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Habe lediglich ein Problem damit, wenn man Fakten verdreht und billige Hetze verbreitet.
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für interessierte
Die Opferrolle der Muslime in Deutschland nervt
Veröffentlicht am 23.09.2014 | Lesedauer: 6 Minuten
Von Sineb El Masrar
Wir Muslime leiden an einem Minderwertigkeitskomplex. Ihn müssen wir dringend überwinden und endlich Verantwortung übernehmen. Zeit wird es auch, gegen Extremisten in den eigenen Reihen vorzugehen.
Lange wollte ich mich öffentlich nicht zu uns Muslimen in Deutschland äußern. Ich hatte gehofft, andere würden schreiben, was mir auf der Seele liegt. Stattdessen waren die vergangenen Monate von schrillen Tönen erfüllt. Faschismus-Islam hier, Islamphobie dort. So komme ich nicht umhin, meine Sichtweise der Dinge niederzuschreiben.
Ich bin die Trotz- und Abwehrhaltung in Form von Ausreden und Schuldzuweisungen, die im Namen meiner Glaubensgemeinschaft formuliert werden, leid. Sie wirken sich auf meinen wie auch anderer Muslime Alltag aus. Innerislamisch, von Face to Face, will konstruktive Kritik obendrein nicht ankommen. Daher nehme ich mir die Freiheit heraus, sie öffentlich zu formulieren. Wem das nicht passt, kann weiter in den sozialen Medien sein Leid beklagen.
Wir Muslime haben einen gewaltigen Minderwertigkeitskomplex. In seinen unterschiedlichen Ausprägungen führt er zu unserer derzeitigen Unfähigkeit, die Fehler zur Abwechslung bei uns zu suchen. Leider kann ich nicht einmal sagen, dass es ausschließlich ein Generationenproblem darstellt. Die Alten sind genauso festgefahren wie die Jungen. Bevor sich nun einige Muslime empören und die Zeitung zum Fischeinwickeln nutzen, sei vorausgeschickt, dass dies selbstverständlich nicht für alle gilt.
Gegen Israel protestieren sie, aber wo bleiben Proteste gegen IS?
Denn es gibt Muslime, die ihr Selbstwertgefühl nicht an die islamische Geschichte koppeln, um irgendwann entsetzt bei einem Rundgang in der Alhambra festzustellen, wie zurückgefallen wir Muslime heute sind. Aber für die, die in unserem Namen als Verbandsfunktionäre, als muslimische Jugendorganisationen sprechen oder auf öffentlichen Plätzen orientierungslosen Konvertiten zujubeln, für die scheint es eine Zumutung, sich klar zu positionieren. Als würde man sie zwingen, ein Stück Seife zu verschlingen.
Mit der jüngsten Haltung, sich nicht vom IS-Terror distanzieren zu müssen, haben sie deutlich gemacht, wie tief das Gefühl der Minderwertigkeit in ihnen steckt. Denn irgendjemand könnte glauben, dass die Grausamkeiten etwas mit uns zu tun hätten. Kaum auszuhalten, wenn dieser Eindruck entstehen würde. Dumm nur, dass er sehr wohl etwas mit uns zu tun hat. Zum einen findet dieser Terror im Namen unserer Religion statt, und zum anderen sind die Männer und Frauen aus unseren Reihen – egal, ob Konvertit oder von Elternhaus – Muslime.
Andererseits war es Muslimen ein großes Bedürfnis, die Straßen in Scharen aufzusuchen, als es um den Gaza/Israel-Konflikt ging. Zum Teil mit beschämenden Parolen. Die Palästinenser, mit denen sie sich solidarisierten, unterstützten sie damit so viel wie die arabischen Staaten Jahrzehnte zuvor. Sollen sie doch weiter Spielball der muslimischen Nationen bleiben und uns hier weit weg vom Konfliktherd als Projektionsfläche unseres kollektiven Opfertums dienen.
Wer zum Henker will Opfer sein
Dass es vier muslimische Verbände am Ende geschafft haben, doch noch eine bundesweite Demonstration auf die Beine zu stellen, grenzt fast an ein biblisches Wunder. Haben gerade zahlreiche Muslime genau auf dieses Wunder gewartet. Dass die Verbände eine Demo organisierten, die sich allerdings nicht ausschließlich gegen die extremistischen Ränder innerhalb unserer Glaubensgemeinschaft wandte, ist nur konsequent und passend zu deren Haltung. Nämlich, dass am Übel der Muslime Politik, Medien und der lästige Pollenflug schuld seien. Die Zeit, die in die Abwehrhaltung investiert wurde, hätte locker für drei Demos gereicht.
Mir ist unbegreiflich, was daran so verwerflich sein soll, Stellung zu beziehen. Das erwarten wir schließlich auch von anderer Seite. Dabei wird oft so getan, als würden sich Nichtmuslime nicht auch gegen Muslimfeindlichkeit und Rassismus engagieren. Ich will keineswegs die Lage der Muslime schönreden. Aber wenn ich den Verlautbarungen von Verbandsvertretern und einigen Othman-Normal-Muslimen lausche, habe ich den Eindruck, dass viele Muslime glauben, dass sie mit der gewählten Opferrolle von jeglicher Verantwortung freigesprochen sind.
Man sieht sich sogar schon als die neuen damaligen Juden. Doch wer zum Henker will freiwillig Opfer sein! Wir regen uns darüber auf, wie Kolonialstaaten in unseren Herkunftsländern uns zu Unmündigen machten und später ein Chaos hinterließen, das seinesgleichen sucht. Lassen uns aber zu Untätigkeit animieren, wenn Nichtmuslime uns versichern, wie benachteiligt wir hierzulande sind. Nutzen den grausamen Mord an Marwa El-Sherbini und die NSU-Hinrichtungen, um Kritik jeglicher Art von uns abzuwenden. Wir sind schließlich Opfer. Diese Verstorbenen und ihre Angehörigen sind Opfer. Nicht wir, die noch am Leben sind und handeln können, statt sie für unsere Belange zu instrumentalisieren.
„God of War“
Obendrein nehmen wir zahlreiche Konvertiten mit offenen Armen auf. Bevor sich hier der ein oder andere Konvertit von mir auf den Schlips getreten fühlt: Solange Konvertiten im Namen des Islam kein Unheil anrichten oder Diskriminierung muslimischer Einwanderer als ihre eigene ausgeben, interessieren sie mich nicht. Frei nach Friedrich II. soll jeder nach seiner Fasson selig werden. So viel dazu.
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Insgeheim geben sie aber zahlreichen Muslimen das Gefühl, dass wir die beste Religion der Welt haben. Denn wenn selbst ein Deutscher – bekannt für Pünktlichkeit, Erfindergeist und irgendwie Überlegenheit – sich für den Islam entscheidet, dann sind wir echt knorke. Deshalb lässt sich ein Teil der Muslime auch von einem Ex-Boxer namens Pierre Vogel unsere Religion erklären. Dass unsere Religion deshalb einen merkwürdigen Schwenk in die Rückständigkeit nimmt und unsere Religion plötzlich Menschen anzieht, die von Freiheit und Eigenständigkeit überfordert sind, finden wir dann weniger knorke.
Weil ich meinen Freunden zu Weihnachten gratuliere und das Kopftuch nicht trage, werde ich zur Abtrünnigen erklärt. Aber das scheint niemanden von unseren Verbandssprechern aufzufordern, sich langsam etwas zu überlegen, wie man das mit den radikalen Rändern in den Griff bekommt. Auch jetzt nicht, wo junge desillusionierte Muslime aufbrechen, um in Ländern wie Syrien oder dem Irak „God of War“ im realen Leben nachzuspüren. Es scheint so, als verfolgen wir Muslime ein oft angewandtes Wirtschaftsgesetz: erst Expansion, dann Gewinn. Im Umkehrschluss: Sollen ruhig viele zum Islam konvertieren, um die Chaoten kümmern wir uns später.
Die muslimische Umma am Kiosk
Vielleicht irre ich mich. Ich hoffe es sehr. Doch das, was ich wahrnehme, bestärkt mich eher in meiner Meinung. Oft heißt es von muslimischer Seite, die Medien seien schuld an der einseitigen Berichterstattung über uns. Gleichzeitig sind wir aber in der Lage, jene Medien bewusst zu ignorieren, denen differenzierte Berichterstattung gelingt. Als beispielsweise die „Frankfurter Rundschau“ vor zwei Jahren strauchelte, gab es keine Mobilisierung innerhalb der vier Millionen Muslime. Selbst die „Islamische Zeitung“ kämpft um ihre Existenz. Offenbar endet die muslimische Umma am Kioskstand. Immerzu wird geklagt, dass Geld in den Gemeinden fehlt.
Viele muslimische Ehrenamtliche leisten unentbehrliche Arbeit. Ihre Anerkennung kann nicht hoch genug gewürdigt werden. Andererseits stelle ich mit Erstaunen fest, dass salafistische Gruppen keine Probleme haben, Spenden zu akquirieren. Damit sind sie in der Lage, ihre Prediger mitsamt technischem Equipment zu bezahlen. Obendrein eine hohe Auflage an Koranen zu drucken, um sie dann mit Autos, kostspieligen Werbeaufstellern und Spritgeld in Einkaufspassagen kostenlos zu verteilen. Irgendwas machen die Verbände eindeutig falsch. Dass die staatliche Seite von den losen Verbänden einfordert, sich langsam verbindlich und verbandsübergreifend zu organisieren, ist deshalb nur eine notwendige Forderung.
Ich möchte, dass wir uns mit diesem Minderwertigkeitskomplex auseinandersetzen. Denn es wird uns Muslimen endlich helfen, für uns selbst Verantwortung zu übernehmen und die Opferrolle zu überwinden. Denn es gibt so viel zu tun. Das sind wir allein schon unserer eingewanderten Eltern- und Großelterngeneration schuldig, die so viel für uns jüngere hinnehmen mussten und uns hier für eine bessere Zukunft haben aufwachsen lassen.
Für dich.
Die Opferrolle der Muslime in Deutschland nervt
Veröffentlicht am 23.09.2014 | Lesedauer: 6 Minuten
Von Sineb El Masrar
https://www.welt.de/debatte/komment...errolle-der-Muslime-in-Deutschland-nervt.html
:eeeek: hab ich deinen israel nerv getroffen?
du kommst mit opferrolle daher?
das ist keine rolle in nem film, das ist die wahre realität und jetzt verkrümel dich wieder an die klagemauer und donner weiter deinen schädel dagegen
Ihr seid mit der Nazikeule gesegnet. Wenn euch was nicht passt, bumm.
Keine gute Idee.
Das Bisschen in ihrem Schädel ist ohnehin schon Matsch. Und dazu noch deine Klopfer auf ihren Murmelkopf....
:eeeek: hab ich deinen israel nerv getroffen?
du kommst mit opferrolle daher?
das ist keine rolle in nem film, das ist die wahre realität und jetzt verkrümel dich wieder an die klagemauer und donner weiter deinen schädel dagegen
Die ist eher "eure" Spezialität.
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