Da sag ich gerade noch kranker gehts nicht und lese jetzt folgende Info:
Diese Geschichte geht unter die Haut. In Afghanistan wird eine junge Frau vergewaltigt, muss dafür ins Gefängnis, dort bekommt sie ein Kind von ihrem Peiniger. Die afghanischen Behörden würden sie begnadigen – wenn sie ihren Vergewaltiger heiratet!
Und genau dazu hat sich Gulnaz (21) jetzt entschlossen – aus Liebe zu ihrer kleinen Tochter. „Sie ist ein unschuldiges Mädchen“, sagt Gulnaz, das Kind soll seine ersten Lebensjahre nicht im Gefängnis verbringen.
Afghanistans Präsident Hamid Karzai hat die junge Frau nun persönlich begnadigt, berichtet BBC.
Offiziell heißt es, dass die Freilassung an keine Bedingung geknüpft sei. Ein Sprecher der Regierung zur BBC: „Präsident Karzai wies den Justizminister an, zu Gulnaz zu gehen und sie zu fragen, was sie wolle. Sie sagte ihm, dass sie ihren Peiniger nur heiraten werde, wenn ihr eigener Bruder dessen Schwester zu Frau nimmt.“ Das sei ihre eigene Entscheidung gewesen, so der Sprecher.
Anders stellt es der Anwalt der jungen Frau dar: „Gulnaz hat mir gesagt, wenn sie die freie Wahl hätte, würde sie den Mann, der sie vergewaltigt hat, nicht heiraten.“
So wie Gulnaz geht es Hunderten von afghanischen Frauen. Sie sitzen im Gefängnis, weil sie Opfer einer Vergewaltigung oder häuslicher Gewalt wurden.
Die junge Frau selbst wurde wegen Ehebruchs verurteilt. Sie selbst ist noch unverheiratet, doch der Vergewaltiger ist der Mann ihrer Cousine.
Der Fall sorgt für internationales Aufsehen.
Er war ans Licht gekommen, als die EU einen Dokumentarfilm über afghanische Gefängnis-Insassinnen stoppte. Der Grund: Sorge um die Sicherheit der Frauen, die dort porträtiert wurden. Eine der Protagonistinnen ist Gulnaz...
5000 Unterschriften wurden in einer Petition gesammelt und an Karzai übergeben mit der Bitte, Gulnaz freizulassen. Unter dem Druck der Öffentlichkeit musste der Präsident handeln.
RÜCKBLICK
Im CNN-Interview erzählte die junge Frau, wie der Mann ihrer Cousine sie vergewaltigte, als sie gerade allein zu Hause war.
„Er schloss die Türen und die Fenster. Ich fing an zu schreien, aber er hielt mir die Hand auf den Mund.“ Dann das Verbrechen.
Nach der Vergewaltigung habe sie geschwiegen, aus Angst davor, umgebracht zu werden, weil sie Schande über ihre Gemeinde gebracht habe.
Doch Gulnaz war schwanger, litt unter Morgenübelkeit. So lange wie möglich versuchte sie, die Schwangerschaft zu verheimlichen.
Als alles aufflog, erfuhr sie kein Mitleid – die junge Frau kam ins Gefängnis.