar zukunftsweisend im Bewusstsein breiterer Massen durchzusetzen.

Mit der Aufklärung und den Bemühungen um Emanzipation wurde die Frage, ob Judentum durchgehend antihellenistisch definiert sein solle, neu gestellt. Eine breitere Schicht (auch orthodoxer) jüdischer Zeitgenossen, die an Universitäten ausgebildet wurden, sahen die Notwendigkeit, sich mit diesem Problem als einer zentralen Frage ihres Judentums auseinanderzusetzen. Interessant ist, um unter unzähligen ein einziges Beispiel zu nennen, etwa ein Chanukka-Artikel des letzten Rabbiners von Altona und Hamburg, Joseph Carlebach, aus dem Jahr 1934.

Carlebach verwies auf das Beispiel Alexandrias, um zu zeigen, dass es durchaus eine schöpferische Koexistenz von Judentum und Hellenismus, auch eine produktive Verarbeitung der hellenistischen Kultur im Judentum selbst, geben konnte. Den Grund dafür, dass «gerade in Eretz Jisrael die Alternative zwischen Hellenismus und Judentum zu einer Frage von Sein und Nichtsein wurde», trugen die dortigen jüdischen Vertreter des Hellenismus, die einen auf Arroganz und Hedonismus basierenden aggressiven Hellenismus gegen das Judentum mobilisierten.

In Chanukka sah Carlebach den Untergang einer von «Halbgebildeten» und «Oberflächlichen» innerhalb der jüdischen Gemeinschaft getragenen Assimilationskultur. Indem er Chanukka als «das Fest der Selbstweihe des jüdischen Menschen» bezeichnete, gelang es ihm damit, aus der ganz anders gearteten Beendigung der Assimilationskultur im Dritten Reich eine Dimension jüdischer Selbstbesinnung zu ziehen, wie sie bei den deutschen Juden nach 1933 eingesetzt hatte.

Maccabi und die Makkabäer

Während die prinzipielle Unversöhnlichkeit der zwei jahrhundertelangen Rivalen Judentum und Hellenismus aus der Sicht des Judentums in der Moderne zunehmend hinterfragt und teilweise bestritten wurde, entstand just aus dem originär jüdischen Inventar der Chanukka-Heroen ein neuer Mythos. Was man heute gleichmütig und achtlos zur Kenntnis nimmt, nämlich die Benennung unzähliger jüdischer Sportvereine als «Maccabi», bezeugt, dass der Makkabäer-Aufstand zu Beginn des 20. Jahrhunderts vornehmlich als Referenzereignis für das von Max Nordau propagierte «Muskeljudentum» interpretiert, bzw. instrumentalisiert wurde.

Der amerikanisch-jüdische Kulturhistoriker Daniel Boyarin hat darauf hingewiesen, dass diese neue Zentralität der Makkabäer, die im Mittelalter von christlicher Seite als Vorbilder der Ritterlichkeit verehrt worden waren, einen vehemente Bruch mit der rabbinischen Tradition darstellte. Das Chanukkawunder erhielt damit eine ganz neue Lesung, ja es wurde eigentlich als Wunder eliminiert. Nicht mehr die fast hoffnungslose Ausgangslage eines Kampfes von wenigen gegen viele und die daraus zu ersehende Gotteshilfe stand im Zentrum der Betrachtung, sondern das Resultat: Dass Juden die seleukidischen Streitkräfte überwunden hatten.

Aus der Rettung der Differenz zwischen Judentum und Fremdem wurde die Glorifizierung eines Heldentums, das auf physischer Stärke beruhte und damit gerade diese qualitative Differenz einebnete. Die Makkabäer wurden an die Umstände einer Turnvater-Jahn-Gesellschaft assimiliert, unter welchen sich zeitgenössische Juden im Wettbewerb der körperlich Tüchtigen bewähren mussten. Bedenkt man, dass gerade die griechischen Sportveranstaltungen in der Antike eines der roten Tücher der pharisäischen Welt waren, mutet die Entstehung der Maccabi-Sportvereine tatsächlich wie eine Ironie der Geschichte an.

Chanukka und Weihnachten

Und Chanukka in der heutigen Zeit? Es ist, zumindest in der westlichen Diaspora, wohl vor allem zur Gegenposition einer vollkommen durchkommerzialisierten Weihnachtswelt geworden. Wohl gibt es für Kinder auch die Chanukkageschenke, aber wer Chanukka feiert, ist im Prinzip der Aufgabe enthoben, inmitten einer vollkommen überdrehten Warenumsatzmaschinerie noch den inneren Sinn seines Festes zu suchen. In diesem Sinne wiederholt Chanukka auf überraschende, keineswegs offensive oder kämpferische, sondern einfach durch sein Dasein überzeugende Weise eine jüdische Differenz zur nichtjüdischen Umwelt. Es ist die Selbstvergewisserung, nicht einfach den Gesetzen der Umwelt zu gehorchen, und sei es durch ein Sichentziehen aus dem allgemeinen Kaufzwang, ohne deshalb auf das Feiern zu verzichten.

Wo die überwältigende Botschaft der christlichen Weihnachtsgeschichte als universales Ereignisse von einer in jeder Hinsicht vollkommen diversifizierten Welt innerlich nur noch sehr schwer nachvollzogen werden kann, ist das Chanukkafest mit seiner begrenzt und klar definierten Bedeutung, als Wahrung einer Tradition der Traditionalität und der geistigen Eigenständigkeit, für die kleine jüdische Minderheit von ungebrochener Inspiration.

(c) Jüdische Rundschau

"die jüdische" 15.12.2006 11:35

Artikel Ende


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