Das 74 Seiten umfassende
Memorandum ist zunächst eine Kritik aktueller ökonomischer und kultureller Entwicklungen des jugoslawischen Systems. Es wird dabei die zunehmende
Fragmentierung und Regionalisierung der Gesellschaft beklagt und auf mangelnde demokratische Strukturen hingewiesen.
Der Titoismus wird als "antiserbische Doktrin" angesehen, durch die die serbische Nation gezielt geschwächt worden ist, was die anderen Teilrepubliken dann zu ihren Gunsten ausgenutzt hätten. Das Memorandum forderte ein Ende der
„Diskriminierungen des serbischen Volkes“.
Neben der "wirtschaftlichen Diskriminierung Serbiens", beklagte man die
„Unterdrückung der Serben in Kroatien“ und sprach sogar von
„Völkermord an den Serben im Kosovo“. Der Begriff
Genozid bzw. Völkermord wurde damit als Kampfbegriff in den innerjugoslawischen Auseinandersetzungen eingeführt.
Mit der Behauptung, die
Kosovo-Albaner würden Völkermord an den Serben verüben, hatte die Akademie dieser Bevölkerungsgruppe die Hauptschuld an der von ihr festgestellten Misere Serbiens zugewiesen. Untermauert wurde die These mit historischen Argumenten, die weit in die Geschichte und lange vor die Gründung des ersten Jugoslawien im Jahr 1918 zurückreichten, mithin nichts mit der aktuellen Krise des sozialistischen Systems in Jugoslawien zu tun hatten.
Die Verfasser forderten abschließend die "
nationale und kulturelle Integrität des serbischen Volkes, unabhängig in welcher Republik oder Region sie leben" zu gewährleisten, ohne zu erklären, wie diese Forderung umzusetzen sei.