Die Albaner bezeichnen sich selbst als "Shqiptarë" und ihr Land als "Shqipëria". Dieses Phänomen ist, geschichtlich gesehen, Ergebnis einer Entwicklung erst in jüngerer Zeit. Im Mittelalter nannten sich die Albaner "Arbëresh", wie dies die Italo-Albaner noch heute tun. Diese Bezeichnungen gehen sprachgeschichtlich zurück auf den illyrischen Stamm der Albanoi, der in der Antike im Gebiet des jetzigen Mittelalbanien ansässig war. Er dient auch dem überwiegenden Teil der restlichen Welt bis heute als Namensgeber (die Türken sprechen, wenn sie einen Albaner meinen, von einem "Arnavut").
Woher stammten die neuen Bezeichnungen, und weshalb ging man zu ihnen über?
Die Albaner selbst erwähnen in diesem Zusammenhang gerne das Wort "shqiponjë", das heißt "Adler", was ihrem Stolz schmeichelt, weil sie diesem Tier die Eigenschaft kämpferischer Freiheitsliebe zuordnen. Auch im Ausland spricht man hin und wieder vom "Land der Adlersöhne".
Eine plausiblere Erklärung liefert indessen die Sprachwissenschaft: "shqip" bedeutet im Albanischen auch "deutlich", das alte Verb "shqipoj" meinte "klar und verständlich sprechen". Offenbar begann die altansässige Bevölkerung nach der Eroberung des Landes durch das Osmanische Reich, die eigenen Leute von den Fremden nach der Verständlichkeit des Idioms zu unterscheiden.
Die Bezeichnung "shqiptarë" für alle Menschen, mit denen man durch die gleiche Sprache verbunden ist, scheint sich dann allmählich zur Bezeichnung für das ganze Volk der Arbëreshen verfestigt zu haben.
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Die albanische Sprache wird von mehr als 6 Millionen Menschen auf dem Balkan gesprochen. Dazu gehören die rund 3,5 Millionen Einwohner der Republik Albanien, knapp 2 Millionen Bewohner der nun unter UNO-Verwaltung stehenden ehemaligen jugoslawischen Provinz Kosova (serbisch: Kosovo), eine starke albanische Minderheit in Mazedonien und eine kleinere albanische Minderheit in Montenegro.
Dazu kommen geschätzte 300.000 Angehörige einer albanischstämmigen Bevölkerung im südlichen Italien (die sogenannten Arbereschen) und in Südgriechenland (die sogenannten Arvaniten), Nachkommen von Albanern, die im 14. und 15. Jahrhundert, als das Osmanische Reich auf den Balkan vordrang, die Auswanderung wählten und bis heute ihre alte Muttersprache mindestens teilweise bewahrt haben.
Rechnet man noch die albanischen Kolonien in der Türkei, Amerika, Australien und den arabischen Ländern hinzu, die im 19. und 20. Jahrhundert von Wirtschaftsemigranten gegründet wurden, kommt man auf eine Gesamtzahl von über 7 Millionen albanisch sprechender Menschen auf dem Globus.
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