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Klimawandel + Umweltschutz

EU verlagert Umweltfolgen ihres Konsums nach Osten
Die Europäische Union lagert ihre Umweltschäden einer Studie zufolge vor allem an ihre östlichen Nachbarn aus. Eine internationale Forschungsgruppe stellte fest, dass von der EU verursachte Belastungen wie Treibhausgasemissionen und Materialverbrauch außerhalb der EU zunahmen, während sie innerhalb der Staatengemeinschaft abnahmen. Das geht aus ihrer gestern im Fachmagazin „Nature Sustainability“ veröffentlichten Studie hervor.

„Der Konsum in der EU kommt vor allem Mitgliedsstaaten zugute, während er für die östlichen Nachbarn wie Albanien, Montenegro, Serbien, die Ukraine und die Moldawien höhere Umweltbelastungen mit sich bringt“, sagte die Koautorin Yuli Shan, Professorin an der University of Birmingham.

Auswirkungen außerhalb der Union

 
Algen als neuer Klima-Hoffnungsträger
Algen und Seetang kennt man als glibberigen Schleim oder im Sushi. Eine Studie eines in Laxenburg (Bezirk Mödling) tätigen Forschers zeigt die Rolle, die Algen bei der Verlangsamung des Klimawandels, als Lebensmittel und sogar als grüner Treibstoff spielen.

Algen haben nicht das beste Image im Westen. Sie sehen nicht besonders appetitlich aus, riechen nicht besonders gut und fühlen sich glitschig an, wenn sie nass sind. Aber es ist schon längst kein Geheimnis mehr, dass in der Meerespflanze viele Möglichkeiten stecken. Bisher wird Ethanol für den Biosprit meistens aus Mais gewonnen, aber es kann genauso gut aus Algen gewonnen werden, für die keine Anbauflächen an Land notwendig sind. Diese werden angesichts der steigenden Weltbevölkerung knapp. Das macht sie zu einer fruchtbaren, alternativen Energiequelle für die Wissenschaft.

„Eines Tages könnten wir in einem Flugzeug über einen Ozean fliegen, das mit aus Meeresalgen gewonnenem Düsentreibstoff angetrieben wird“, sagte der an der University of Queensland (Australien) und am Internationalen Institut für Angewandte Systemanalyse (IIASA) in Laxenburg bei Wien tätige Scott Spillias: „Es gibt eine Menge Forschung, die sich sehr genau damit beschäftigt. Das hat riesiges Potenzial.“

Spillias arbeitete mit Forschern der University of Queensland, dem IIASA, der Commonwealth Scientific and Industrial Research Organisation (CSIRO) und der University of Tasmania (Australien) seit dem Sommer 2021 zusammen, um zu untersuchen, ob Algen eine nachhaltige Alternative zur Landwirtschaft bieten, um dem wachsenden Bedarf an Nahrungsmitteln und Ressourcen gerecht zu werden. Die Antwort ist ein klares Ja.

Baustein für Fasern, Diesel und Ethanol
In einer Presseaussendung des IIASA erklärte Spillias: „Algen haben ein großes kommerzielles und ökologisches Potenzial als nahrhaftes Lebensmittel und als Baustein für kommerzielle Produkte wie Tierfutter, Kunststoffe, Fasern, Diesel und Ethanol.“ Algen können das Klima positiv verändern und wirken dem Treibhauseffekt zum Teil entgegen.

 
Liest sich nicht gut
Klimaziel von 1,5 Grad nicht mehr realistisch
Zu diesem Schluss kamen rund 60 Forschende im "Hamburg Climate Futures Outlook 2023". Der gesellschaftliche Wandel reiche bisher nicht aus. Die Schuld liege bei Konsumenten und Unternehmen, aber auch bei Medien.

Das Klimaziel, den globalen Temperaturanstieg auf 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Niveau zu begrenzen, ist nach Ansicht von Hamburger Forschenden unrealistisch. "Eine Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius ist derzeit nicht plausibel", heißt es in einer Mitteilung der Universität Hamburg zum "Hamburg Climate Futures Outlook 2023". Vor allem das Verhalten von Unternehmen sowie Konsumentinnen und Konsumenten bremse den weltweit dringend notwendigen Klimaschutz, hieß es.

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Zukünftiger Wassermangel unterschätzt
Die Auswirkungen der Erderwärmung auf die globale Wasserverfügbarkeit könnten laut einer neuen Studie bisher deutlich unterschätzt worden sein. Die Analyse auf Basis von Messdaten aus über 9.500 hydrologischen Einzugsgebieten auf der ganzen Welt zeigt, dass die Flusssysteme empfindlicher auf die Änderungen reagieren als bisher gedacht.

Das Team um den Hydrologen Günter Blöschl vom Institut für Wasserbau und Ingenieurhydrologie der TU Wien und Yongqiang Zhang von der Chinesischen Akademie der Wissenschaften trug Messdaten zum Wasserabfluss aus allen Weltgegenden zusammen. Das Ziel war es, diese Informationen mit Daten zu den Niederschlägen, zur Sonneneinstrahlung und anderen meteorologischen Einflussfaktoren großflächig zu vergleichen. Das wurde bisher so noch nicht gemacht, erklärte Blöschl.

„Die Neuerung ist, dass man nicht einfach aus dem Niederschlag mit einem vorgegebenen Modell ausrechnet, wie viel Abfluss es dann am Ende dieses Jahrhunderts geben wird. Wir befragen die Messungen selbst“, so der Wissenschaftler zu der im Fachjournal „Nature Water“ erschienenen Studie . In Klimamodellen auf physikalischer Basis, an denen sich auch der Weltklimarat IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) orientiert, werde direkt aus den Regen- auf die Wasserabflussmengen geschlossen. Zwischen diesen beiden Punkten liegen aber viele Einflussfaktoren.

Einflüsse auf die Bilanz

 
Gas und Atomkraft „nachhaltig“: Greenpeace klagt vor EuGH
Die Umweltorganisation Greenpeace hat eine Klage gegen die Einstufung von Gas und Atomkraft in der EU als nachhaltig angekündigt. Im April werde Greenpeace beim Europäischen Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg im Zusammenhang mit der Taxonomie-Verordnung Klage einreichen, erklärte die Umweltorganisation heute. Die Europäische Kommission hatte Gas und Atomkraft in die Taxonomieverordnung aufgenommen, was einer Empfehlung an Investoren gleichkommt, in solche Energien zu investieren.

Gegen diese Aufnahme von Gas und Atomkraft in die Taxonomieverordnung hatte Greenpeace im September formalen Widerspruch eingelegt und nun am Donnerstag „die Ablehnung aus Brüssel erhalten“, wie die Organisation weiter mitteilte.

Die Einstufung von Gas und Atomkraft als „nachhaltig“ trat zum Jahreswechsel in Kraft. Zu Silvester 2021 hatte die EU-Kommission angekündigt, unter die Taxonomieverordnung künftig auch Atomkraft und Gas fassen zu wollen, Anfang Februar 2022 beschloss sie das in Brüssel. Bei den Mitgliedsstaaten und im Europaparlament gab es nicht die nötigen Mehrheiten, um das Vorhaben zu stoppen.

Österreich hat bereits eine Klage eingereicht.

 
Klimawandel: Strände Europas erodieren (Videobericht im Link)

Eine Auswirkung des Klimawandels sind steigende Meeresspiegel. Das sorgt bereits jetzt, gemeinsam mit stärker werdenden Stürmen, dafür, dass Küstengebiete zunehmend unbewohnbar werden. Nach Recherchen der EU Kommission sind mindestens ein Fünftel aller Küsten Europas von Erosion betroffen – so auch die Strände Kataloniens.

 
Zweitgrößter US-Stausee schwindet
Der Lake Powell versorgt seit sechs Jahrzehnten Millionen Menschen im Südwesten der USA mit Wasser und Strom. Letzte Woche fiel der Pegel des zweitgrößten Stausees des Landes auf einen historischen Tiefstand. Aktuell sei er nicht einmal mehr zu einem Viertel gefüllt, berichtete unter anderem die „Washington Post“ („WP“) am Wochenende. Es fehlten nur noch wenige Meter, bis die Stromproduktion ausfällt. Die Probleme haben ihre Vorgeschichte, der Klimawandel lässt sie nun richtig akut werden.

In den 1960er Jahren wurde mit der Errichtung des Glen-Canyon-Damms im Grenzgebiet der Bundesstaaten Arizona und Utah der Colorado River zum Lake Powell aufgestaut. Vollständig gefüllt hat der künstliche See enorme Dimensionen: Er ist fast 300 Kilometer lang, an der Talsperre des Glen-Canyon-Damms etwa 170 Meter tief, bedeckt eine Fläche von über 650 Quadratkilometern, was in etwa der eineinhalbfachen Fläche des Wiener Stadtgebietes entspricht, und beinhaltet über 33 Mrd. Kubikmeter Wasser.

 
ZUKUNFT DER ERDE
Geoengineering: Größte US-Forschungskampagne zu künstlicher Klimakühlung startet
Die Idee, Partikel als Sonnenreflektoren in die Atmosphäre zu sprühen, gibt es schon lange. Welche unbeabsichtigten Folgen könnte das haben?

Während die Folgen des Klimawandels weltweit immer offensichtlicher werden, hat die Menschheit ein langjähriges und symbolträchtiges Ziel im Kampf gegen die Erderwärmung wohl verpasst: Fachleute gehen inzwischen nicht mehr davon aus, dass es noch gelingen kann, die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Damit wenigstens das Zwei-Grad-Ziel noch erreicht werden kann, sehen Forschende einen Bedarf an deutlich ambitionierteren Handlungen, als sie die Weltstaatengemeinschaft bislang erkennen lassen. Gleichzeitig wird auch die Diskussion über Anpassungsmaßnahmen an schon jetzt unvermeidbare Auswirkungen der Erderhitzung lauter.

Auch Debatten darüber, wie der Klimawandel durch künstliche Hilfsmittel gebremst oder zumindest hinausgezögert werden könnte, nehmen Fahrt auf. Kürzlich ließ ein Forschungsteam mit einem Konzept aufhorchen, das einem Science-Fiction-Roman entstammen könnte: Durch eine künstliche Wolke aus Mondstaub zwischen Sonne und Erde könnte demnach für eine leichte Abschattung und damit Abkühlung gesorgt werden. Simulationen attestierten der Idee zwar Potenzial, wie sie sich technisch umsetzen ließe, blieb aber offen.

Von Vulkanen lernen

 
Wunsch nach klimafreundlichem Job wird in allen Altersgruppen größer
Eine neue Befragung zeigt, dass grüne Benefits immer wichtiger wird, um Personal zu finden. Außerdem fordern Gesundheitsinstitutionen jetzt verpflichtende Klimabildung

Egal ob Hersteller von natürlicher Kosmetik oder Planerin für Solarpaneele: Immer mehr Menschen wollen einen Job ausüben, der Gutes für den Planeten tut, zeigt eine neue Studie der Jobplattform Hokify mit mehr als 1.000 Teilnehmenden. Stellen, die klimafreundlich sind, werden unter Bewerbenden immer beliebter. Zwei Drittel gaben an, in ihrem zukünftigen Job zum Klimaschutz beitragen zu wollen. Für Unternehmen bedeutet das im Umkehrschluss: Sie müssen mit immer mehr sogenannten Green Benefits, also klimafreundlichen Vorteilen, glänzen.

In der Befragung zeigte sich auch, dass der Wunsch nach Klimaschutz in der Firma über alle Altersgruppen hinweg besteht. Um bei Bewerberinnen und Bewerbern zu punkten, muss eine Firma aber nicht unbedingt Solarpaneele oder Naturkosmetik herstellen. Intern eine nachhaltige Infrastruktur zu schaffen, etwa bei Heizsystemen, Recyclingmaßnahmen oder der Unterstützung der Mitarbeitenden bei klimagerechteren Entscheidungen, komme bei vielen Mitarbeitenden gut an.

 
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