Lube, meinst nicht, dass in einem Fall eine Militärbasis schon da war und im anderen geschaffen wurde.
Ich glaube nicht, dass man da "moralisch" argumentieren kann iSv Krim ist "einwandfreier", da es ein Referendum gab (oder was vermutlich Lalla meint, auf der Krim gab es davor keine Menschenrechtsverletzungen wie auf dem Kosovo). Vllt höchstens, dass es immerhin keinen Krieg auf der Krim gab.
Das ist es worum es sich eben AUCH dreht. War eine Militärbasis auf der Krim und waren die Russen mit ihrem Militär auch schon immer da? Ja
Gab es im Donbass und in anderen Regionen der Ukraine Progrome, Übergriffe, Erschießungen gegen Zivilisten? Ja
Charkiw, Luhansk, Donezk, Mariupol sind alles Städte doe viel weiter östlich liegen als die Krim und Odessa liegt in unmittelbarer Nähe zur Krim. In allen Städten gab es Progrome, Ermordungen und eben im Donbass harte militärische Angriffe auf Zivilbevölkerung. Die Hilfegesuche der russischen Bevölkerung , die Vernichtungsaufrufe der Kiever Politiker und Oligarchen etc und zuletzt der strategisch wichtige eisfreie Hafen für das russische Militär, haben dazu geführt, dass die Krim geschützt wurde und dann kam eins auf das andere. Die Krim ist überwiegend russischstämmig. 97% oder 98% haben für die Unabhängikeit und dann für den Anschluss an Russland gestimmt. Der Krieg war vor der Haustüre, er war fast auf der Krim angekommen. In allen anderen Städten sind sie auf politische Gegner oder Russischstämmige losgegangen, auf der Krim haben sie es sich nicht getraut, da dort eben das russische Militär war.
Kosovo wurde letztendlich von den USA und der Nato besetzt. Camp Bondsteel ist das Bollwerk was sie im Balkan aufgebaut haben. Den USA sind die Rechte der albanischen und insgesamt der Balkanbevölkerung scheiss egal.
Mit den ethnischen Auseinandersetzungen in den 90ern, mit dem Krieg und mit der damaligen militärischen Übernahme der USA und der Kapitulation von Serbien, kam es zur Annektion des Kosovo.
Das war Völkerrechtswiedrig. Was aber in erster Linie nichts mit dem Selbstbestimmungsrecht der albanischen Bevölkerung zu tun hat. Denn sie haben ein Recht auf Unabhängigkeit und Selbstbestimmung.
Das kann man keiner Bevölkerung absprechen und verwehren. Wenn sich eine Bevölkerung aber dem Staat von Jahr zu Jahr immer weiter verwehrt und ihn nicht anerkennt und alle sozialen staatlichen Institutionen boykotiert werden, dann passiert es, dass ein Staat mit Repression antwortet. Und dann passiert es, das jede Seite immer wieder "Die Rote Linie" überschreitet. Das geht dann soweit, das man albanischen Eltern androht, sie in den Knast zu stecken, wenn sie weiterhin verhindern, dass ihre Kinder in die Schule geschickt werden. Kennt man übrigens auch aus Deutschland. Und dann heißt es, der Staat unterdrückt uns. Ich bin ehrlich und nehme kein Blatt vor den Mund und sage wie ich es sehe und es sich entwickelt hat. Der Kosovo war damals innerhalb von YU besser drann. Die Demographie und die Bevölkerunsschichten haben sich von Jahrzehnt zu Jahrzehnt zum Vorteil der Albaner entwickelt. Man brauchte kein wissenschaftler zu sein, um zu wissen, das es zu Spannungen und sogar zur Eskalation führen wird. Nicht zuletzt weil sich in den 90er Jahren in Deutschland die albanische LPK gegründet hatte, die den bewaffneten Kampf propagierte, aus dieser dann die UCK entstanden ist. Ethnische Albaner aus dem Westen (D,Ch Ö), meist Kosovo und Maze Albaner unterstützten die LPK und später die UCK. Der ganze Konflikt wurde noch weiter befeuert, weil über 5000 ethnische Albaner damals im YU Krieg auf der Seite der muslimisch-kroatischen Föderation und auch auf der Seite von Kroatien gegen die Serben kämpften. Diese Kämpfer waren auch Bestandteil der UCK. In den Jahren darauf finanzierte man die UCK und kaufte Waffen und bildete sie in Kosovo und Makedonien aus. Darauf folgten bald Mordanschläge auf serbische Polizisten und Zivilisten. Die UCK ermordete auch Albaner, die man als Kollaborateure deklarierte. Von 1996 bis 1998 ermordete die UCK über 35 Menschen. 1998 trat die UCK in eine Großoffensive, um Gebiete im Kosovo zu erobern und zu "befreien". Daraufhin begann die Gegenoffensive des YU Militärs. Dabei wurden etliche albanische Dörfer zerstört und nach UN-Angaben wurden bis zu 60.000 Kosovoalbaner aus ihren Dörfern vertrieben.
Und jetzt kommt ein weiterer entscheidender Punkt:
[h=3]1999: UÇK und NATO im Kosovo-Krieg[/h]
Spätestens mit Beginn des
Kosovokrieges am 24. März 1999 wurde die UÇK faktisch zu einem Verbündeten der
NATO. Während des Krieges hielt die NATO – was die Ziele ihrer Bombardierung anging – ständigen Kontakt mit der UÇK. Dieser dürfte über die albanische Armee und inoffizielle Kanäle wie die
CIA oder die westlichen militärischen Ausbilder vor Ort gelaufen sein. UÇK-Angehörige, die von der britischen
SAS ausgebildet worden waren, wurden mit NATO-Kommunikationsmitteln ausgerüstet in den Kosovo geschleust und halfen, die NATO-Bomber ins Ziel zu steuern.
Mit dem Rückzug der serbischen Streitkräfte Anfang Juni 1999 und dem darauf folgenden Einmarsch der NATO in den Kosovo begann das Ende der UÇK: UNO und die NATO-geführte
KFOR verlangten Entwaffnung und Auflösung und wollten auch nicht die Bildung einer Armee des Kosovo zulassen. Offiziell wurde die UÇK am 20. September 1999 aufgelöst; faktisch wurde sie in verschiedene Nachfolgeorganisationen transformiert.
Alles weitere ist hier nachzulesen:
https://de.wikipedia.org/wiki/UÇK
Alles in allem kann man sagen, dass es doch wesentliche Unterschiede gab, wenn es um die Art und Weise ging, wie Völkerrecht im Rahmen der Genver Konvention umgesetzt wurde.
Und eben auch was die organisatorischen Aspekte betrifft und ideologische und sozial-ethnische Zielsetzung der Spannungen innerhalb von YU.
Schlussendlich gab es eine gezielte Vorbereitung des Bruchs des Völkerrecht mit Beteiligung des Westens, Deutschland, Österreich, USA, Großbritannien etc.
Die Annektion des Kosovo war Völkerrechtswiedrig und illegitim.
Die Sezession der Krim und der Anschluss zu Russland war legitim.