Ja, die Montis haben ihn mit einer 8.000 köpfigen Truppe angegriffen und steckten sein Haus an.
In Vermosh.
A mos e ka djeg veten ky?
Por, s’ din Shkjau me mbajtë miqsí!
Doch zu halten treue Freundschaft, /
Das versteht niemals der Slawe.
Aman, Zot, kur duel Serdari,
Helf’ uns Gott! Als durch die Furt kam
Se ç’ kje ndezë Vranina zhari!
Der Serdar, wie ward Vranina
Aman, Zot, kur mrrîni Pera,
Da getaucht in Feuersgluten! /
Helf uns Gott! Als Pera eintraf,
395
Se shum krisi atbotë potera!
Wie erdröhnte da der Schlachtlärm!
Por kur rán Shkjét e Vraninës
Aber als Vraninas Slawen
Shum u krisi plumja shpinës!
Stürmten an, da krachten Kugeln /
Den Albanern in den Rücken!
Porsi shé, qi m’ nji natë gjâmet
Wie ein Wildbach im Gebirge, /
Der in einer grausen Sturmnacht
Rritet turr e del prej âmet
Anschwillt und mit wilden Wogen
400
Tuj ushtue - e tue shkumue,
Tritt aus dem gewohnten Bette,
Shkaperderdhet nper zallina,
Donnernd, schäumend, übertretend /
Über seine sand’gen Ufer,
Ashtû u derdh Shkjau te Vranina,
Just so strömten her die Slawen, /
Bei Vranin’ mit ihren Wogen
N’ valë Shqyptarët krejt tue i pershî.
Die Shqiptaren gang verschlingend.
S’ lufton ndryshe e rrebtë kulshetra
Die Kulshedra kämpft nicht anders, /
Furchtbar kämpft sie, die Kulshedra,
405
E me dhâmbë edhè me kthetra,
Kämpft mit Zähnen und mit Klauen,
Zjarm e surfull tue flakrue,
Speiend Feuer, speiend Schwefel,
Kur drangojt t’ a kenë rrethue;
Weil Drangues sie umzingeln;
Si i qindron sod Shkjaut Shqyptari
Wie dem Slawen heute standhält /
Der Shqiptar für seine Heimat,
Per dhé t’ amel, qi i la i Pari:
Für die traute Heimaterde, /
Die ihm hinterließ der Ahne,
410
Kâmbë per kâmbë, tuj qitë pá dá,
Füße gegen Füße stemmend, /
Schießend ohne Unterlaß:
Tue korrë krena neper Shkjá.
Slawenköpfe grimmig mähend,
U janë ndezun flakë breshânat,
Wie da die Breshanen flammten,
U kullojn gjak n’ dorë tagânat,
Wie die Säbel von dem Blute
E u kullon gjak edhè zêmra,
Ihnen in den Händen troffen,
415
Veç se vendit s’ u lot thêmra.
Aber keine Ferse rührte
Por ç’ dobí: dielli tue lé
Sich vom Platze. Doch was nützt es?
- Isht’ tue lé m’ at ditë per Shkjé! -
Als die Sonn’ aufging, - sie ging heut’ /
Auf, den Slawen Glück zu bringen! -
I rán ndore Shkjaut t’ terbuem
Fielen in die Hand dem Slawen, /
Ihm, dem wutentbrannten Slawen,
Tridhjetë t’ vrám e dhetë t’ shituem!...
Zehn Albaner, die verwundet, /
Dreißig, die den Tod erlitten...
420
O ata t’ lumt, qi dhane jeten,
Selig, die ihr Leben gaben,
O ata t’ lumt, qi shkrîne veten,
Selig, die sich selbst geopfert,
Qi per Mbret e vend të t’ Parve,
Die für Vaterland und Herrscher,
Qi per erz e nderë t’ Shqyptarve
Die für der Albaner Ehre
Derdhen gjakun tuj luftue,
Kämpfend, kühn ihr Blut vergossen,
425
Porsi t’ Parët u pa’n punue!
Just wie einst die Ahnen taten!
Letë u kjoftë mbí vorr ledina,
Leicht sei auf dem Grab der Rasen /
Für die Helden, die drin ruhen,
Butë u kjoshin moti e stina,
Lind sei ihnen Wetter, Jahr’szeit,
Aklli, bora e serotina:
Eis und Schnee und Sturmgewitter,
E dér t’ kndoje n’ mal ndo ‘i Zânë,
Und solang noch einer Zâna
430
E dér t’ ketë n’ dét ujë e rânë,
Holdes Lied tönt in den Bergen, /
Und solang’ rauscht in dem Meere
Dér sá t’ shndrisin diell e hânë,
Wassers Woge, Sandes Fülle, /
Solang’ leuchten Sonn- und Mondlicht,
Ata kurr mos u harrojshin,
Soll’n sie unvergessen bleiben,
N’ kângë e n’ valle por u kndojshin.
Mögen sie besungen werden /
Im Ringtanz, im Heldenliede!
E njaj gjak, qi kan dikue,
Und das Blut, das sie vergossen,
435
Bân, o Zot, qi t’ jesë tue vlue
Gib, Gott, dass es weiter siede,
Per m’ i a xé zêmren Shqyptarit,
Heiß zu machen der Shqiptaren /
Kühne Herzen, daß sie schlagen
Per kah vendi e gjûha e t’ Parit!
Für der Ahnen schöne Heimat, /
Für der Ahnen traute Sprache! -
Po, váll! Osja kû do t’ jetë?
Wo mag aber Oso stecken?
Oso Kuka a mos ká mbetë?
Oso wird doch nicht gefall’n sein?
440
N’ Xhebehane ká zatetë!
Nein, im Pulverturme steckt er,
Ká zatetë n’ at kullë t’ barotit,
Hat im Pulverturm verschanzt sich,
Kû ká bâ êmrin e Zotit,
Hat geschwor’n beim Namen Gottes,
Se per t’ gjallë nuk ká m’ e lshue,
Lebend nicht ihn zu verlassen,
Shokët e vet per pá i pague
Eh’ gerächt nicht die Gefährten.
445
Tridhetë t’ vrám e dhetë t’ shitue.
Zehn Albaner, die verwundet, /
Dreißig, die den Tod erlitten.
Kur pau Shkjau se pushka mêni
Als der Slawe merkt, daß nachließ
Si kah vau, si kah Liqêni,
Der Gewehre wildes Feuern, /
An der Furt und auch am Seestrand,
E se mbetë s’ kisht’ Oso Kuka
Daß nicht tot war Oso Kuka, /
Daß er nicht war aufzufinden
Me tjerë t’ vrám, perjashtë ke suka,
Unter den Gefall’nen allen, /
Draußen an dem Fuß der Anhöh’,
450
M’ Xhebehane u turr m’ at hera,
Da begannen sie den Ansturm /
Auf des Pulverturmes Festung;
Si, kur t’ lshojë kah Prendvera,
War so wie zu Lenzes Anfang, /
Wenn der Lenz schafft neues Regen,
Vrullet bleta çark njaj zgjonit,
Wenn rund um die Bienenstöcke /
Bienen senden ihre Schwärme.
Tue zukatë si rryma e prronit.
Summend, wie des Wildbachs Brausen:
N’ brohorí tue i lutë jetë Knjazit
Also stürmten hundert Slawen /
Brüllen “Unser Knjaz soll leben!”
455
Njiqind vetë kcyen m’ kulm t’ pullazit,
Hundert Mannen, die am meisten /
War’n berühmt ob ihres Mutes;
Mâ t’ permendunt kah trimnija,
Sprangen auf den First des Daches,
Njaq u njiten mbi frangija,
And’re klettern zu den Fenstern, /
Zu den kleinen Mauerlöchern,
Tue thye muret n’ gjak t’ perlyeme:
Um die Mauern einzubrechen, /
Die vom Blut besudelt waren!
- Por ká gioben shpija e thyeme! -
“Ha! Auf Einbruch in ein Haus steht /
Schwere Strafe nach dem Kanun, /
Nach Kanun Lek Dukagjinit!”
460
Krisi Osja atbotë si luâni,
Also schrie da Oso Kuka, /
Brüllte, wie der Löwe brüllt,
Mje m’ Cetinë i vojti zâni:
Bis Cetinje drang sein Rufen:
“Ah kadalë, Nikollë, t’ vraftë Zoti!
“Ah! Nur langsam, Knjaz Nikolla! /
Mög’ der Herrgott dich erschlagen!
Pse ktû i thonë Oso Baroti:
Denn ich heiße Pulver-Oso!
Se s’ ké pá Shqyptár me sy,
Hast ja niemals noch geschauet, /
Seit du lebst, mit deinen Augen
465
Se djegë vehten edhè tý!”
Einen Held Albaniens, der sich /
Selbst verbrennet und dich mit!”