Hunde schlägt man nicht. Aber man erzieht sie "hundisch". Heißt: meinen Hund habe ich, als er noch jung war, durchaus mal das eineoder andere Mal in den Nacken gegriffen, wenn er sich dem Rudel gegenüber falsch verhalten hat. Und ich nehme seine hundischen Gesten wahr, mit denen er mir zu verstehen gibt, dass er sich seines (uns untergeordneten) Hierarchieplatzes bewusst ist.
In vielerlei Hinsicht sind Tiere einfacher und unkomplizierter als Menschen. Das gilt vor allem auch für die Erziehung Heranwachsender. Menschen müssen reden um zu kommunizieren. Tiere regeln Vieles über ihre Körperlichkeit. Ich habe 13 Jahre lang Pferde betreut, auch ein eigenes gehabt parallel zu elf, die ich versorgte. Hätte ich bei jedem Versuch, den Platz innerhalb der Herde neu zu behaupten, den runden Tisch ausgepackt und zur Diskussion ausgerufen, hätte ich bald keinen Fuß mehr in die Boxen setzen können. Also kommunizierte ich "pferdisch": wenn du nach mir trittst,trete ich dich, wenn du mich kraulst, kraul ich dich, wenn du versuchst mir meinen Platz streitig zu machen, nehme ich dir deinen weg, etc. ganz einfach.