Der Körper lag wie tot und an Schläuche angeschlossen auf der Intensivstation. Der Neocortex, der Sinneseindrücke verarbeitende Teil der Großhirnrinde, reagierte nicht mehr. Denken und Wahrnehmungen sind in diesem Zustand unmöglich, auch Halluzinationen in Folge verabreichter Medikamente.
Eigentlich. Doch Alexanders Bewusstsein unternahm eine weite und lange Reise in eine Welt, in der Zeit und Distanz keine Bedeutung hatten.
Er sei "inmitten von Wolken" gewesen, schreibt Alexander, und der Himmel, den er sah, kommt so lieblich daher wie sonst nur in den Vorstellungen von Kindern. Die Wolken waren "groß, plüschig, rosa-weiß und hoben sich deutlich ab vom tiefen dunkelblauen Himmel". Dort traf er Gott und kommunizierte mit ihm, in einer direkten, telepathischen Form, die ihn gar nicht überraschte, so der Autor.
Er nennt Gott "Om", denn "das war der Ton, den ich noch in Erinnerung habe und verbinde mit dem allwissenden, allmächtigen und bedingungslos liebenden Gott, aber alle Beschreibungen reichen nicht".
Ein Engel begleitet Alexander seit seinem Aufstieg aus dem stinkenden Urschlamm, ein wunderschönes junges Mädchen mit tiefblauen Augen, hohen Wangenknochen und einem beglückenden Lächeln: "Es war kein romantischer Blick, es war nicht der Blick wie bei einer Freundschaft. Es war ein Blick irgendwie oberhalb von all diesem."