Wegen Kritik an obskurer `Homosexuellen-Therapie´:
Evangelikale Fundamentalisten kurz vor dem Ausflippen?
Die, aktuell auch von den Grünen wieder erhobene, Forderung, „Umpolungstherapien“ für homosexuelle Jugendliche endlich zu verbietet, hat Gruppen aus dem Milieu fundamentalistischer Evangelikaler in Raserei versetzt.
Einschlägige Organisationen wie die „Deutsche Evangelische Allianz“, das „Deutsche Institut für Jugend und Gesellschaft“, die „Offensive Junger Christen“ und „Wüstenstrom“ haben erwartungsgemäß mit Empörung auf einen Vorschlag der Grünen reagiert, die „Heilung" von homosexuellen Jugendlichen zu verbieten. Die Grünen hatten vorgeschlagen, Verstöße mit einer Geldstrafe von mindestens 500 Euro zu ahnden.
Experten warnen bereits seit geraumer Zeit davor, das pseudowissenschaftliche „Umpolungsversuche“ an schwulen und lesbischen Jugendlichen in die Depression – bis hin zu akuter Suizid-Gefahr – führen, zumal die Psychosektierer den Jugendlichen einreden, aufgrund angeblicher „Sünden“ selber „schuld“ an Depressionen oder sogar organischer Erkrankungen zu sein.
Die Fundamentalisten werfen nun den Grünen vor, mit „totalitären Mitteln“ vorzugehen. Ein Vertreter der Gruppe „Wüstenstrom“ äußerte in einem einschlägigen Szenemagazin, der Grünen-Bundestagsabgeordnete Volker Beck „sollte all den jungen Menschen, die bei uns vorurteilsfrei über ihre Sexualität sprechen konnten und dann echte Hilfe und Veränderung und Stabilisierung in ihrem Leben erfahren haben, ins Gesicht sagen müssen, dass er ihnen zukünftig solche Möglichkeiten verbieten will". Ein anderer Funktionär einer fundamentalistischen Gruppe warf den Grünen vor, den „Jugendlichen die Behandlungsfreiheit vorenthalten zu wollen“, ein weiterer verstieg sich sogar dazu, den Vorstoß als „Diskriminierung“ zu bezeichnen.
Die Evangelische Kirche in Deutschland“ (EKD) bevorzugt in der Auseinandersetzung mit den „Homoheilern“ eher den Weg der Aufklärung über die Gefahren der pseudowissenschaftlichen Hochstaplereien, anstatt diese zu verbieten.Auffallend ist, wie sehr religiöse Fundamentalisten bemüht sind, ihrem Treiben den Anschein der „Wissenschaftlichkeit“ zu geben – ähnlich wie vermeintlich „religionskritische“ Ersatzreligionen, die ihre Psycho-Ideologie mit wissenschaftlich klingenden Begriffen schönmalen, die außer ihnen keiner verwendet.
Wann die Grünen ihren Vorstoß in Form eines Gesetzesentwurfes in den Bundestag einbringebn wollen, ist noch nicht bekannt. Offen ist auch die Frage, wann bestimmte evangelikale Fundamentalisten neben der „Homosexuellen-Therapie“ auch die „Juden-Therapie“ praktizieren wollen, um ihre Missionierungsbestrebungen der Juden zum Christentum auch einen vermeintlich „wissenschaftlichen“ Anstrich zu verpassen.
Jörg Fischer-Aharon - Foto: Charismatiker beim Armheben (Foto: Scr5eenshot)
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