Was du nicht zu verstehen scheinst ist das Griechenland sich die letzten 30 Jahre in obskures neues Geschichtsbild baut in dem makedonische Geschichte usurpiert.
Völliger Schwachsinn. Griechenland braucht nicht die makedonische Geschichte zu usurpieren, da die Akademiker weltweit überwiegend und einstimmig die makedonische Geschichte zur griechischen zählen. Wäre dem nicht so, so würde man nicht in Museen, Universitäten, Schulen, archäologischen Ausstellungen bzgl. Alexander, Dokumentationen bzgl. Alexander, usw. usw. die Makedonen und Alexander mit den Griechen oder mit Griechenland in Verbindung setzen, sondern einzig und allein mit euch Slawen. Tut aber niemand ... wieso? - hab ich schon in meinem vorherigen Beitrag in Frage gestellt, welchen du wieder einmal gekonnt ignoriert hast.
Wir und ich haben ja reichlich Beweise vorgelegt aus den ersichtlich war das die akademische Sichtweise der Griechen zu jener Zeit die Makedonen und Makedonien außerhalb der griechischen Geschichte sah.
Schwätz mich nicht wieder voll mit deinem Blog-Halbwissen und deinen zusammengewürfelten Beweisen, welche du ohne hin fehlinterpretierst. Allein bei Arrian hat sich offensichtlich gezeigt dass du vor nichts zurück schreckst und absichtlich dir was zusammenreimst. Intellektuelle Griechen haben schon im Mittelalter die antiken Makedonen als ihre Vorfahren betrachtet, lange vor Pulevski und den anderen Geschichtenerzählern, welche in deinem Land als ideologische Gründerväter gelten. Mir ging es nie darum dass ihr euch primär als Mazedonier betitelt, sondern darum dass ihr versucht einen Gedanken durchzusetzen, welcher historisch nicht vertretbar ist: Der kulturelle und historische Bezug zu den antiken Makedonen; und da ist sich die Geschichtswissenschaft einig, dass ihr eben keinen Bezug zu ihnen habt. Daher auch euer Disneyland im Stadtzentrum Skopjes: "wenn die Geschichtswissenschaft uns schon nicht als Nachfahren Alexanders akzeptiert, so machen wir es auf eigene Faust" ... Statuen, Gebäude, Geschichtsschreibung ...
Die Geschichte des antiken Makedonien wurde zum fixen Bestandteil der makedonischen nationalen
Meistererzählung. Der erwähnte erste Band der neuen Nationalgeschichte widmet der antiken Periode mehr als zweihundert Seiten (ibid.: 45– 258), während es in der dreibändigen „Geschichte des makedonischen Volkes“ aus dem Jahr 1969 nur 20 Seiten waren.
Um die antiken Makedonen aus der griechischen Geschichte herauszulösen, häufen makedonische Historiker und Historikerinnen Belege für ihre ethnische, linguistische, religiöse und kulturelle Verschiedenartigkeit von den Griechen an (vgl. Proeva 1997).
Der Namen „Makedonien“ soll dadurch von jeglicher griechischer Konnotation befreit werden: „Die makedonische Geschichte kann man nicht anders behandeln als die historische Kontinuität von der Schaffung des Namens Makedonien bis heute“ (ibid.: 5). Neben der Kontinuität des Namens wird auch eine der Kultur etabliert: Die antiken Makedonen waren es, welche die Tradition der Staatlichkeit in der Region schufen, deren Erbe der heutige makedonische Staat ist. Der prominente Politiker, Jurist und Schriftsteller Vasil Tupurkovski schrieb in seinen populären fünf Bänden über die antiken Makedonen diesen Eigenschaften zu, die auch die gegenwärtige Republik Makedonien auszeichnen sollten. So habe Alexander an die Realisierbarkeit des universellen Friedens /sic/ und an die nationale, religiöse und rassische Toleranz geglaubt (Tupurkovski 1993: 436f). Alexander machte den Staat gegenüber seinen Bürgern rechenschaftspflichtig und wandte sich gegen illegitime Usurpatoren. Es verwundert daher nicht, dass bei der festlichen Präsentation des ersten Bandes der „Geschichte des makedonischen Volkes“ im Juni 2001 einer der Redner die makedonische Regierung aufforderte, Denkmäler für Aleksandar Makedonski zu errichten.
Von der makedonischen Bevölkerung wurde diese Geschichtsmythologie als direkte Verbindung zwischen den antiken Makedonen und der heutigen makedonischen Nation rezipiert. Aber auch von „wissenschaftlicher“ Seite kam Bestätigung der ethnischen Kontinuitätsthese,
wodurch auch die Makedonier zu einem nichtslawischen Volk werden: Der Skopjoter Historiker Aleksandar Donski behauptet in seinem Buch „The Descendants of Alexander the Great of Macedon“, dass es sich bei den Makedonen Philipps und Alexanders und den heutigen Makedoniern um ein und dasselbe Volk handeln würde. Die Makedonier unterscheiden sich anthropologisch von den Slawen, die in antiken Quellen als blond und großwüchsig beschrieben werden. Neben historischen und humananthropologischen „Beweisen“ verweist der Autor auf Volksbräuche und die kollektive Erinnerung, die keinerlei Hinweis auf die slawische Herkunft der Makedonier enthalten würden. Es gibt kein einziges makedonisches Volkslied, in dem das Wort „Slawe“ überhaupt verwendet wird, während viele Bräuche, Volksepen und die Sprache auf die Abstammung von den antiken Makedonen hindeuten (Donski 2004). In einem Artikel gelang diesem Autor auch der Nachweis, dass Kleopatra die „berühmteste Makedonierin aller Zeiten“ gewesen ist (Donski 2000b). Zwischen Makedoniern und Bulgaren gibt es hingegen tief-gehende „ethnogenetische Unterschiede“ (Donski 2000a).
Mit solchen Thesen erfreut sich Donski insbesondere in der makedonischen Diaspora größter Beliebtheit, wie ein Blick auf einschlägige Webseiten zeigt (z.B. <www.unitedmacedonians.org>, <www.historyofmacedonia.org>).
Im Internet war 2001 auch von genetischen Untersuchungen zu lesen, nach denen die Griechen eine große Ähnlichkeit mit Populationen in Schwarzafrika aufwiesen, während die Gene der Makedonier auf ein älteres mediterranes Substrat hindeuten (<http://www.makedonika.org/processpaid.aspcontentid=ti.2001.pdf>). Im Jahr darauf berichtete die Nachrichtenagentur „MakNews“ von einem britischen Humananthropologen und Genetikern vom Institut für Immunbiologie und Humangenetik an der Medizinischen Fakultät in Skopje, welche die Ähnlichkeit der Chromosomen, die angeblich in Philipps Wirbelknochen gefunden worden waren, und denen der heutigen Makedonier nachweisen wollten (<
http://www.maknews.com/html/arti- cles/genetic_studies/ancient_genes.html>).
http://www.zeitschrift-fuer-balkanologie.de/index.php/zfb/article/viewFile/73/73