Ich kann Erdogan auf den Tod nicht leiden und ich finde sein polemisches Geschwafel puren Schwachsinn mit Hang zur Kriegslust, aber die Berichterstattung hierzulande empfinde ich trotzdem als mindestens genauso großen Mist und Populismus wie die Abwesenheit der Berichterstattung in der Türkei. Jetzt appeliert die UNO sogar an Erdogan so als würde es schon 100.000 Tote wie in Syrien geben wegen Tränengas und Wasserwerfern. In Griechenland ist so etwas völlig normal (auch wenn es schlecht ist) und als die Proteste gegen die Regierung in den vergangenen drei Jahren niedergeschlagen wurden und kritische Journalisten aus ihrem Bett heraus verhaftet wurden, wurde das ganze als Aufrechterhaltung von Ordnung bezeichnet.
Ich bin mir nicht ganz sicher, was die Proteste bewirken sollen, was die Demonstranten fordern bzw. ob das was sie fordern überhaupt erstrebenswert ist (individualistischere Gesellschaft nach westlichem Vorbild?). Trotzdem ist die Vorgehensweise der Polizei und die Drohungen Erdogans falsch und destruktiv und schließt einen Dialog, in welche Richtung er auch immer verlaufen mag, aus.