Ehre in der islamischen Familie
Die Ehre der Frau hängt ganz wesentlich von ihrem eigenen Verhalten ab und zwar vor allem davon, ob sie ihren Ruf in moralischer Hinsicht untadelig erhalten kann. Die wichtigste Erwartung an das Verhalten einer Frau ist, dass sie sich an die allgemein anerkannten Anstandsregeln zur Vermeidung der Zerstörung ihres guten Rufes hält.
Sure 24,31 ermahnt die Frauen, in ihrer Kleidung, ihrem Schmuck und ihrem Verhalten Zurückhaltung zu zeigen und die Augen niederzuschlagen.
Die Frau ist die Trägerin der Ehre ihrer ganzen Familie und muss versuchen, jeden möglichen Ehrverlust, der durch ihr Verhalten verursacht werden könnte, zu vermeiden. Sie kann sehr leicht den Verdacht eines unehrenhaften Verhaltens auf sich ziehen, wenn sie sich nicht streng am
Verhaltenskodex der Gesellschaft orientiert und die strikte Geschlechtertrennung nicht ausreichend beachtet. Hat die Frau ihre Familie entehrt, kann die Ehre von der Frau selbst nicht wieder erworben werden. Sie kann Ehre nur verlieren. Nur ein männliches Familienmitglied kann die Ehre für die Familie zurückgewinnen, meist dadurch, dass er sich gegen die Frau wendet und sie bestraft, auch wenn die Schuld an dem Geschehen nicht auf ihrer Seite lag.
Die Ehre eines Mannes dagegen hängt nicht von seinem eigenen Verhalten ab, sondern vom Verhalten seiner Frau, Mutter, Schwester oder Tochter und davon, ob er ihr Verhalten kontrollieren kann. Dadurch entsteht aus westlicher Sicht der Eindruck, für Frauen und Männer gälten unterschiedliche Maßstäbe hinsichtlich ihres moralischen Verhaltens. Der Mann trägt die Verantwortung für das Auftreten der Frauen seiner Familie in der Öffentlichkeit, er muss Stärke, Kontrolle und Verteidigungsbereitschaft demonstrieren, sonst wird er nicht respektiert.