ich finde es scheisse wie die schweizer medien jetz über ihn ablassen:
hier der beitrag aus 20min
Der Schweizer Fussballverband (SFV) steckt bis zu 175'000 Franken in die fussballerische Ausbildung junger Doppelbürger. Sehr zur Freude der anderen National-Mannschaften
Ivan Rakitic spielt künftig für die kroatische Nationalmannschaft. (Bild: Keystone)
«Ich bin Kroate, meine Familie ist kroatisch. Zu Hause sprechen wir kroatisch und meine drei Fussballvorbilder sind Kroaten», sagt Ivan Rakitic und sein Entscheid, künftig für die kroatische Nationalmannschaft zu spielen, erscheint logisch. Aber nicht sehr loyal.
Teure Ausbildung, kein Profit
Gar nicht amüsiert über Rakitic’ Absage an den Schweizer Fussball und insbesondere an die Schweizer Nationalmannschaft ist man beim SFV. Man sei enttäuscht, dass Rakitic nicht für die Schweiz spiele, mit Geld habe man seinen Entscheid aber nicht beeinflussen wollen. Dies ist wirtschaftlich nicht unbedingt sinnvoll, die Ausbildung eines Spielers kostet den SFV über sieben Jahre 25 000 Franken jährlich. Dazu kommen die Subventionen, die die Jugendabteilungen der Clubs vom SFV erhalten.
Unbestechlich
Da wäre es kein Beinbruch, einem Spieler noch einmal die gleiche Summe für einen Verbleib in der Schweizer Nationalmannschaft anzubieten. «Das ist ausgeschlossen», sagt SVF-Sprecher Pierre Benoit: «Diese Möglichkeit ziehen wir aus moralischen Gründen nicht in Betracht. Wir investieren lieber in die Ausbildung des Nachwuchses.» Ausserdem sei es in den meisten Fällen nicht nötig, zusätzliche Anreize zu schaffen, die meisten Doppelbürger entschieden sich für die Schweizer Nationalmannschaft, sagt Benoit.
Eine Million für die anderen
Längst aber nicht alle. Roberto Di Matteo, Zdravko Kuzmanovic und Mladen Petric sind Doppelbürger, die sich nach einer durch den SFV finanzierten Ausbildung für eine fremde Nationalmannschaft entschieden haben. Auch Aleksandar Mitreski hat in der Schweiz spielen gelernt und spielt heute für die mazedonische Nationalmannschaft. Letzterer hat zwar nie einen Schweizer Pass besessen, ist aber ein weiteres Beispiel dafür, wie der SFV anderen Nationalmannschaften die Ausbildung der Spieler bezahlt. Konservativ geschätzt hat der SFV mit Di Matteo, Kuzmanovic, Petric und Rakitic mit einer Million Franken fremde Nationalmannschaften alimentiert.
«Für uns sind diese Fälle unter dem Strich natürlich ein Verlustgeschäft und ärgerlich. Das Doppelbürger-Reglement der Fifa gereicht grösseren Verbänden wie Frankreich, Holland oder Kroatien zum Vorteil, weil sie die attraktiveren Nationalmannschaften stellen», sagt Benoit.
Für Frankreich ideal
Fifa-Sprecher Andreas Herren widerspricht dem unterschwelligen Vorwurf Benoits, dass die Fifa grosse Verbände in der Doppelbürger-Frage bevorzuge. «Die Regelung lässt den Spielern mit doppelter Staatsbürgerschaft die Freiheit, sich für eine Nationalmannschaft zu entscheiden. In Frankreich beispielsweise spielten viele Talente aus afrikanischen Ländern, die nie mehr für ihr Herkunftsland spielen konnten, nachdem sie einen Einsatz in einer französischen Jugendauswahl bestritten hatten», sagt Herren. Sollten diese Spieler keine Chance auf ein Aufgebot in der französischen Nationalmannschaft sehen, müssten sie nicht für eine Entscheidung büssen, die sie im Alter von 16 oder 17 Jahren gefällt haben.
Der Nächste geht bestimmt
Der SVF wird wohl in Bälde wieder seine Felle davon schwimmen sehen. Der Nächste, der eine Entscheidung treffen muss, ist der 20-jährige Scott Sutter von GC. Den englisch-schweizerische Doppelbürger zieht es nach eigenen Angaben eher Richtung England. Und mit ihm gegen eine Viertelmillion Franken an Ausbildungskosten des SFV.