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Mahmud Ahmadinedschad besucht die Türkei

Ahmadinejad besucht NATO-Mitglied Türkei:
Keine Einigung bei Energieabkommen erzielt



  • Präsident verweigert Besuch im Atatürk-Mausoleum
  • Erhoffte Vermittlerrolle der Türkei zurückgewiesen


Beim Besuch des iranischen Präsidenten Mahmoud Ahmadinejad in der Türkei ist entgegen den allgemeinen Erwartungen keine Einigung über ein geplantes Energieabkommen erzielt worden. Bei seinen Gesprächen mit dem türkischen Präsidenten Abdullah Gül in Istanbul vereinbarten jedoch beide Seiten, die Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen zu verstärken, berichtete die türkische Zeitung "Hürriyet" in ihrer Internetausgabe.
In einer nach dem Treffen von Ahmadinejad und Gül veröffentlichten gemeinsamen Erklärung wird betont, beide Länder wollten ihre Diskussionen über eine künftige Zusammenarbeit auf dem Energiesektor fortsetzen. Es war somit nicht gelungen, ein Abkommen über eine geplante Gaspipeline zu unterzeichnen.

Zusammenarbeit bei Sicherheit
Der Iran und die Türkei vereinbarten jedoch, bei der Bekämpfung des Drogenhandels, der Organisierten Kriminalität und des Terrorismus - vor allem gegen den der Kurdenrebellen der PKK - zusammenzuarbeiten. Außerdem wurden Kooperationsabkommen in den Bereichen Verkehr, Tourismus und Umwelt unterzeichnet.

Die beiden Länder hatten sich im Mai darauf verständigt, eine neue Gaspipeline zu bauen, um eine verlässliche Energieversorgung der Türkei sicherzustellen. Seitens der iranischen Botschaft in Ankara hieß es vorige Woche, ein entsprechendes Abkommen könnte während des Ahmadinejad-Besuchs unterzeichnet werden. Energieexperten sahen in einem solchen Abkommen das Schlüsselelement der Visite.

Zusammentreffen mitr Erdogan
Der iranische Präsident wird in Istanbul mit dem türkischen Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan zusammentreffen. Der Türkei-Besuch Ahmadinejads erfolgt kurz nach dem Beschluss westlicher Staaten, die Sanktionen gegen Teheran zu verstärken. Der Iran weigert sich, gemäß der Forderung des UNO-Sicherheitsrates die Uran-Anreicherung zu stoppen, die die Grundvoraussetzung für die Nutzung der Kernenergie - sowohl für friedliche als auch militärische Zwecke - bildet. Die Türkei hat angeboten, bei der Suche nach einer Lösung im Atomstreit zu helfen, will aber keine Vermittlerrolle übernehmen.

Der Türkei-Besuch Ahmadinejads stieß nicht nur in Israel und den USA auf Kritik, sondern auch in der Türkei selbst. Hauptgrund war die Weigerung des iranischen Präsidenten, das Mausoleum von Republiksgründer Mustafa Kemal Atatürk in Ankara zu besuchen. Daher war die Visite zu einem Arbeitsbesuch herabgestuft und die Treffen mit der Staatsführung nach Istanbul verlegt worden.

Lieferungen von Erdgas
Im vergangenen Juli hatten die Türkei und der Iran ein vorläufiges Abkommen über den Export iranischen Erdgases nach Europa über die Türkei unterzeichnet. Die Türkei sollte dabei mit 20,4 Milliarden Kubikmeter Erdgas aus dem iranischen South Pars-Feld beliefert werden. Die türkischen Investitionen in die iranischen Gasindustrie betragen rund 3,5 Milliarden Dollar (2,35 Mrd. Euro). Die USA hatten sich strikt gegen den türkisch-iranischen Energie-Deal ausgesprochen.

Die Türkei, die Gas und Öl importierten muss, will ihre geostrategische Lage zwischen Europa und der energiereichen Region am Kaspischen Meer nutzen, um Erdgas einzukaufen und es nach Europa weiterzuverkaufen. Im Zuge des Konflikts um Südossetien hat die Türkei verstärkt Erdgas aus dem Iran importiert, nachdem Georgien seine Pipeline geschlossen hatte, die Erdgas aus den Shah-Deniz-Feldern in Aserbaidschan transportiert.

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