Y
Yunan
Guest
Die USA bestehen ja nicht nur aus Wallstreet-Bankern. Habe mir aus Interesse öfter mal Stellenanzeigen aus US-Seiten durchgelesen, um zu schauen, was die für Anforderungen haben und Spanisch-Kenntnisse wurden immer entweder vorausgesetzt oder zumindest betont, dass sie von Vorteil wären. In Deutschland ist schließlich auch Deutsch die Amtssprache, Englisch wird in großen Firmen aber vorausgesetzt, andere Fremdsprachen sind ein riesiger Vorteil, was ja auch verständlich ist.
Glaub mir, alles was ich lerne interessiert mich auch, und wenn ich dann noch belohnt werde mit einem Job der mich erfüllt ist doch alles perfekt.
Wenn ich nur auf die Wirtschaft fokussiert wäre, hätte ich mich für einen BWL- oder VWL-Studiengang eingeschrieben
Sagt doch keiner, man sollte immer den Beruf/ die Ausbildung/ den Studiengang wählen, mit dem man glaubt glücklich zu werden oder was man halt sonst für Prioritäten hat. Wenn man aber später unbedingt für Firma xy arbeiten will oder Branche xy und man weiß die und die Sprache ist wichtig dafür, spricht nichts dagegen diese auch zu lernen.
Die Sprache kann Türkisch, Französisch oder sonstwas sein, aber dass Spanisch als viel gesprochene Sprache auf der Welt enorm wichtig ist/sein kann ist eben auch nicht zu bestreiten.
Was aber nicht heißt, dass es sinnlos ist Türkisch zu lernen, hab ja in meinem ersten Post betont, dass es sehr wohl sehr sinnvoll sein kann Türkisch zu lernen.
Du hast geschrieben dass man Spanisch sprechen sollen könnte wenn man es zu etwas bringen möchte. Ich weiß nicht was du dir unter "etwas" vorstellst, aber die meisten jungen Leute von denen du vorhin geredet hast träumen (schwachsinnigerweise) von viel Geld und High-Life und das bekommst du nicht in als einfacher Angestellter in einem Technologieunternehmen.
Ich habe auch nicht gesagt, dass Spanisch eine unwichtige Sprache ist, oder dass es schlecht wenn man Spanisch anstatt Türkisch lernt. Mir erschließt sich nur nicht, weshalb ihr selbst euch so einen Druck aufbaut, den Anforderungen irgendwelcher Unternehmen gerecht zu werden. Das Verhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer ist ganz klar: Es geht nur darum, am Ende des Monats das Geld auf dem Konto zu haben. Wenn man dann noch irgendwelche Wünsche mit seiner Arbeit verbinden und sie dadurch erfüllen kann, dann ist das schön und hauptsächlich nur möglich aufgrund globaler Ungleichheiten (5/6 der Menschheit können sich solche Wünsche nicht einmal erträumen), aber das sollte nicht über den wahren Charakter des Arbeitgeber-Arbeitnehmerverhältnisses hinwegtäuschen.
Außerdem habe ich aus Bambis Posts eine ablehnende Haltung gegenüber der türkischen Sprache herausgelesen (die ich jetzt auch nicht so umwerfend schön finde, ist vielleicht aber auch Gewöhnungssache) einfach nur weil es sich um Türkisch handelt und sie wahrscheinlich aus ihrer bunt zusammengewürfelten Auffassung von Antifaschismus (ein bisschen Jugo-Nostalgie, ein bisschen Kapitalismuskritik, ein bisschen Konsumismus, unglaublich viel von einem falsch verstandenen Individualismus, etc.) eine Allergie gegen alle Östliche hat. Natürlich störe ich mich daran wenn man dann versucht, diese eigentliche Auffassung mit scheinobjektiven Argumenten zu vertuschen. Sag(t) doch einfach wie es ist, ihr findet alles andere Scheiße. Dann wissen wir wenigstens woran wir sind.
- - - Aktualisiert - - -
Ich will weder verbeamtet werden noch für den Staat arbeiten, schon gar nicht in der Lehre. Lehrer sein deshalb nicht, weil ich keine Lust auf 30 Kinder hab, an der Uni nicht, weil das der undankbarste Job ist, den man sich vorstellen kann. Lehrauftrag ein Semester lang für 800 Eu, das ist moderne Sklavenhaltung. Wenn du denkst, man wird heutzutage noch Lehrer aus idealistischen Gründen, hast du dich mächtig geschnitten. Die Generation von heute wird Lehrer wegen Unkündbarkeit und Privatkrankenversicherung, das ist die Realität. Und was gemeinnützige Einrichtungen angeht: Die meisten verdienen da entweder nicht oder GERADE SO genug, um über die Runden zu kommen. Auch Sozialpädagogen etc werden maßlos unterbezahlt für das, was sie leisten. Hinzu kommt, da kannst du genauso schnell rausfliegen wie in jedem anderen ultrakapitalistischen Job. Natürlich gibt es Sachen, für die ich mich nicht bewerben würde. Alles, was mit Tabak zu tun hat, bei fleischproduzierenden Unternehmen im weitesten Sinn, und ein paar andere Sachen. Aber zu glauben, man könnte den superfairen, antikapitalistischen Job finden und davon noch gut leben, ist bei den allerallermeisten Stellen einfach Quark.
Ich habe jetzt Feierabend von meinen Job im Öffentlichen Dienst. Ich antworte später, Fräulein.