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Kommentar Rechtsruck in Europa

Verstehe mich bitte nicht falsch, es ist ja o.k., dass danach gefragt wird, aber warum wird - und zwar europaweit - eine xenophobe, islamophobe etc. oder kurz: faschistische Antwort gesucht?

Diese rechtspopulistischen Gruppierungen bieten scheinbar einfache Lösungen für komplizierte Probleme. In Zeiten von Krisen, ob vermeintlich oder echt, ist z.B. das Schüren von Fremdenfeindlichkeit ein erprobtes Mittel, um von den wirklichen Ursachen der Probleme abzulenken. Auch die etablierten Parteien (CSU: "Wer betrügt, fliegt"!?!?) springen tw auf diesen Zug, schimpfen auf Brüssel und schüren somit noch die Zweifel in der meist schlecht informierten Bevölkerung, und das, obwohl sie in Brüssel kräftig mitmischen und von der EU beispielsweise über die Regionalfonds stark profitieren oder profitiert haben.
Deshalb ist es mmn wichtig, Parteien zu unterstützen, die zwar an der EU festhalten wollen, aber andererseits auch zweifellos erforderliche Reformen eifordern - für mich ist das z.B. "Die Linke"...

Dazu folgender Link:

1. Juni 2014 13:29 Rechtskonservative in Europa

Gefährliche Versuchung einfacher Lösungen


image.jpg

Vielleicht sind die Rechtspopulisten im Europaparlament eine Chance: Die Anführer der rechten Parteien bei einer Pressekonferenz nach der Europawahl.

Klagen über die Wahlerfolge der Europagegner sind billig. Mit bloßen moralischen Appellen werden die großen Parteien den Verführern von Ukip, Front National und AfD nicht beikommen. Es ist an der Zeit, dass sie das rechtskonservative Politikmodell ernstnehmen - und sich der Komplexität Europas stellen.
...
Rechtskonservative in EU: Versuchung einfacher Lösungen - Politik - Süddeutsche.de
 
Hey, papodidi, vielen Dank für diesen Artikel!
Er geht genau darauf hinaus, wo ich eigentlich mit meinem Beitrag auch hin wollte.
Natürlich ist mir klar, dass Wirtschaftskrisen genau diesen Abschaum auf die Oberfläche bringen.
Und natürlich ist diese Weinere über diese bösen, bösen Nationalisten etc. im Grunde genommen äußerst verlogen,
da wie der Artikel besagt, es zum gleichen gehört, und es sich dabei gerade nicht um entgegengesetzte Phänomene handelt.

Und jetzt zum mir wichtigen Thema: was ist die "echte" Alternative?
Du sagst, sie sei links. Noch vor ein paar Jahren hätte ich dir ohne Einschränkung zugestimmt.
Inzwischen bin ich eine depressive Linke :cry:

Was in diesem Artikel auch wunderschön zum Ausdruck kommt:
Die Menschen in Europa sehnen sich nach Politik. Aber unsere Politiker und Politikerinnen wissen anscheinend gar nicht mehr, was Politik ist (bzw. haben es nie gewusst), sondern sie setzen sie gleich mit Wirtschaft. Da ist es doch völlig klar, dass eine Lücke entsteht (oder besser: Politiker und Wirtschaft auf der einen, die EU-Bürger auf der anderen Seite). Und diese Lücke wird wie ein Reflex von irgendwelchen Rechtsradikalen besetzt. Meine Frage: warum gelingt es der Linken nicht, diese Lücke mit Inhalten zu füllen?
 
Von Wegen "Rechtsruck". Rassisten waren so einige aus meiner Generation und deren Eltern, schon seit der Grundschule... jetzt hat sich einfach nur die Gelegenheit ergeben die Maske, ohne schlechtes Gewissen, fallen zu lassen.
Ich hab mich schon seit Jahren gefragt, wieso dies sich nicht in den Wahlen widergespiegelt hat, und habe Scham und Vorurteile gegenueber der Rechten Szene/rechtem Gedankengut vermutet.
Das scheinen die jetzt ja ueberwunden zu haben.
Na dann, Mahlzeit! Und auf zu Runde 3...
 
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Und jetzt zum mir wichtigen Thema: was ist die "echte" Alternative?
Du sagst, sie sei links. Noch vor ein paar Jahren hätte ich dir ohne Einschränkung zugestimmt.
Inzwischen bin ich eine depressive Linke :cry:
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Meine Frage: warum gelingt es der Linken nicht, diese Lücke mit Inhalten zu füllen?

Depression: Nicht jammern und picheln, sondern hämmern und sicheln!!! (Alter DDR-Spruch)

Ich finde, dass die Linken in Europa sich nicht allzu schlecht halten, aber sie haben eben keine einfachen Lösungen, die es sowiso nicht gibt, auf Lager. Wenn ich mir im deutschen TV z.B. Talkshows mit Beteiligung von Sarah Wagenknecht oder Gregor Gysi ansehe, bin ich immer wieder über den starken Beifall der Zuschauer für deren Aussagen überrascht. Aber von inhaltlicher Zustimmung bis zum (richtigen) Ankreuzen des Wahlzettels ist es eben ein langer Weg. Deshalb: Nicht jammern....

PS: bereite gerade einen Thread in Wirtschaft vor: Hatte Marx vielleicht doch recht!?!?
 
Depression: Nicht jammern und picheln, sondern hämmern und sicheln!!! (Alter DDR-Spruch)

Ich finde, dass die Linken in Europa sich nicht allzu schlecht halten, aber sie haben eben keine einfachen Lösungen, die es sowiso nicht gibt, auf Lager. Wenn ich mir im deutschen TV z.B. Talkshows mit Beteiligung von Sarah Wagenknecht oder Gregor Gysi ansehe, bin ich immer wieder über den starken Beifall der Zuschauer für deren Aussagen überrascht. Aber von inhaltlicher Zustimmung bis zum (richtigen) Ankreuzen des Wahlzettels ist es eben ein langer Weg. Deshalb: Nicht jammern....

PS: bereite gerade einen Thread in Wirtschaft vor: Hatte Marx vielleicht doch recht!?!?

Totgesagte leben länger ;-)
Ich habe leider nie seine Werke gelesen. Aber er steht ganz fest auf meinem Programm.
Ich bin mir aber nicht sicher, ob das immer noch eine (zeitgemäße) Antwort ist.
Mein Verdacht ist, dass bei Marx die (Volks-) Wirtschaft genauso im Mittelpunkt steht (wie im Kapitalismus)

Aber immerhin steht seit 2008 fest, wer die wahren "loser" sind.
Unglaublich, dass es ihnen dennoch gelungen ist, ihre Misswirtschaft auf alle Ökonomien zu verteilen.
Dafür dürfen wir jetzt alle zahlen, während wir gleichzeitig auch weiterhin von den Ratingagenturen gequält werden.
Und ausbaden könnens dann - wie immer - die sozial Schwächeren, Migranten etc.

Mir macht das alles Angst, weil es mich vllt zu sehr an den Zerfall von Ex-Ju erinnernt. Was sicher nicht 1 : 1 vergleichbar ist,
aber auch dort hat man das Antworten den Radikalen überlassen. Wohin das geführt hat, haben wir ja alle gesehen. Und während sich die Balkanesen die Köpfe eingeschlagen haben, hat man hinter ihrem Rücken zunächst alles verstaatlicht (davor war alles in Selbstverwaltung, dh es gehörte tatsächlich dem Volk), um es dann an die westlichen Raubritter zu verkaufen.

Es ist alles so traurig. Es hat einfach so viele Menschen ihr Leben, ihre Existenz, ihre Freundschaften und gar nicht so selten ihre Liebe gekostet.

Seit diesem letzten Balkankrieg beurteile ich eine Politik nur noch mehr nach einem Kriterium: Ist das eine Politik, die Freundschaften (und Liebe) unmöglich macht oder nicht.
 
Totgesagte leben länger ;-)
Ich habe leider nie seine Werke gelesen. Aber er steht ganz fest auf meinem Programm.
Ich bin mir aber nicht sicher, ob das immer noch eine (zeitgemäße) Antwort ist.
Mein Verdacht ist, dass bei Marx die (Volks-) Wirtschaft genauso im Mittelpunkt steht (wie im Kapitalismus)
...

Es ist alles so traurig. Es hat einfach so viele Menschen ihr Leben, ihre Existenz, ihre Freundschaften und gar nicht so selten ihre Liebe gekostet.

Seit diesem letzten Balkankrieg beurteile ich eine Politik nur noch mehr nach einem Kriterium: Ist das eine Politik, die Freundschaften (und Liebe) unmöglich macht oder nicht.

Ich habe fast alles von ihm (und Engels) gelesen, das wichtigste bleibt aber das "Manifest" von 1848:

Karl Marx/Friedrich Engels - Manifest der Kommunistischen Partei

Über dessen Aktualität für unsere Zeit:

Vor 150 Jahren schrieben Marx und Engels das "Kommunistische Manifest" | ZEIT ONLINE


Ansonsten:

PS: Tschulligung für OT...
 
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