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Als Hans-Dietrich Genscher in Kooperation mit dem Vatikan bei den EU-Partnern für die Anerkennung Kroatiens warb, warnte der damalige UN-Generalsekretär Butros-Gali den FDP-Politiker brieflich vor der Anerkennung des Landes ohne vorherige Klärung des Status der ethnischen Minderheiten im Lande. Hintergrund waren die damals 50 Jahre zurückliegenden Ereignisse, die in diesem Buch dokumentiert sind: Die systematische Ausrottung von bis zu 800.000 Serben, Juden und Roma durch das von Hitler-Deutschland und dem Vatikan unterstützte Ustascha-Regime in Kroatien.
Die hier ausgebreiteten Dokumente - Zeugenaussagen, Fotos, Tagebucheintragungen, Briefe - belegen die enge Verwicklung des Vatikan und der Deutschen in die Geschehnisse. Die Systematik, die Begründung, die Anordnung und die tatsächliche Durchführung von Massenhinrichtungen sind ebenso belegt wie die Methoden im einzelnen: Gewehr, Beil, Giftgas, Verhungernlassen, Holzhammer. Obwohl in dem Buch äußerst nüchtern und präzise belegt und argumentiert und nicht auf 'Effekte' spekuliert wird, ist das ausgebreitete Material manchmal so erschütternd, daß es schwierig wird weiterzulesen. Interessant am Rande: Vieles, was heute hinsichtlich der Serben bloße Anschuldigung bleibt (man denke an das kriegsauslösende 'Massaker' in Racak oder das vermeintliche KZ in Trnopolje) oder auf fragwürdigen Belegen fußt (so müht sich das Tribunal in Den Haag bislang vergeblich, nachzuweisen, daß Milosevic die Verbrechen von Paramilitärs zuzuschreiben sind), ist in diesem Buch für Ustascha-Kroatien bestens belegt. Ist da eine 'ausgleichende Geschichtsschreibung' am Werke? Etwa nach der Art des Herrn Schröder, der sich 1999 zu der Behauptung verstieg, Deutschland könne im Kosovo mit dem Kriegseinsatz etwas von dem 'wiedergutmachen', was es unter Adolf Hitler verbrochen hatte?
lese mein kleiner padawan![]()
Dedijer hätte vielleicht seine erste Ausgabe lesen sollen, wo er von 200.000 Opfern in Jasenovac ausgegangen ist.