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Israel-Palästina Konflikt Sammelthread

"Einzige Demokratie im Nahen Osten" ist auch nur noch eine hämische Phrase. Kürzlich wurde den Palästinensern mit israelischer Staatsbürgerschaft ja per Gesetz klar gemacht, dass Israel, als "Staat für jüdische Menschen", kein Staat für sie ist. Schöne Grundlage für die Zukunft.
Die Israelis sind letztlich auch nur Semiten und passen sich den Gepflohenheiten ihrer arabischen Bruder- und Nachbarstaaten an. :pc:

Die meisten Juden sind Aschkenasim, die relativ wenig mit Judäa zu tun haben (vielleicht irre ich mich auch). Dass Israel seine Leute, das jüdische Volk, bevorzugt und " privilegiert" ist ganz normal und natürlich. Das sollte überall auf der Welt so sein, Ungarn den Ungarn, Frankreich den Franzosen etc. Das muss nicht heißen dass ein idealer Staat der seine nationalen Interessen schützt ethnisch rein sein muss bis zum letzten Mann, aber eine gewisse Mehrheit und vor allem eine nationale Politik sollte man führen. Das nennt man dann "Ethnostaat", Israel ist einer, Nation und Staat für Juden. 20 % Araber, aber man hält eine gewisse Grenze, denn sonst würde Israel seinen jüdischen Charakter verlieren.

Die Doppelmoral ist, dass die vielen Juden in den nichtjüdischen Nationen alles dafür tun um die jeweilige Nation immer mehr von ihrem Charakter und ihrer Kultur zu entfernen. Israels Ethnostaat ist in Ordnung, die (sehr gute) Mauer an der Grenze zu Ägypten ist auch in Ordnung. Aber wehe der Weisse Mann stellt sein Volk an erster Stelle und möchte das beste für sein Land.
 
Dann sollten sie doch lieber einen israelischen Ableger der "Reichsbürger" gründen...:emir:...oder sich mit den Ultraorthodoxen zusammen tun, denn die erkennen den Staat Israel ja auch nicht an - es sei denn sie können Geld kassieren...

Das stimmt nicht ganz. Nicht die Orthodoxen erkennen den Staat Israel nicht an sondern die Sekte Neturai Karta, die von immer denselben aus immer denselben gemeinsamen Gründen gerne als die "wahren Juden" genommen werden.
 
Die meisten Juden sind Aschkenasim, die relativ wenig mit Judäa zu tun haben (vielleicht irre ich mich auch). Dass Israel seine Leute, das jüdische Volk, bevorzugt und " privilegiert" ist ganz normal und natürlich. Das sollte überall auf der Welt so sein, Ungarn den Ungarn, Frankreich den Franzosen etc. Das muss nicht heißen dass ein idealer Staat der seine nationalen Interessen schützt ethnisch rein sein muss bis zum letzten Mann, aber eine gewisse Mehrheit und vor allem eine nationale Politik sollte man führen. Das nennt man dann "Ethnostaat", Israel ist einer, Nation und Staat für Juden. 20 % Araber, aber man hält eine gewisse Grenze, denn sonst würde Israel seinen jüdischen Charakter verlieren.

Die Doppelmoral ist, dass die vielen Juden in den nichtjüdischen Nationen alles dafür tun um die jeweilige Nation immer mehr von ihrem Charakter und ihrer Kultur zu entfernen. Israels Ethnostaat ist in Ordnung, die (sehr gute) Mauer an der Grenze zu Ägypten ist auch in Ordnung. Aber wehe der Weisse Mann stellt sein Volk an erster Stelle und möchte das beste für sein Land.

Im Prinzip ist es ja auch richtig. Aber Israel wird ja zumeist von den Heuchlern bis zur Maßlosigkeit zelebriert, die gerade die Vorstellung eines Ethnostaates vehement als bösen Faschismus ablehnen. Nur beim auserwählten Volk ist es in Ordnung und einzigartig, historisch notwendig etc. blabla.

Davon abgesehen ist Israel-Bashing amüsant. :pc:

Zu den Ashkenasim (engl. Ashkenazi :lol:): Ich halte die These ihrer Abstammung vom kaukasischen Turkvolk der Chasaren für interessant.
 
Genau diese Theorie mit den Chasaren hatte ich im Kopf. Russland hat sie übrigens besiegt, wahrscheinlich haben sie sich danach über Europa verstreut, wenn man dieser Theorie glaubt. Das Aussehen der Aschkenasischen Juden gibt ihr jedenfalls Recht.


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Anhänge

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Von Uri Russak, 30.04.2013

Der Autor dieses offenen Briefes ist in der Schweiz aufgewachsen und lebt seit vielen Jahren in Israel. Er wendet sich gegen religiöse Vereinnahmung und gegen die reflexartige Verteufelung von Kritik an Israel.
In der Schweiz gibt es nicht nur extremistische Linksradikale, die Israel hassen wie den Beelzebub, es gibt auch Rechtsradikale mit peinlichem religiösen Hintergrund – unter andern stark vertreten durch evangelikale Christen, die Israel ausschliesslich eschatologisch auf biblischem Hintergrund verstehen wollen. Dieser Brief soll alles andere als eine pauschale Anklage an christliche Israelfreunde sein. Denn die Mehrheit will den Staat der Juden und ihr Verhältnis zu ihm bestimmt so, wie es eine christliche Freundin (und Mitglied der Schweizer Jerusalemgruppe) beschreibt: „… obwohl unsere Freunde und unsere Familie bekennende Christen sind, will niemand von uns den Juden oder Israel etwas vorschreiben. Schon gar nicht punkto Religion.“
Der untenstehende Brief ist vor kurzem den Mitgliedern der Jerusalem-Gruppe gesandt worden. Er wurde für die Veröffentlichung im Journal21 leicht bearbeitet. Die Reaktion war gemischt, von Beifall bis zu unsachlich und beleidigt. Auch hier wird sehr viel unter den Tisch gewischt. Ich will bewusst keine Namen nennen. Von aussen kann nur auf Probleme aufmerksam gemacht werden. Diskutiert und gelöst werden müssen sie von den Mitgliedern selbst.
Liebe Freunde,
Seit einigen Jahren bin ich im Kontakt mit Mitgliedern der Jerusalem-Gruppe, vor allem mit einzelnen Mitgliedern, unter denen ich inzwischen gute Freunde gewonnen habe. Wir unterstützen uns gegenseitig in Gesprächen und schreibend. Auch bin ich auf eurem Verteiler. Das freut mich.
Schindluder mit dem Antisemitismus-Begriff
Doch in den letzten, sagen wir mal zwölf, Monaten hat sich in der Jerusalem-Gruppe etwas verändert. Wenigstens teilweise ist die bisherige Unterstützung Israels, begründet auf Sympathien für den demokratischen modernen Staat, einem Pro-Israelismus gewichen, dessen Motivation mehr als zweifelhaft ist. Er beruht auf religiösen evangelikalen Dogmen, mit der Endzeit im Visier (in der renitente Juden, die nicht zum Christentum übertreten wollen, in die Hölle verdammt werden sollen.)
Eine fundamentalistische Besserwisserei hat Einzug gehalten. Fakten werden nicht beachtet, Fragen nur noch sehr wenige gestellt – als wäre jeder ein Experte, obwohl es kaum einer ist. Reflexe statt Nachdenken scheinen überhand zu nehmen; wenn etwas als „anti-israelisch“, wahrgenommen wird, egal ob wirklich oder auch nur subjektiv so empfunden, wird hysterisch aufbegehrt, ohne es auch nur wirklich statt oberflächlich (oder überhaupt nicht) geprüft zu haben.
Dann werden E-Mails geschrieben, vor allem unter einander oder gar Briefe an Redaktionen, deren Mitarbeiter nun wirklich nicht alle Antisemiten sind. Mit dem Wort „Antisemitismus“ wird Schindluder getrieben und Leute, die es überhaupt nicht verdienen, damit „ausgezeichnet“.
Mit Bibelsprüchen ist kein moderner Staat möglich
Meine jahrzehntelange Erfahrung als Israeli hat mich vor allem zur Überzeugung gebracht, dass Israel kein Staat der jüdischen Religion sein darf, sondern ein Staat des jüdischen Volkes, in dem Minderheiten gleiche demokratischen Rechte und Chancen haben wie jüdische Bürger. Das Judentum besteht nur teilweise aus seiner Religion, die sich als einziges der jüdischen Kultur in Israel kaum weiterentwickelt hat. Wie jede andere Religion ist sie auch hier völlig rückwärtsgewandt und reaktionär. Radikales Judentum würde unseren jüdischen Staat ins Unheil führen, lässt sich doch mit Bibelsprüchen und antidemokratischem Gebahren kein moderner Staat führen.
Aus dieser Sicht finde ich es sehr störend, wenn sich heute jüdische und nichtjüdische „Israelfans“, denen vor allem zeitgemässes Schlüsselwissen über das heutige Israel und seine Geschichte (nicht nur die des alten vorstaatlichen Zionismus) fehlt. Sie sprechen meist kein Hebräisch und können sich deshalb nur ein begrenztes Bild über das Land und dessen Situation machen. Doch sind sie unter keinen Umständen bereit, ihre vorgefassten und oft veralteten Ideen einer Prüfung zu unterziehen. Kurz, sie sind kritikunfähig und völlig festgefahren in einer Sicht gegenüber Israel, die der Realität nicht entspricht.
Nicht im Sinne unseres jüdischen Vorfahren Jesus
Eine zweite Gruppe von „Israelfans“, der ich ein wenig ratlos gegenüberstehe, sind besserwisserische christliche Fundamentalisten, deren Motivation mir oft suspekt ist. Sind es Endzeitler, die tatsächlich wollen, dass wir Juden, wenn endlich und endzeitlich der Messias kommt, zur Hölle fahren, falls wir uns nicht für das Christentum entscheiden? Ist das die Motivation für die rabiate und ignorante Israelunterstützung dieser Kreise, die wahllos und übereifrig alles angreifen, was nur im entferntesten als antiisraelisch ausgelegt werden kann? Ich weiss es nicht, doch diese Frage lässt mich (aber auch andere Juden) nicht los.
Würde sich mein Verdacht bestätigen – ja dann, liebe Fundis und Evangelikale, dann lieber ohne euch. Unser jüdischer Vorfahre Jesus, als guter Mensch und Rabbi beschrieben, für Liebe und gegen Hass predigend, könnte sich darüber im Grab umdrehen. In diesem Zusammenhang muss daran erinnert werden, dass die Grundlage für den jüdischen Staat Israel nicht die Bibel, sondern der politische Zionismus eines Theodor Herzl ist. Israel wurde von prinzipiell säkularen Pionieren aufgebaut, nicht von gottesgläubigen Juden, die ihn teilweise noch heute ablehnen, ja bekämpfen.
Eiferertum ist Zeitverschwendung
Verschiedentlich habe ich einigen unter euch geschrieben, eure Pro-Israel-Tätigkeit den heutigen politischen Gegebenheiten anzupassen. Einander Briefe zu schreiben und damit zu prallen, wie man diesem oder jenem Redaktor eingeheizt habe, ist Zeitverschwendung und fällt jenen in den Rücken, die der lobenswerten Absicht sind, Israel sei als demokratischer Staat mit einem humanistischen Lebensstil zu stützen und zu verteidigen.
Ehud Barak hatte recht, als er sagte, Israel sei eine Villa im Dschungel. Mehr denn je entspricht das den Tatsachen. Ein Blick über die Staatsgrenzen genügt, um das zu bestätigen. Nicht nur das, sondern jegliche Hoffnung auf eine in absehbarer Zeit erfolgende Änderung in der arabischen Welt ist äusserst zweifelhaft. Baraks Aussage gilt vor allem in diesem Kontext.
Rassismus muss auch in Israel kritisiert werden
Wir leben gut in Israel, sind stolz auf seine Leistungen, beobachten aber kritisch Regierung und Mächtige im Lande. Es gibt noch viel zu tun und noch mehr zu ändern oder zu verbessern. Und im grossen Ganzen tun die Medien ihren Job - zu beobachten und Licht auf Fragwürdiges werfen - mit Erfolg und Wirkung. Israel ist eine äusserst lebendige Demokratie und vieles wird hinterfragt, so wie es in einer wirklichen Demokratie sein muss.
In den vergangenen Jahren hat sich leider in gewissen Kreisen ein Hass entwickelt, ein Rassismus gegen alles Fremde, wie Araber und Andersgläubige. Ein israelischer Faschismus, um es ehrlich zusagen. Das war nicht immer so. Dieser Zustand muss wieder enden und darf keinesfalls aus dem Ausland unterstützt werden. Phobien haben keinen Platz in der menschlichen Gesellschaft. Verallgemeinert darf nicht werden. Der Vergleich mit der arabisch-palästinensischen Welt ist unstatthaft, denn er bringt uns Israelis auf den niedrigsten gemeinsamen Nenner mit unseren Feinden.
Geht unters Volk
Diese zu bekämpfen, darf nicht auf hirnlosen Reflexen beruhen, nicht auf Hysterie, sondern muss sich konzentreieren auf das Erhalten eines Charakters von Israel, auf den wir stolz sein können. So stolz wie auf Israels Erfolge in Technologien, Wirtschaft und Verteidigung sowie die seinen Feinden diametral entgegengesetzten menschlichen Werte.
Geht auf die Strasse, meine Freunde, geht unters Volk und führt die Diskussion dort, wo sie ankommen muss. Das Israel-Zelt bei der Pestalozziwiese an der Zürcher Bahnhofstrasse ist das Vorbild - wenn auch riskanter, als Briefe zu schreiben. Doch es gibt noch viele andere Möglichkeiten das Israel-Anliegen an die Öffentlichkeit zu bringen. Das, statt schon Überzeugte zu überzeugen – ein Leerlauf und eine völlig und ausschliesslich selbstbefriedigende Zeitverschwendung.
Mit lieben Grüssen, Euer Paul Uri Russak
(ehem. Co-Präsident des Schweizerischen Zionistenverbandes und Präsident von ARZA Schweiz, dem politischen Arm der weltweiten jüdischen Reformbewegung)

Ist zwar schon älter der Bericht aber auch aktueller den je. Quelle= https://www.journal21.ch/fragwuerdige-israelfreunde
 
Kluger Autor. Lesen wir mal einen neueren Artikel.
https://www.journal21.ch/narrativ-versus-fakten


Im Diskurs um die ungelöste Palästinafrage wird zunehmend mit sogenannten Narrativen operiert, bei denen Fakten unterschlagen oder verdreht werden können. Unser in Israel lebender Autor beklagt diese Tendenz unter den Palästinensern.
In den vergangenen Jahren und Jahrzehnten hat sich im Diskurs zum Thema Palästinenser der Ausdruck „Narrativ“ zu einem Modewort entwickelt. Unter dem Wort Narrativ ist gemäss Hans-Jürgen Pandels „Handbuch der Methoden im Geschichtsunterricht“, historisches Erzählen (lateinisch narratio) zu verstehen. Bei einer Narration, so Pandels, werden mindestens zwei Ereignisse, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten stattgefunden haben, sprachlich miteinander verbunden. Die Narration ist eine anschauliche Schilderung zeitlicher Ereignisfolgen.

Narrativ und Wunschdenken


So entsteht ein Sinnzusammenhang bzw. eine sinnvolle Einheit dieser zeitdifferenten Ereignisse. Der Verfasser, der nicht zwingend studierter Historiker sein muss, wählt selbst Anfangs- und Endpunkte seiner Narration aus, da Geschichte ein fortlaufender Prozess ist, was bedeutet, dass sich die Verhältnisse ständig verändern. Wichtig ist, dass eine Narration immer auf Quellen basiert. Die Darstellung muss somit triftig und plausibel sein. In anderen Worten, letztere muss historisch belegbar sein. Form und Handlungsträger dürfen fiktiv sein. Sie wirken somit repräsentativ für bestimmte Ereignisse.
Bei den meisten geschichtswissenschaftlichen Texten handelt es sich um Narrationen, ausgenommen sind geschichtstheoretische und geschichtsphilosophische Texte. Das Ziel bei der Auseinandersetzung mit einer Narration im Geschichtsunterricht besteht darin, die narrative Kompetenz zu bilden. Folglich wird das Geschichtsbewusstsein aktiv, erfahrbar und motivierend gefördert.
Mit anderen Worten: mit einem Narrativ kann sehr vieles beeinflusst werden. Narrative können einer politischen Ideologie angepasst und zur Förderung von politischem und religiösem Hass missbraucht werden. Narrative sind heute sehr oft zu einem Mittel verkommen, das Wahrheit mehr denn je einem Wunschdenken weichen lässt. Fakten und Belegbarkeit werden unterschlagen und haben aufgehört, in einem Narrativ eine wesentliche Rolle zu spielen.

Geglaubtes wird zur Tatsache


So werden Fakten ideologischen Vorurteilen angepasst, Lügen werden als die Wahrheit eines spezifischen Narrativs verkauft. Kurz, zu klaren belegten Fakten bestehen trotz allen Bemühungen neutraler Kreise verschiedene Narrative, deren Aussagen sich oft gegenseitig ausschliessen. Geschichte mutiert zum Glauben, geglaubt wird, was in individuelle Ansichten und Vorurteile passt. Fakten sind nicht nur zur Nebensache geworden, sie werden ignoriert oder oft ohne Gegendarstellung trotzig abgelehnt. Geglaubtes wird zur Tatsache erhoben, oft auch von religiösen und politischen Führern zum alleingültigen Dogma ernannt.
Beispiele gibt es in der menschlichen Geschichte genügend, doch sollte uns vor allem der faktenfreie Einfluss heutiger Narrative interessieren. Auf Grund gefälschter Narrative brechen Kriege aus, werden Menschenrechte verletzt, ja massiv Völkermorde begangen. Das Phänomen der Vorliebe für ausgesuchte Narrative und dem Ignorieren von Tatsachen ist besonders markant im Zusammenhang mit dem historischen Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern. Mit drei Beispielen soll der fatale Clash zwischen belegten Fakten und unbelegten, ja erfundenen Narrativen unterstrichen werden:

Die ersten Palästinenser


Mein in Russland geborener und inzwischen verstorbener Schwiegervater war Palästinenser. Am 31. Mai 1926 wurde ihm vom damaligen britischen Hohen Kommissionär Palästinas die palästinensische Bürgerrechtsurkunde verliehen. Er arbeitete wie heute viele andere Palästinenser im Strassenbau. Er war Strassenarbeiter, und ich habe noch Dokumente, die zeigen, wie er mithalf, die heute bekannte Allenbystrasse in Tel Aviv zu errichten. Allerdings war er als palästinensischer Bürger nicht Araber, sondern Jude. So war es in jener Zeit, der Zeit des britischen Mandates für Palästina, das das türkische Sultanat oder Kalifat ablöste, in dem es auch noch keinen anerkannten Staat Palästina gab.

Die heutigen sich Palästinenser nennenden Einwohner waren damals noch Araber, Südsyrer und ähnliches – vor allem jedoch Araber. Ihre Familien im heutigen Staat Israel haben noch heute Familienmitglieder in den heutigen arabischen Staaten. Nur mein Schwiegervater und seine Arbeitskollegen waren damals Palästinenser, es war eine Bezeichnung vor allem für Juden. Diese ersten modernen Palästinenser europäischen Ursprungs übernahmen vollumfänglich Verantwortung für ihr Schicksal und für ihre eigene Zukunft.


„Alternative Narrative“ zur Judenverfolgung


Kaum ein geschichtliches Ereignis ist für Fachleute und Laienpublikum so extensiv und eindeutig belegt wie die Geschichte der Vernichtung von sechs Millionen Juden durch die deutschen Nationalsozialisten und ihre Sympathisanten. Angefangen mit Hitlers Hassfantasien in seinem Buch „Mein Kampf“, weitergeführt in der Nazizeitschrift „Der Stürmer“ Julius Streichers, der Kristallnacht vom 8. November 1938, in den Protokollen der Wannseekonferenz, der Opferbuchhaltung des Vernichtungslagers Auschwitz und anderer KZ, die fotografischen, schriftlichen und mündlich festgehaltenen Dokumente über die deutschen Einsatztruppen im Osten Europas, der hinterlassenen Vergasungs- und Kremationsanlagen und den unzähligen von alliierten Befreiern vorgefundenen und fotografisch festgehaltenen Leichenhaufen.
Das in den letzten paar Jahren kreierte Narrativ des Bezweifelns oder gar Abstreitens nazistischer Judenverfolgung und Judenvernichtung (die Massenmorde an nichtjüdischen Menschen dürfen darüber nicht vergessen werden) sind trotz eindeutigster und nicht zu bezweifelnder Beweislage eine der Folgen solcher „alternativer Narrative“. Genauso das Wiedererwachen des alten Judenhasses, der heute einen neuen Namen, nämlich „Israelkritik“, trägt. Früher waren Juden als Einzelpersonen Ziel rassistischer Judenhasser, heute ist es deren Staat als Kollektivobjekt.


„Al-Aksa ist in Gefahr!“


In Israel gibt es einen Vertreter der alten muslimischen Bruderschaft mit Namen Scheich Ra’ed Salah. Früher war er Bürgermeister der grössten islamischen Stadt Israels, Umm El-Fahm. Er soll sogar ein sehr guter Bürgermeister gewesen sein, der den städtischen Beamten ihr Salär immer pünktlich ausgezahlt haben soll, wie mir einer seiner Jünger erklärte. Dann, nach drei Jahren, fand der Scheich Religion – oder Religion fand ihn – und er wurde zum Leithammel des islamistischen Fundamentalismus in Israel, Kopf der dortigen Muslimbruderschaft. Mit lauten Hetzkampagnen führt er seit Jahren eine alte, fast hundertjährige Islamistentradition fort, die in den zwanziger Jahren vom damaligen Grossmufti Jerusalems Mohammed Amin al-Husseini eingeführt worden war: „Al-Aksa ist in Gefahr“.

Das schreit er fast täglich in hysterischen Versammlungen in den Medien und wiegelt so, zusammen mit dem palästinischen Ministerpräsidenten Mahmud Abbas (dessen Amtszeit längst abgelaufen ist) die Muslime der Westbank zum Judenhass auf. Das Resultat sind die Messerangriffe auf israelische Zivilisten, darunter Babies und alte Leute. Zurzeit sitzt der Scheich allerdings eine mehrere Monate dauernde Haftstrafe ab.

Um was geht es hier? Al-Aksa ist die kleinere Moschee auf dem Tempelberg, steht neben dem etwas älteren Felsendom, beide vom Kalifen Omar im achten Jahrhundert erbaut. Das sind in extremer Kürze die historischen Fakten. Al-Aksa gilt als drittwichtigster heiliger Ort des Islam. Für Juden steht die Moschee auf Jerusalems Tempelberg, die Klagemauer ist Teil davon. Einen Exklusivitätsanspruch gibt es deswegen nicht, auch wenn es eine kleine Zahl israelischer Spinner gibt, die den alten Tempel wieder erbauen möchten. Diese Idee wird allerdings von der erdrückenden Mehrheit der jüdischen Israelis abgelehnt. So wie es auch in christlichen Gotteshäusern und heiligen Orten der Fall ist, ist nach jüdischer Ansicht jeder auf dem Tempelberg willkommen, unabhängig von seiner persönlichen Religion. Die islamistischen Al-Aksa-Wächter und andere fanatische Muslime sind anderer Meinung und anerkennen nur eigene muslimische Rechte auf diesen Ort. (Wir sollten in diesem Zusammenhang nicht vergessen, dass der Besuch Mekkas durch „Ungläubige“ seit jeher unter Todesstrafe steht).


Angst vor kritischen Stellungnahmen


Die Behauptung „al-Aksa ist in Gefahr“ hat mit der Realität nichts zu tun und ist allein Ausdruck des inhärenten Juden- und Fremdenhasses islamistischer Kreise. „Al-Aksa ist in Gefahr“ ist eine der zahlreichen palästinensischen Verleumdungsaktionen gegen Israel. Die palästinensische Führung bedient sich ihrer, da sie weiss, dass Israel weder militärisch noch diplomatisch zu besiegen ist. Daher wird eine alte Grundhaltung eines ihrer bisherigen Führer auf die Spitze getrieben, die der fast schon genial zu nennenden Verleumdung anderer – einer Tradition aus der Schatzkammer des Jerusalemer Muftis Amin al-Husseini ab den zwanziger Jahren.

Muslime haben häufig Angst, bei Problemen dieser Art (zum Beispiel den palästinensischen Messermorden an Juden, die in gewissen Kreisen der muslimischen Welt gefeierten Terroranschläge in westlichen Ländern, aber auch politischen Streitereien in den eigenen Reihen) Stellung zu beziehen. Das könnte für sie tödlich sein. Doch die wachsende Indoktrination zum Hass auf Juden in palästinensischen Schulen und Moscheen lässt in absehbarer Zeit nicht auf eine Änderung dieser verfahrenen Situation hoffen. Sie sind Narrative, die nicht stimmen und einzig und allein der Förderung des Hasses dienen. Ich zitiere nochmals die von Hans-Jürgen Pandel eingangs gemachte Feststellung: „Narrative können einer politischen Ideologie angepasst und zur Förderung politischen und religiösen Hasses missbraucht werden.“

Eine Alternative dazu gibt es: ehrlichen und nachhaltigen Frieden mit Israel. Das würde israelischen Scharfmachern – auch die gibt es – den Wind aus den Segeln nehmen, denn es kann nicht erstaunen, dass die palästinenserkritische Einstellung einer wachsender Zahl von jüdischen Israelis das Resultat tiefer Enttäuschung über die Politik der palästinensischen Führung ist. Das gilt auch für die jetzige israelische Regierung unter Netanyahu, die sehr nationalistisch geworden ist. Auch dies ist mit ein Resultat enttäuschter Wähler mit den jahrzehntelangen israelisch-palästinensischen „Friedensverhandlungen“, deren vielversprechender Abschluss wiederholt im allerletzten Moment von palästinensischen Führern zurückgewiesen worden ist.


Die Regierung, die sie verdienen


Heute muss man leider sagen, dass die Palästinenser – aber auch die Israeli – die israelische Regierung haben, die sie verdienen. Rechtslastig und (verständlicherweise) überaus sicherheitsbetont. Für letzteres gibt es gute Gründe, wie Vergangenheit und Gegenwart beweisen. Doch noch immer sind Hundertausende Israelis friedensbereit. Das drückt sich immer wieder in den vielen Friedensdemonstrationen aus. Entsprechendes ist in der gesamten arabischen und muslimischen Welt nicht zu finden. Zurzeit sind friedensbereite und islamkritische Muslime fast ausschliesslich in den freien westlichen Gesellschaft zu vernehmen, wo sie weniger bedroht leben.
 
Kluger Autor. Lesen wir mal einen neueren Artikel.
https://www.journal21.ch/narrativ-versus-fakten


Im Diskurs um die ungelöste Palästinafrage wird zunehmend mit sogenannten Narrativen operiert, bei denen Fakten unterschlagen oder verdreht werden können. Unser in Israel lebender Autor beklagt diese Tendenz unter den Palästinensern.
In den vergangenen Jahren und Jahrzehnten hat sich im Diskurs zum Thema Palästinenser der Ausdruck „Narrativ“ zu einem Modewort entwickelt. Unter dem Wort Narrativ ist gemäss Hans-Jürgen Pandels „Handbuch der Methoden im Geschichtsunterricht“, historisches Erzählen (lateinisch narratio) zu verstehen. Bei einer Narration, so Pandels, werden mindestens zwei Ereignisse, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten stattgefunden haben, sprachlich miteinander verbunden. Die Narration ist eine anschauliche Schilderung zeitlicher Ereignisfolgen.

Narrativ und Wunschdenken


So entsteht ein Sinnzusammenhang bzw. eine sinnvolle Einheit dieser zeitdifferenten Ereignisse. Der Verfasser, der nicht zwingend studierter Historiker sein muss, wählt selbst Anfangs- und Endpunkte seiner Narration aus, da Geschichte ein fortlaufender Prozess ist, was bedeutet, dass sich die Verhältnisse ständig verändern. Wichtig ist, dass eine Narration immer auf Quellen basiert. Die Darstellung muss somit triftig und plausibel sein. In anderen Worten, letztere muss historisch belegbar sein. Form und Handlungsträger dürfen fiktiv sein. Sie wirken somit repräsentativ für bestimmte Ereignisse.
Bei den meisten geschichtswissenschaftlichen Texten handelt es sich um Narrationen, ausgenommen sind geschichtstheoretische und geschichtsphilosophische Texte. Das Ziel bei der Auseinandersetzung mit einer Narration im Geschichtsunterricht besteht darin, die narrative Kompetenz zu bilden. Folglich wird das Geschichtsbewusstsein aktiv, erfahrbar und motivierend gefördert.
Mit anderen Worten: mit einem Narrativ kann sehr vieles beeinflusst werden. Narrative können einer politischen Ideologie angepasst und zur Förderung von politischem und religiösem Hass missbraucht werden. Narrative sind heute sehr oft zu einem Mittel verkommen, das Wahrheit mehr denn je einem Wunschdenken weichen lässt. Fakten und Belegbarkeit werden unterschlagen und haben aufgehört, in einem Narrativ eine wesentliche Rolle zu spielen.

Geglaubtes wird zur Tatsache


So werden Fakten ideologischen Vorurteilen angepasst, Lügen werden als die Wahrheit eines spezifischen Narrativs verkauft. Kurz, zu klaren belegten Fakten bestehen trotz allen Bemühungen neutraler Kreise verschiedene Narrative, deren Aussagen sich oft gegenseitig ausschliessen. Geschichte mutiert zum Glauben, geglaubt wird, was in individuelle Ansichten und Vorurteile passt. Fakten sind nicht nur zur Nebensache geworden, sie werden ignoriert oder oft ohne Gegendarstellung trotzig abgelehnt. Geglaubtes wird zur Tatsache erhoben, oft auch von religiösen und politischen Führern zum alleingültigen Dogma ernannt.
Beispiele gibt es in der menschlichen Geschichte genügend, doch sollte uns vor allem der faktenfreie Einfluss heutiger Narrative interessieren. Auf Grund gefälschter Narrative brechen Kriege aus, werden Menschenrechte verletzt, ja massiv Völkermorde begangen. Das Phänomen der Vorliebe für ausgesuchte Narrative und dem Ignorieren von Tatsachen ist besonders markant im Zusammenhang mit dem historischen Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern. Mit drei Beispielen soll der fatale Clash zwischen belegten Fakten und unbelegten, ja erfundenen Narrativen unterstrichen werden:

Die ersten Palästinenser


Mein in Russland geborener und inzwischen verstorbener Schwiegervater war Palästinenser. Am 31. Mai 1926 wurde ihm vom damaligen britischen Hohen Kommissionär Palästinas die palästinensische Bürgerrechtsurkunde verliehen. Er arbeitete wie heute viele andere Palästinenser im Strassenbau. Er war Strassenarbeiter, und ich habe noch Dokumente, die zeigen, wie er mithalf, die heute bekannte Allenbystrasse in Tel Aviv zu errichten. Allerdings war er als palästinensischer Bürger nicht Araber, sondern Jude. So war es in jener Zeit, der Zeit des britischen Mandates für Palästina, das das türkische Sultanat oder Kalifat ablöste, in dem es auch noch keinen anerkannten Staat Palästina gab.

Die heutigen sich Palästinenser nennenden Einwohner waren damals noch Araber, Südsyrer und ähnliches – vor allem jedoch Araber. Ihre Familien im heutigen Staat Israel haben noch heute Familienmitglieder in den heutigen arabischen Staaten. Nur mein Schwiegervater und seine Arbeitskollegen waren damals Palästinenser, es war eine Bezeichnung vor allem für Juden. Diese ersten modernen Palästinenser europäischen Ursprungs übernahmen vollumfänglich Verantwortung für ihr Schicksal und für ihre eigene Zukunft.


„Alternative Narrative“ zur Judenverfolgung


Kaum ein geschichtliches Ereignis ist für Fachleute und Laienpublikum so extensiv und eindeutig belegt wie die Geschichte der Vernichtung von sechs Millionen Juden durch die deutschen Nationalsozialisten und ihre Sympathisanten. Angefangen mit Hitlers Hassfantasien in seinem Buch „Mein Kampf“, weitergeführt in der Nazizeitschrift „Der Stürmer“ Julius Streichers, der Kristallnacht vom 8. November 1938, in den Protokollen der Wannseekonferenz, der Opferbuchhaltung des Vernichtungslagers Auschwitz und anderer KZ, die fotografischen, schriftlichen und mündlich festgehaltenen Dokumente über die deutschen Einsatztruppen im Osten Europas, der hinterlassenen Vergasungs- und Kremationsanlagen und den unzähligen von alliierten Befreiern vorgefundenen und fotografisch festgehaltenen Leichenhaufen.
Das in den letzten paar Jahren kreierte Narrativ des Bezweifelns oder gar Abstreitens nazistischer Judenverfolgung und Judenvernichtung (die Massenmorde an nichtjüdischen Menschen dürfen darüber nicht vergessen werden) sind trotz eindeutigster und nicht zu bezweifelnder Beweislage eine der Folgen solcher „alternativer Narrative“. Genauso das Wiedererwachen des alten Judenhasses, der heute einen neuen Namen, nämlich „Israelkritik“, trägt. Früher waren Juden als Einzelpersonen Ziel rassistischer Judenhasser, heute ist es deren Staat als Kollektivobjekt.


„Al-Aksa ist in Gefahr!“


In Israel gibt es einen Vertreter der alten muslimischen Bruderschaft mit Namen Scheich Ra’ed Salah. Früher war er Bürgermeister der grössten islamischen Stadt Israels, Umm El-Fahm. Er soll sogar ein sehr guter Bürgermeister gewesen sein, der den städtischen Beamten ihr Salär immer pünktlich ausgezahlt haben soll, wie mir einer seiner Jünger erklärte. Dann, nach drei Jahren, fand der Scheich Religion – oder Religion fand ihn – und er wurde zum Leithammel des islamistischen Fundamentalismus in Israel, Kopf der dortigen Muslimbruderschaft. Mit lauten Hetzkampagnen führt er seit Jahren eine alte, fast hundertjährige Islamistentradition fort, die in den zwanziger Jahren vom damaligen Grossmufti Jerusalems Mohammed Amin al-Husseini eingeführt worden war: „Al-Aksa ist in Gefahr“.

Das schreit er fast täglich in hysterischen Versammlungen in den Medien und wiegelt so, zusammen mit dem palästinischen Ministerpräsidenten Mahmud Abbas (dessen Amtszeit längst abgelaufen ist) die Muslime der Westbank zum Judenhass auf. Das Resultat sind die Messerangriffe auf israelische Zivilisten, darunter Babies und alte Leute. Zurzeit sitzt der Scheich allerdings eine mehrere Monate dauernde Haftstrafe ab.

Um was geht es hier? Al-Aksa ist die kleinere Moschee auf dem Tempelberg, steht neben dem etwas älteren Felsendom, beide vom Kalifen Omar im achten Jahrhundert erbaut. Das sind in extremer Kürze die historischen Fakten. Al-Aksa gilt als drittwichtigster heiliger Ort des Islam. Für Juden steht die Moschee auf Jerusalems Tempelberg, die Klagemauer ist Teil davon. Einen Exklusivitätsanspruch gibt es deswegen nicht, auch wenn es eine kleine Zahl israelischer Spinner gibt, die den alten Tempel wieder erbauen möchten. Diese Idee wird allerdings von der erdrückenden Mehrheit der jüdischen Israelis abgelehnt. So wie es auch in christlichen Gotteshäusern und heiligen Orten der Fall ist, ist nach jüdischer Ansicht jeder auf dem Tempelberg willkommen, unabhängig von seiner persönlichen Religion. Die islamistischen Al-Aksa-Wächter und andere fanatische Muslime sind anderer Meinung und anerkennen nur eigene muslimische Rechte auf diesen Ort. (Wir sollten in diesem Zusammenhang nicht vergessen, dass der Besuch Mekkas durch „Ungläubige“ seit jeher unter Todesstrafe steht).


Angst vor kritischen Stellungnahmen


Die Behauptung „al-Aksa ist in Gefahr“ hat mit der Realität nichts zu tun und ist allein Ausdruck des inhärenten Juden- und Fremdenhasses islamistischer Kreise. „Al-Aksa ist in Gefahr“ ist eine der zahlreichen palästinensischen Verleumdungsaktionen gegen Israel. Die palästinensische Führung bedient sich ihrer, da sie weiss, dass Israel weder militärisch noch diplomatisch zu besiegen ist. Daher wird eine alte Grundhaltung eines ihrer bisherigen Führer auf die Spitze getrieben, die der fast schon genial zu nennenden Verleumdung anderer – einer Tradition aus der Schatzkammer des Jerusalemer Muftis Amin al-Husseini ab den zwanziger Jahren.

Muslime haben häufig Angst, bei Problemen dieser Art (zum Beispiel den palästinensischen Messermorden an Juden, die in gewissen Kreisen der muslimischen Welt gefeierten Terroranschläge in westlichen Ländern, aber auch politischen Streitereien in den eigenen Reihen) Stellung zu beziehen. Das könnte für sie tödlich sein. Doch die wachsende Indoktrination zum Hass auf Juden in palästinensischen Schulen und Moscheen lässt in absehbarer Zeit nicht auf eine Änderung dieser verfahrenen Situation hoffen. Sie sind Narrative, die nicht stimmen und einzig und allein der Förderung des Hasses dienen. Ich zitiere nochmals die von Hans-Jürgen Pandel eingangs gemachte Feststellung: „Narrative können einer politischen Ideologie angepasst und zur Förderung politischen und religiösen Hasses missbraucht werden.“

Eine Alternative dazu gibt es: ehrlichen und nachhaltigen Frieden mit Israel. Das würde israelischen Scharfmachern – auch die gibt es – den Wind aus den Segeln nehmen, denn es kann nicht erstaunen, dass die palästinenserkritische Einstellung einer wachsender Zahl von jüdischen Israelis das Resultat tiefer Enttäuschung über die Politik der palästinensischen Führung ist. Das gilt auch für die jetzige israelische Regierung unter Netanyahu, die sehr nationalistisch geworden ist. Auch dies ist mit ein Resultat enttäuschter Wähler mit den jahrzehntelangen israelisch-palästinensischen „Friedensverhandlungen“, deren vielversprechender Abschluss wiederholt im allerletzten Moment von palästinensischen Führern zurückgewiesen worden ist.


Die Regierung, die sie verdienen


Heute muss man leider sagen, dass die Palästinenser – aber auch die Israeli – die israelische Regierung haben, die sie verdienen. Rechtslastig und (verständlicherweise) überaus sicherheitsbetont. Für letzteres gibt es gute Gründe, wie Vergangenheit und Gegenwart beweisen. Doch noch immer sind Hundertausende Israelis friedensbereit. Das drückt sich immer wieder in den vielen Friedensdemonstrationen aus. Entsprechendes ist in der gesamten arabischen und muslimischen Welt nicht zu finden. Zurzeit sind friedensbereite und islamkritische Muslime fast ausschliesslich in den freien westlichen Gesellschaft zu vernehmen, wo sie weniger bedroht leben.


Macht euch über ihre primitive Vorgehensweise und billigen Quellen selbst ein Bild :lol:


https://www.journal21.ch/impressum
 
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