Der erste Entwurf einer palästinensischen Verfassung entstand 1968, der zweite im Jahr 1994, ein Jahr nach Gründung der PA im Jahr 1993, der letzte Verfassungsentwurf wurde 2003 verabschiedet.[SUP]
[34][/SUP] In Artikel 1 setzt sie die Grenzen des unabhängigen, souveränen Staates auf den Linien vom 4. Juni 1967 fest und macht in Artikel 5 den Islam zur Staatsreligion, unter Anerkennung des Christentums sowie aller anderen monotheistischen Religionen.[SUP]
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Faktisch ist die christliche Minderheit mehr geduldet als anerkannt. Insbesondere im seit 2007 nicht mehr von der Autonomiebehörde kontrollierten Gazastreifen sehen sich Christen jedoch Zwangsmissionierung und anderen Übergriffen ausgesetzt. So wurden aufgrund des
Papstzitates von Regensburg zahlreiche Kirchen in ganz Palästina angegriffen.
2014 wurde ein Sprengstoffanschlag gegen eine Kirche im Gazastreifen aus Rache verübt für das, was den Muslimen angeblich in Zentralafrika angetan werde.[SUP]
[36][/SUP] 2005 wurde die christliche Ortschaft
Taybeh Ziel eines
Pogroms, bei dem vierzehn Häuser niedergebrannt wurden.[SUP]
[37][/SUP] Juden leben zwar ohnehin nicht unter der Kontrolle der Autonomiebehörde und eine konkrete Zuordnung von Zwischenfällen zur Religionszugehörigkeit ist im Hinblick auf den primär nationalen Charakter des Nahostkonfliktes eher schwierig, doch als im September 2014 die dezidiert propalästinensische Journalistin
Amira Hass an einer von der
Universität Bir Zait im
Westjordanland veranstalteten besatzungskritischen Konferenz teilnehmen wollte, musste sie das Campusgelände wieder verlassen, da sie sich als israelische Jüdin aufgrund einer entsprechenden Rechtsnorm der Hochschule nicht dort aufhalten darf.[SUP]
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