Am Anfang war Erziehung
Es ist schon so, dass bestimmte Formen von Erziehung kindern unmöglich machen, Empathie zu entwickeln, oder ein stabiles Selbstbild. In diesen Fällen ist es eher UMGEKEHRT so, dass man es als Phänomen betrachtet, wenn Kinder aus solchen Elternhäusern NICHT zu Psychopathen oder suchtkrank werden- und meistens liegt das dann daran, dass es außerhalb der Familie eine zuverlässige Bezugsperson gegeben hat.
Natürlich gehen diese Fehlformen der Erziehung weit über "nur" Beziehungschaos der Eltern, mangelnde Aggressionskontrolle der Eltern, schwierige Lebensumstände etc hinaus, Kinder vertragen recht viel, wenn sie geliebt werden.
Ein anderer Punkt ist- und das hat nichts mit Trennung oder nicht zu tun- das oft solche Fälle (Amoklauf etc.) bei jungen Männern aus der oberen Mittelschicht auftreten, die zu einer Form von Gewaltlosigkeit erzogen werden, die äußerst ungesund ist- nämlich negative Gefühle zu unterdrücken, und nicht dort abzureagieren, wo niemand Schaden nimmt. In diesen Familien wird oft mit einem enormen psychischen Druck erzogen.
Und da finde ich schon bedenklich, dass der Vater etwas in der Art sagt, wie sein Sohn war nie aggressiv- das macht einen eher stutzig, denn ein normaler Junge (Mensch!) ist auch mal aggressiv. Nicht umsonst tritt diese Art von Verbrechen bei Kindern aus Chaosfamilien (bildungsarm, Unterschicht, Haue) eben nicht auf.