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Kongogräuel und König Leopold der II.

Hat Belgien irgendeinmal Kongo dafür entschädigt, weisst du davon etwas? Oder sonst alle europäischen Kolonialmächte?

Leider nicht, werde sicher noch im Internet darüber recherchieren. Was ich aber "weiss", bzw. irgendwo mal gelesen habe, dass bsp. Deutschland seit der Unabhängigkeit Namibias bis heute mehr als 500 Mio. Euro Entwicklungshilfe geflossen sei. Es soll auch der höchste deutsche Beitrag sein, die je ein afrikanisches Land bekommen hat (mit der kirchlichen Unterstützung).
 
Leider nicht, werde sicher noch im Internet darüber recherchieren. Was ich aber "weiss", bzw. irgendwo mal gelesen habe, dass bsp. Deutschland seit der Unabhängigkeit Namibias bis heute mehr als 500 Mio. Euro Entwicklungshilfe geflossen sei. Es soll auch der höchste deutsche Beitrag sein, die je ein afrikanisches Land bekommen hat (mit der kirchlichen Unterstützung).

Mann, oh, Mann. Immer ist es Deutschland, das Pionierarbeit leistet. Wirklich Respekt.
 
Leider nicht, werde sicher noch im Internet darüber recherchieren. Was ich aber "weiss", bzw. irgendwo mal gelesen habe, dass bsp. Deutschland seit der Unabhängigkeit Namibias bis heute mehr als 500 Mio. Euro Entwicklungshilfe geflossen sei. Es soll auch der höchste deutsche Beitrag sein, die je ein afrikanisches Land bekommen hat (mit der kirchlichen Unterstützung).

Weiste was mir an solchen Infos auch aufschlägt, dass irgendwelche Hammeldeppen diese Scheisse verursachen und ihre Nachfahren heute dafür Kopp und Portemonaie hinhalten müssen.

Es ist kein Wunder, dass Geschändete zumindest monetäre Wiedergutmachung suchen.
Aber es ist auch kein Wunder, dass Nachfahren irgendwo auch vergrämt sind für die Schandtaten andere herangezogen zu werden.
Beide Positionen kann man nach meinem Verständnis als legitim werten.

......bei solchen Sachlagen wird einem auch bewußt, dass "Politikmachen" auch nicht immer nur Zuckerschlecken ist.

Darum werden auch viele "Geschäfte" hinter verschlossenen Türen vereinbart und wir kriegen nichts davon mit.
Vielleicht auch besser so.
 
Weiste was mir an solchen Infos auch aufschlägt, dass irgendwelche Hammeldeppen diese Scheisse verursachen und ihre Nachfahren heute dafür Kopp und Portemonaie hinhalten müssen.

Es ist kein Wunder, dass Geschändete zumindest monetäre Wiedergutmachung suchen.
Aber es ist auch kein Wunder, dass Nachfahren irgendwo auch vergrämt sind für die Schandtaten andere herangezogen zu werden.
Beide Positionen kann man nach meinem Verständnis als legitim werten.

......bei solchen Sachlagen wird einem auch bewußt, dass "Politikmachen" auch nicht immer nur Zuckerschlecken ist.

Darum werden auch viele "Geschäfte" hinter verschlossenen Türen vereinbart und wir kriegen nichts davon mit.
Vielleicht auch besser so.

Das hast du treffend formuliert. Ich würde sogar so weit gehen, dass die Folgen für die "Kolonisierten" Länder verheerender sind, als man es auf der ersten Blick überhaupt wahrnehmen kann. Schaut man sich viele Regionen von Südamerika, Afrika oder Asien an stellt man fest, bzw. sie gerieten infolge des ganzen Kapital-Zuflusses von Aussen in eine bis in die Gegenwart reichende finanzielle und wirtschaftliche Abhängigkeit von der "Geberstaaten", logisch oder? Dadurch blieben eben die "formal" nur unabhängigen Länder der dritten Welt abhängig vom Import hochwertiger Industriegüter der wohlhabenden Staaten und eben auch von Technologie-Transfer. Weiter wird man "nüchtern" feststellen, das der Imperialismus/Kolonialismus in den ehemaligen Kolonien auch in den politischen oder auch kulturellen Strukturen sichtbare Spuren hinterlassen hat:

-sicher ist, dass sich die einheimische Landwirtschaft den wirtschaftlichen Interessen der Kolonialmächte Westeuropas anpassen musste, grosse Wahl hatten sie nicht. Es ist auch bekannt, das man die ursprünglichen Anbaustrukturen (vorallem auch in Südamerika) durch Grossplantagen (sprich Tabak, Zucker oder sonstiges) zerstört und stattdessen geschickt diese sog. "Monokultur" mit häufig nur einem einzigen landwirtschaftlichen Erzeugnis und damit die ganze Ernährungsbasis der einheimischen Bevölkerungg nahezu vernichtet hat, was eben zur Folge hatte, das man weiterhin abhängig (Entwicklungshilfen) und zu Hungernöten geführt hat, erschreckend aber wahr.

-"komischerweise" hat "der" Europäer auch Kranhkeiten eingeschleppt, sei es der Mumps, Malaria oder die Masern, alles Krankheiten die die Ureinwohner des jeweiligen Kontinents vorher nicht kannten und somit auch keine Abwehrkäfte dagegen besassen, diese auch zu bekämpfen. "Die" Europäer waren nicht daran interessiert ihnen zu helfen, für sie waren sie lediglich Instrumente, bzw. billige Arbeitskräfte, mehr auch nicht. Heute noch sterben in Afrika viele, viele, viele Menschen an einer "normalen" Grippe, weil der Staat und sie selbst kein Geld dafür haben, in die Medizin/Versorgung zu investieren.
 
Das hast du treffend formuliert. Ich würde sogar so weit gehen, dass die Folgen für die "Kolonisierten" Länder verheerender sind, als man es auf der ersten Blick überhaupt wahrnehmen kann. Schaut man sich viele Regionen von Südamerika, Afrika oder Asien an stellt man fest, bzw. sie gerieten infolge des ganzen Kapital-Zuflusses von Aussen in eine bis in die Gegenwart reichende finanzielle und wirtschaftliche Abhängigkeit von der "Geberstaaten", logisch oder? Dadurch blieben eben die "formal" nur unabhängigen Länder der dritten Welt abhängig vom Import hochwertiger Industriegüter der wohlhabenden Staaten und eben auch von Technologie-Transfer. Weiter wird man "nüchtern" feststellen, das der Imperialismus/Kolonialismus in den ehemaligen Kolonien auch in den politischen oder auch kulturellen Strukturen sichtbare Spuren hinterlassen hat:

-sicher ist, dass sich die einheimische Landwirtschaft den wirtschaftlichen Interessen der Kolonialmächte Westeuropas anpassen musste, grosse Wahl hatten sie nicht. Es ist auch bekannt, das man die ursprünglichen Anbaustrukturen (vorallem auch in Südamerika) durch Grossplantagen (sprich Tabak, Zucker oder sonstiges) zerstört und stattdessen geschickt diese sog. "Monokultur" mit häufig nur einem einzigen landwirtschaftlichen Erzeugnis und damit die ganze Ernährungsbasis der einheimischen Bevölkerungg nahezu vernichtet hat, was eben zur Folge hatte, das man weiterhin abhängig (Entwicklungshilfen) und zu Hungernöten geführt hat, erschreckend aber wahr.

-"komischerweise" hat "der" Europäer auch Kranhkeiten eingeschleppt, sei es der Mumps, Malaria oder die Masern, alles Krankheiten die die Ureinwohner des jeweiligen Kontinents vorher nicht kannten und somit auch keine Abwehrkäfte dagegen besassen, diese auch zu bekämpfen. "Die" Europäer waren nicht daran interessiert ihnen zu helfen, für sie waren sie lediglich Instrumente, bzw. billige Arbeitskräfte, mehr auch nicht. Heute noch sterben in Afrika viele, viele, viele Menschen an einer "normalen" Grippe, weil der Staat und sie selbst kein Geld dafür haben, in die Medizin/Versorgung zu investieren.

Genau, und jetzt wollen wir alle so tuen als seien die kolonialisierten Völker allesamt Engelchen gewesen und deren Länder wären ohne Kolonialisierung heute hochentwickelt und wohlhabend.

Dieser Leopold ist ein Einzelfall und es konnte auch nur so ausarten, weil Kongo sein Privatbesitz war, und eben keine Kolonie.
 
Wenn man von berühmten und schlimmsten Tyrannen spricht, dann ist den meisten Menschen ein Hitler, Stalin oder Mao Tse Tung ein Begriff, dagegen Leopold der II. weniger (ausser, man interessiert sich für die Geschichte). Letztens lief auf einen History Chanel ein TV-Bericht über die damalige Kolonialgeschichte des Kongo und hat mich dazu veranlasst, einen Thread über dieses traurige Thema zu eröffnen. Heute spricht kaum jemand noch über diesen Völkermord (oder wird daran erinnert), obwohl dessen "Urheber" in Belgien selbst an vielen Orten als einer der grössten Könige betrachtet wird.


Kongogräuel


Kongogräuel

Schaut man sich die Kolonialgeschichte vom Anfang bis zum Schluss an kann man sich nur die Hand vor den Kopf halten. Die Kongokonferenz war die Kirsche auf dem Sahnehäupchen. Die Konferenz hat ca. 4 Monate gedauert, 14 Staaten haben daran teilgenommen und kein einziger Vertreter dieser Länder hatte auch nur ein Stück weit verstand. Wenn man sich nur mal die Karte des Afrikanischen Kontinents anschaut erkennt man wie Machtgierig die gewesen sind. Einen kompletten Kontinent mit Zirkel und Lineal nach Lust und Laune aufzuteilen ist schon komplett hirnrissig. Vom Sklavenhandel, den Kriegen mit den Einheimischen und den Ausfuhren der Schätze (damit ist nicht nur Gold gemeint) des Landes gar nicht zu sprechen.
 
Genau, und jetzt wollen wir alle so tuen als seien die kolonialisierten Völker allesamt Engelchen gewesen und deren Länder wären ohne Kolonialisierung heute hochentwickelt und wohlhabend. Dieser Leopold ist ein Einzelfall und es konnte auch nur so ausarten, weil Kongo sein Privatbesitz war, und eben keine Kolonie.

Und weil die kolonialisierten Völker nicht hochentwickelt waren, entschuldigt das sicher auch bsp. das Abschlachten der Herero und Nama in Namibia (damals auch Deutsch-Südwestafrika), so kann man das ganze auch schönreden. Fakt ist, dass viele heutige Staaten, ehemalige Kolonien durch den Imperialismus stark in ihren Entscheidungen (besonders hervorzuheben sind die aussenpolitischen) eingeschränkt sind. Wir dürfen auch nicht vergessen, dass die "Entkolonialisierung" von marxistischen Theoretikern geprägt war, bzw. von den kommunistischen Staaten im Ost-Westkonflikt aufgegriffen und von allen Kritikern der Politik der USA und der früheren, grossen Kolonialmächte (vorallem Frankreich und Grossbritannien) in Asien, Afrika und Südamerika als Vorwurf erhoben haben. Hat etwa nicht zufälligerweise die starke Aufrüstung, bzw. die begleitete imperialistische Politik zu mehreren Krisen geführt (sei es die Faschkodakrise, Marokkokrisen, Burenkrieg, Kongo-Völkermord, Abschlachten in Namibia etc.)
 
Und weil die kolonialisierten Völker nicht hochentwickelt waren, entschuldigt das sicher auch bsp. das Abschlachten der Herero und Nama in Namibia (damals auch Deutsch-Südwestafrika), so kann man das ganze auch schönreden. Fakt ist, dass viele heutige Staaten, ehemalige Kolonien durch den Imperialismus stark in ihren Entscheidungen (besonders hervorzuheben sind die aussenpolitischen) eingeschränkt sind. Wir dürfen auch nicht vergessen, dass die "Entkolonialisierung" von marxistischen Theoretikern geprägt war, bzw. von den kommunistischen Staaten im Ost-Westkonflikt aufgegriffen und von allen Kritikern der Politik der USA und der früheren, grossen Kolonialmächte (vorallem Frankreich und Grossbritannien) in Asien, Afrika und Südamerika als Vorwurf erhoben haben. Hat etwa nicht zufälligerweise die starke Aufrüstung, bzw. die begleitete imperialistische Politik zu mehreren Krisen geführt (sei es die Faschkodakrise, Marokkokrisen, Burenkrieg, Kongo-Völkermord, Abschlachten in Namibia etc.)

Das sind doch Details die in 500 Jahren kein Schwein mehr interessieren.

Fakt ist 1. dass es den Völkern ohne Kolonialisierung höchstwahrscheinlich nicht viel besser ergangen wäre. Dann hätten sie sich eben gegenseitig abgeschlachtet, sie waren und sind auch keine besseren Menschen als die Europäer, ganz im Gegenteil.
und 2. haben die Europäer beiläufig ihre überlegene, hochentwickelte Form der Zivilisation in die ganze Welt exportiert. Ironischerweise damit langfristig den eigenen Untergang besiegelt, aber die Nachkommen der kolonisierten Völker werden es uns danken.
 
Ob es den betroffenen Ländern wirtschaftlich betrachtet heute deutlich anders gehen würde, das weiß ich nicht.
Ich bezweifle es teilweise, leider.
Ich sehe auch was die Conquestadores in Amerika mit ihrer Macht-und Habgier verunstaltet (statt veranstaltet) haben.
Und heute in den Folgen leben die Indianer wie Weiße, haben fast gänzlich den Bezug zu Ihrer Kultur verloren und fungieren diesbezüglich nur noch als Tanztruppen für Touris.

Die anderen damals sind in den Anfangsjahren auf schändlichste Weise ermordet und gequält worden und dann noch Zwangskatholisiert dazu.


Wenn ich mir jetzt zbs. mal angucke was so in den arabischen Ländern los ist, die ja auch teilweise schon länger entkolonisiert sind, so ist dort auch keine besonders große Prosperität zu sehen.
Ausnahmen sind nur die stark verwestlichten Staaten, obwohl zbs.Saudi da eine zwittrige Rolle spielt: Einerseits topmodern, andererseits tiefkonservativ.

Ich zweifle also an, ob die meisten "Frühkolonien" heute besser dastehen würden,hätte es die Kolonisation nicht gegeben.

Mit besser meine ich ausschließlich ökonomische und entwicklungstechnische Dinge.

Wenn ich mir ein Beispiel an den Deutschen nehme, die nach dem 2.WK total zerbombt waren und selbst wenn ich von dem Marshallplan weiß, sie haben dieses land in relativ wenigen jahren zu einer Führungsmacht gemacht.

Und wenn man sie-wieder- gelassen hätte, hätten sie ganz sicher und sogar 100% auch militärisch eine ganz ganz gewichtige Rolle auf der Welt.

Ich will also einen ganzheitlichen Blick auf diese ganze Thematik werfen.
Eingedenk dessen komme ich zum Schluß, dass es einigen wohl besser ginge ( rein ökonomisch!!!) ohne die Kolonisten, doch jedes Land muß ja irgendwie mit anderen interagieren um "Ökonomie" zu haben.
Hätten die das so viel besser gemacht??

Wo die Wirtschaft herrscht, herrscht immer der Stärkere über den Schwachen ( von mir!).
 
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