Noch ist China keine Supermacht, aber das wird in einigen Jahrzehnten natürlich anders aussehen.
Zu seinen Spitzenzeiten war mehr als die Hälfte der weltweiten Produktion chinesisch, und es gibt geung Grund zu der Annahme, dass Mitte dieses Jahrhundert ein ähnlicher Wert erreicht wird.
Jedoch wird China aus geografischen und politischen Gründen nie ein neues USA werden.
Denn im Osten liegen Japan und der Pazifik, im Norden befindet sich Tundra und Russland, während im Westen und Süden der Himalaya, Dschungel und Indien liegen. Deswegen konnte China seine Macht nie wirklich nach außen projezieren. Anders als die USA, die sich gleichmäßig von Küste zu Küste erstrecken und bildlich gesprochen 'freien Blick' auf Europa, Afrika, und Fernostasien haben, und mit überhaupt keinen lokalen Konkurenzmächten zu kämpfen haben (zumindest solange nicht, bis sich Mexiko entwickelt).
Deswegen wird China denke ich nie eine so total global agierende Macht werden wie die USA, deren Außenpolitik im Prinzip zwangsläufig komplett auf anderen Kontinenten stattfindet, auch wenn sie eine größere Wirtschaftsproduktion haben. Mao selbst war gegen Imperialismus.
Dazu kommt, dass das chinesische Gebiet auch immer ein sehr uneiniges Gebiet war, und ein Szenario von einem zerfallenden chinesischen Staat sicher nicht unrealitsisch ist. Es könnte aus den gleichen Gründen passieren, aus dem Jugoslawien zerfallen ist, wo das BIP in Slowenien vielfach höher war als das in Kosovo. In China sieht es ganz ähnlich mit den chinesischen Küstenregionen und dem Landesinneren aus.