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Flop-Poster
Tuđman begann nach dem Wahlsieg mit der serbischen Minderheit – in diesem Fall vertreten durch den moderaten Führer der Srpska Demokratska Stranka (SDS), Jovan Rašković – zu verhandeln. Man verständigte sich auf „Kulturelle Autonomie“ der serbischen Minderheit. Diese Verhandlungsbasis wurde bereits kurze Zeit später obsolet. Die überproportionale Anzahl (gemessen am Bevölkerungsanteil) der Serben in offiziellen Führungspositionen wurde nach dem Wahlsieg der HDZ deutlich reduziert. Ein weiterer entscheidender Punkt war die Verfassungsreform, die am 25. Juli 1990 übernommen wurde und wonach die serbische Minderheit in Kroatien den Status als konstituierendes Volk verlor. Große Teile der serbischen Bevölkerung hingegen wollten die „Degradierung“ vom konstituierenden Volk zur Minderheit nicht akzeptieren. Genährt durch Propaganda aus Belgrad verloren die moderaten Stimmen unter den Serben zunehmend an Gewicht und Rašković bekam innerhalb seiner eigenen Partei zunehmend Druck vom radikalen Milan Babić, der nicht nur kulturelle, sondern auch territoriale Autonomie beanspruchte. Mitte August 1990 wurden während der so genannten Baumstammrevolution Straßen an den Grenzen der von Serben beanspruchten Gebiete blockiert, um den Verkehr von und zu den Fremdenverkehrsgebieten an der Küste zu sperren. Ein Ende August in der Gegend von Knin organisiertes Referendum führte am 2. September 1990 zur Ausrufung der „Autonomen Region Serbische Krajina“. Ein Eingreifen der kroatischen Polizei wurde von der Jugoslawischen Volksarmee (JNA) verhindert. Gleichzeitig begann die Vertreibung nichtserbischer Bewohner aus diesen Gebieten.
Im Dezember 1990 wurde ein Verfassungsnachtrag in Kroatien erlassen, der allen Minderheiten in Kroatien die Freiheit zur nationalen Identität, Sprache und Schrift zugestand und damit die kulturelle Autonomie der serbischen Minderheit garantierte. Zu diesem Zeitpunkt war die serbische Position jedoch bereits auf eine Loslösung von Kroatien ausgerichtet. Moderate Stimmen unter den serbischen Politikern standen in der Folge unter zunehmendem Druck auch aus Belgrad. Rašković wurde nach seinen kritischen Aussagen gegen Milošević von den Medien aus Belgrad attackiert, ebenso wie serbische Politiker der SDS, die eine Rückkehr ins kroatische Parlament anstrebten, um bilaterale Verhandlungen fortzusetzen.
Tuđman wurde ebenfalls vorgeworfen, die Unterstützung von rechtsextremen Ustascha-nahen Exilkroaten aus dem Ausland kritiklos für sich zu nutzen.[15]
Erschwerend kam noch die öffentliche Darstellung von Ustascha-Symbolen, die Diskriminierung von Serben, vor allem im Beruf, das brutale Vorgehen der kroatischen Polizei, die Verharmlosung serbischer Opfer im Zweiten Weltkrieg und schließlich eine um sich greifende „Serbophobie“ hinzu. Dabei kam es zeitweise zu regelrechten Pogromen gegen Serben.[