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Kärntner Slovenen drohen mit anklage

rake17 schrieb:
Triglav schrieb:
Schreiber schrieb:
Ist das ein wichtiges Thema dort? Ich hab durch die Brille der österreichischen Presse gesehen eher den Eindruck, dass Slowenien sich aus der Sache heraushält.

Wenn Haider und der Kärtner Heimatbund wieder gegen Slowenen hetzen und Zweischprachige Ortstafeln nicht zu lassen,die im Staatsvertrag Artikel 7 den Slowenen zu stehen ist natürlich die Empörung in Slowenien groß.

Klar versucht der Rest Österreichs das Thema klein wie möglich zu halten selbst bei denen stossen die Kärtner mit ihrer Volksdudelei auf unverständis

das Problem ist ja dass sich auch die Bevölkerung gegen diese zweisprachige Ortstafeln ist und nicht nur Haider, ich glaube die beste Lösung wäre einfach bei den Ortstafeln das Slowenische unten dazuschreiben, vllt mit ein bisschen kleineren Buchstaben als oben das österreichische

Warum sollten wir auf so einen Kompromiss eingehen,haben 1919 /1945 schon gebilligt das diese mehrheitlich von Slowenen bewohnten Gebiete bei Österreich verbleiben,mit der Zusicherung umfassenden Minderheitenschutz,beide male wurden die Kärnterslowenen enttäuscht,unterdrückt,ausgesiedelt,zwangsverdeutscht,ermordet und deportiert.Wie Minderheitenschutz funktioniert sollten diese sich Istrien als Beispiel nehmen :wink:
 
Ich bin kein Kärntner, und von mir aus könnten die Taferln gern dort stehen, aber ich finde, dass man auch die deutschkärntner Sicht nicht außer acht lassen sollte. Das slowenische Geschichtsbild ist da schon ein bisschen einseitig, zb gabs ja auch deutsche Sprachgebiete, die Slowenien nach dem ersten Weltkrieg zugesprochen wurden. Damals hat man zb in Marburg an der Drau kein Slowenisch gesprochen...
 
Schreiber schrieb:
Ich bin kein Kärntner, und von mir aus könnten die Taferln gern dort stehen, aber ich finde, dass man auch die deutschkärntner Sicht nicht außer acht lassen sollte. Das slowenische Geschichtsbild ist da schon ein bisschen einseitig, zb gabs ja auch deutsche Sprachgebiete, die Slowenien nach dem ersten Weltkrieg zugesprochen wurden. Damals hat man zb in Marburg an der Drau kein Slowenisch gesprochen...

Bist du ein Österreicher?
 
Schreiber schrieb:
Ich bin kein Kärntner, und von mir aus könnten die Taferln gern dort stehen, aber ich finde, dass man auch die deutschkärntner Sicht nicht außer acht lassen sollte. Das slowenische Geschichtsbild ist da schon ein bisschen einseitig, zb gabs ja auch deutsche Sprachgebiete, die Slowenien nach dem ersten Weltkrieg zugesprochen wurden. Damals hat man zb in Marburg an der Drau kein Slowenisch gesprochen...

Nein,das ist zum Teil richtig!

Maribor selbst,das stimmt war mehrheitlich von Deutschen bewohnt,wie so ziemlich alle größeren Städte in Slowenien,wie auch in Kärnten.Die Landbevökerung hingegen bestand aus Mehrheitlich aus Slowenen,du mußt auch wissen das damals Deutsch die Hauptsprache auf dem ganzen heutigen Gebiet Sloweniens war und die slowenische eine völlig zweitrangige Sprache war.Das änderte sich erst mit Napoleon der 1809 die illyrische Provinz gegründet hatte und ein nationales Erwachen auslöste.France Presern setzte sich für die Erhaltung des slowenischen Volkscharakters ein und schuf die Voraussetzungen für die slowenische Schriftsprache, um den Willen nach Eigenständigkeit zu betonen,so wurde aus Wi(e)nden Slowenen :wink:

An Jugoslawien musste die Untersteiermark mit 5.900 km² abgetreten werden. Die Bevölkerung bestand aus 79.000 Deutschen und Windischen und aus 400.000 Slowenen. Die großen Städte des Landes waren überwiegend deutsch und die ländlichen Gebiete slowenisch besiedelt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Deutschösterreich


Ps.Es freut mich über das Thema mit einem Österreicher zu diskutieren und bin völlig offen für die Deutschkärnter Sicht,finde es Interessant diese zu erfahren! :wink:

Gruß!
 
Also die Ortstafeln sind offensichtlich ein politisches Symbol, und ich glaube, dass viele Kärntner noch eine unterschwellige Angst vor slowenischen Gebietsforderungen haben und die Tafeln daher nicht in ihrem Dorf haben wollen. Außerdem scheint auch die Ansicht verbreitet zu sein, dass Wien ihnen die Tafeln aufzwingen und sie damit symbolisch an Slowenien verkaufen will. Wie man sieht, spielt da die Erinnerung an 1918 und 1945 und an den Ortstafelsturm sehr stark hinein. Und so wies aussieht, ist die Bereitschaft zu Trotzreaktionen (zb gegen das Urteil des Verfassungsgerichtshofs) sehr groß.

Ich persönlich glaube nicht an slowenische Gebietsforderungen, aber ich bin auch kein Kärntner.

Vielleicht muss erst noch Gras über die Geschichte wachsen, sodass sich irgendwann niemand mehr von zweisprachigen Ortstafeln bedroht fühlt. Aber dagegen spricht wohl, dass der Konflikt immer weiterschwelt und an die nächste Generation weitergegeben wird.
 
Schreiber schrieb:
Ist die Zahl der Slowenen in K eigentlich stabil oder nimmt sie ab?

Ich glaube sie nimmt wieder leicht zu,durch den EU-Beitritt,so habe ich es mal irgendwo gelesen!zumindest slowenische Schulen und Sprachkurse werden seit dem wieder sehr stark in Anspruch genommen :wink:


Also die Ortstafeln sind offensichtlich ein politisches Symbol, und ich glaube, dass viele Kärntner noch eine unterschwellige Angst vor slowenischen Gebietsforderungen haben und die Tafeln daher nicht in ihrem Dorf haben wollen. Außerdem scheint auch die Ansicht verbreitet zu sein, dass Wien ihnen die Tafeln aufzwingen und sie damit symbolisch an Slowenien verkaufen will. Wie man sieht, spielt da die Erinnerung an 1918 und 1945 und an den Ortstafelsturm sehr stark hinein. Und so wies aussieht, ist die Bereitschaft zu Trotzreaktionen (zb gegen das Urteil des Verfassungsgerichtshofs) sehr groß.

Ich persönlich glaube nicht an slowenische Gebietsforderungen, aber ich bin auch kein Kärntner.

Vielleicht muss erst noch Gras über die Geschichte wachsen, sodass sich irgendwann niemand mehr von zweisprachigen Ortstafeln bedroht fühlt. Aber dagegen spricht wohl, dass der Konflikt immer weiterschwelt und an die nächste Generation weitergegeben wird.

Sehr treffender Beitrag,bleibt zu hoffen das die junge Generation beider Seiten der Karavanken den Konflikt bei Seite legt und zusammen freundschaftlich miteinander lebt.

Ach noch was,habe gehört der Balkan fängt hinter Wien an :mrgreen: oder was machst du im BF? :wink:
 
Der fängt schon hinter St. Pölten an.

Hier kann man extreme ethnische Konflikte direkt verfolgen, ohne die entsprechenden Sprachen beherrschen zu müssen. Mich interessiert das sehr.
 
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