SPÖ-ÖVP verlieren, Erdrutschsieg für FPÖ-BZÖ
SPÖ: 28,8 Prozent - ÖVP: 25,2 Prozent - FPÖ: 17,9 Prozent - BZÖ: 11,7 Prozent - Grüne: 10,4 Prozent - LIF: 1,9 - Liste FRITZ: 1,8. Die Hochrechnung für die Nationalratswahl 2008 zeigt Verluste für die SPÖ, sie bleibt aber klare Nummer eins. Noch schlimmer erwischt es die ÖVP, die rund zehn Prozent im Vergleich zur Wahl 2006 verliert. Einen Erdrutschsieg feiern hingegen FPÖ und BZÖ, die Grünen sind vom dritten auf den fünften Platz zurückgefallen. Für die favorisierten Kleinparteien LIF und das Bürgerforum Dinkhauser geht sich der Einzug ins Parlament nicht aus.
Infobox
Live-Auszählung aus Bundesländern und Gemeinden Die ersten Reaktionen auf das Wahlergebnis
Die Hochrechnung im Vergleich zum Endergebnis der Nationalratswahl 2006:
SPÖ: 28,8 Prozent (-6,5 / 2006: 35,34)
ÖVP: 25,2 Prozent (-9,2 / 2006: 34,33)
FPÖ: 17,9 Prozent (+6,8 / 2006: 11,04)
BZÖ: 11,7 Prozent (+7,6 / 2006: 4,11)
Grüne: 10,4 Prozent (-0,7 / 2006: 11,05)
LIF: 1,9 Prozent (2006: --)
FRITZ: 1,8 Prozent (2006: --)
Sonstige: 2,3 Prozent
Die Mandatsverteilung (insgesamt 183 Mandate) im Nationalrat:
SPÖ: 56 (-12)
ÖVP: 49 (-17)
FPÖ: 35 (+14)
BZÖ: 23 (+16)
Grüne: 20 (-1)
Die Live-Auszählung der Ergebnisse auf krone.at mit den Resultaten aus Bundesländern und Gemeinden findest du in der Infobox!
Minus bei SPÖ, zweistellige Verluste für ÖVP
Die SPÖ verlor laut der Hochrechnung in so gut wie allen Bundesländern an Stimmen. Dennoch bleibt sie Nummer eins und klar vor der Volkspartei. Bei der ÖVP stellen sich hingegen sogar in Hochburgen wie Tirol zweistellige Verluste ein. Wohlgemerkt: Bei beiden Großparteien ist es das historisch bisher schlechteste Wahlergebnis.
Erdrutschsieg für Blau und Orange
Massive Zugewinne verzeichnet hingegen das rechte Lager, das nach der Hochrechnung als „Wahlsieger“ gilt. FPÖ und BZÖ konnten ihre Ergebnisse in so gut wie allen Bundesländern dramatisch verbessern. Die Orangen verzeichnen dabei Sprünge um das bis zu Vierfache vom Ergebnis 2006, wo man knapp den Einzug ins Parlament schaffte. Die FPÖ spricht in ersten Reaktionen von einer „Quasi-Verdoppelung“ ihres 2006er-Ergebnisses.
Grüne ruschten von Platz drei auf fünf ab
Schwer getroffen zeigt die Hochrechnung die Grünen. Von ihrem positiven Ergebnis 2006, mit dem sie drittstärkste Kraft im Parlament wurden, rutschten sie – von FPÖ und BZÖ überholt - auf den fünften Platz ab. Die favorisierten Kleinparteien LIF und Dinkhauser haben den Einzug ins Parlament voraussichtlich nicht geschafft.
Die ersten Reaktionen der Parteien zur Hochrechnung und dem voraussichtlichen Ergebnis findest du in der Infobox!
Die möglichen Koalitionsvarianten
An Zweier-Koaltionen ist voraussichtlich nur eine Regierung aus SPÖ und ÖVP möglich. SPÖ und FPÖ erreichen in der Hochrechnung zusammen 91 Mandate, erst ab 92 ist eine Parlamentsmehrheit gegeben. Ansonsten bleiben nur Dreier-Koalitionen unter Hinzunahme einer Rechtspartei. Da die Grünen das dezidiert ausschließen, sind sie wohl aus dem Rennen um die Regierungsbildung. Möglich wären somit noch Koalitionen zwischen ÖVP, FPÖ und BZÖ sowie zwischen SPÖ, FPÖ und BZÖ, wobei SPÖ-Spitzenkandidat Werner Faymann eine Zusammenarbeit mit Blau und Orange bis zuletzt klar abgelehnt hat.